Die Verurteilte

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"Sag uns Doll...? Das ist nicht dein richtiger Name? Doch er genügt gerade. Sag: Warst du es?" fragt die streng blickende Frau zu dem Mädchen, was sich völlig auf dem Stuhl zusammen gekauert hat und flüstert, unverständliche Worte, dass Gesicht in den Händen vergraben. Sie geht nicht einmal auf die Fragen der Frau ein, sondern beginnt sich hin und her zu wiegen und lauter zu flüstern und ... zu lachen.

Nach der letzten Nacht sitzt sie nun auf dem Revier der Polizei, wo sie Gordon hingebracht hat und wird verhört. Was im Wayntower passiert ist, daran hat sie auch teils mitgemacht und jemand hat ihre bisherigen Fälle der Gothamerpolizei zugespielt. Sie weiß nicht wer es war, aber eigentlich weiß sie garnichts mehr. Ihr Verstand ist völlig zerbrochen und zerberstet. Wie konnte ihr Vater das tun? Hat sie ihn so enttäuscht? War sie ein so ungezogenes Kind?

"Ha ha.... 1..2...4... nein falsch ... 3.... 21.... 5...42.... Ich kann nicht. Ich werde verrückt, nein ich bin es schon." Sie schaut auf und grinst die Frau mit einem Mal schief an, dann will sie ihre Hände ausstrecken, als wolle sie sie greifen, doch die Ketten/ Handschellen halten sie zurück. Sie betrachtet sie neugierig und zieht probehalber dran. Die Frau wiederholt mies gelaunter:"Nochmal!: Wer bist du und warst du es? Hast du all dies getan? SAG ES MIR!!" Sie schaut auf, betrachtet die Frau lange und lächelt dann amüsiert:"Da war wohl jemand dabei, den du ganz lieb hattest. Nicht wahr? Hab ich nicht Recht? Wer war es? Hat sie geschrien als sie in den Flammen brannte oder war sie zum Glück sofort tot?! Sag schon... ich war es doch... ich weiß es.."

Kichernd lehnt sie sich zurück und lächelt sie nur noch breit und mit einem verträumt, psychotischen Blick an. Die Frau reibt sich genervt die Stirn und schüttelt den Kopf:"Lassen wir das. Dieses Kind ist nicht mehr im Besitz eines Verstandes. " sie steht auf, gefolgt von den Wachen, wo einer flüstert:"Bei dem Vater kein Wunder...." und sie nur grinsend vor sich her gluckst, erst als die Tür geschlossen ist senkt sie den Kopf und Tränen rinnen ihre Wangen hinab:"Ich war es nicht. Sie waren es.... sie haben mir weh getan... wieso bist du nicht bei mir Dad? Ich war nicht böse. Ich habe Angst. Der schwarze Mann wird kommen.. seine Dämonen terrorisieren mich. Sie zerfressen mich."

Ihr Schluchzen hallt durch den Raum und sie fährt mit einer Hand durch ihre Haare, wo sie sich festkrallt und die Zähne aufeinander beißt:"Wie ich es hasse... wie schwach ich doch bin.... ich bin Schuld. Mein Verstand kontrolliert mich.." Langsam hebt sie den Blick und die Tür vor ihr öffnet sich:"Ich muss mich dem Wahnsinn hingeben, so wie Daddy es wollte..." sie lässt die Hände auf den Tisch fallen und aus ihren Augen ist plötzlich jedes Leben gewichen, nun füllen sie sich mit purem Wahnsinn:"Ich werde gewinnen.." zischt sie auf.

Wieder kommt eine Frau rein. Eine andere Ermittlerin wohl, die einen strengeren Blick und eine größere Entschlossenheit in ihren Augen zeigt. Mit ihren spitzen Lippen setzt sie zu sprechen an:"Nun, wir wollen über ein paar Dinge mit dir sprechen..." Deborah legt den Kopf schief. Das Puppenmädchen schaut sie mit einem wirren Gesichtsausdruck an und fragt:"Sie wollen was? Hat das ihre Kollegin nicht auch versucht? Warum machen sie sich noch die Mühe? Geben sie auch auf.... so wie.... stecken sie mich weg. Dort wo alle hingehören die loslassen... ha  ha .." sie kichert abgehackt und beugt sich dann nach vorn, sodass ihre Strähnen etwas vor fallen und ihr Gesicht in einen dunklen Schatten tauchen. Sie verschränkt die Finger in einander und meint lächelnd:"Verstehen sie mich nicht falsch, aber was sie für eine Realität haben hat rein garnichts mit meiner zutun. Meine versteht niemand.... niemand der nicht am Rande des Wahnsins wandelt. Sagen sie mir doch: Wenn ihr Kind von jemanden bedroht wird den sie denken eigentlich zu kennen, was würden sie tun? Würden sie ihn machen lassen oder ihm den Hals rum drehen? Denjenigen in die Hölle schicken oder ihm die Füße küssen?" der Frau entgleitet langsam das Gesicht und ihre Hände umklammern die Akte in ihren Händen noch krampfhafter:"Was redest du da?" Das Mädchen blinzelt:"Sie halten mich für wahnsinnig? Für ein Monster? Ich habe nur den Abschaum beseitet der alles schlimmer machen wollte. Sie verstehen das nicht."

Die Verhörerin atmet durch und ringt noch einmal nach Fassung, dann fragt sie direkt heraus:"Was würdest du tun, wenn dein Vater nun vor dir steht? Er hat dich ja aus dem Fenster geschmissen. Ist er dann... dann nicht auch... böse?" sie zuckt zusammen bei dem Wort und schüttelt immer wieder den Kopf:"Nein, ich würde ihm vergeben... ich habe ihn ja wütend gemacht... habe es verdint. Er war so gut zu mir.." Wieder werden die Augen ihres Gegenüber groß:"Wie kannst du sowas sagen? Er wollte dich umbringen? Sein eigenes Kind! Hast du nicht eben noch von Schutz geredet." Doll seufzt etwas:"Sie sind dumm. Sie alle. Mein Vater schützt mich und wenn es sein muss sterbe ich für ihn oder wenn er es für richtig hält mich zu töten, dann breite ich die Arme aus und freue mich. Wie ein Kind auf das Wiedersehen seiner Eltern. Ist es nicht toll?"

"Du bist verrückt." keucht die Frau auf und lässt erschrocken ihre Blätter fallen, die sich sofort über den Boden verteilen. Was das Mädchen nur mit einem ausdruckslosen Blick entgegen nimmt.

"Nein! Ich bin nicht verrückt.. nein nein nein... bin ich nicht! Ich bin wahnsinnig! Bei vollem Verstand!"

He Called Me DaughterKde žijí příběhy. Začni objevovat