Gespräche & eine zweite Irre

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"Du wirkst so genervt." Sie bleibt stehen und schmunzelt:"Wenn du es nicht weißt wer dann? Nicht Dad?" Langsam richtet er sich auf und streicht den glänzenden Stoff seines Mantels glatt. Heute fällt er wenig auf. "Wie war dein Tag?" Obwohl gerade Schulschluss ist und alle Schüler wie wild aus dem Gebäude lauthals stürmen, kann sie ihn deutlich verstehen. Sie gehen nebeneinander und seine Tochter nickt leicht:"Nunja, sehr informativ, aber langweilig." Er nickt und betrachtet sie:"Sehr ungewöhnlich gekleidet, junge Dame." Sie zieht eine Augenbraue hoch und umklammert die Bücher etwas fester:"Kann sein... Wieso so förmlich Heute? Du bist der ungewöhnliche gerade.." er macht eine Handbewegung, wie ein Zucken und sagt:"Muss ja nicht jeder gleich von meiner Anwesenheit hier wissen oder es liegt an meinem Wahnsinn der so ruhig zur Zeit ist... das muss man ändern!" sie schmunzelt und atmet tief aus:"Ich hab da viele Entdeckungen gemacht Dad." Er reißt den Kopf rum, als sei er erstaunt:"WAS! Erzähl es mir! Ist es ein Junge??" sein albernes Verhalten, sie ist es zum Glück gewohnt:"Man weiß Bescheid, dass ich hier bin. Wurde Gestern Abend von meinem Streifzug abgehalten. Fledermäuse... uäh!" Er tippt sich an sein Kinn, mit dem in einen Handschuh verpackten Zeigefinger und brummt auf:"Das ist aber interessant und lass mich raten, so ein Glückspilz wie du bist hast du gleich noch einen gefunden? So ein gutes, kleines Monster." er lächelt amüsiert, wie er es immer tut, wenn sie was gut gemacht hat.

"Du wirkst müde." bemerkt sie leise und er betrachtet sie durch die Augenwinkel:"Hab wenig geschlafen. Albträume." Sie nickt zaghaft:"Mum?" er zögert:"Zum Teil auch... " Er beginnt etwas zu zittern, wie so oft wenn sie ihn darauf anspricht, doch er schüttelt sich und reckt das Kinn, schnell verschränkt er die Finger hinter seinem Rücken:"Und die Schandflecken, die ich zu beseitigen habe. Ich muss noch mehr zum lächeln bringen... und muss darauf achten das niemand dir etwas zufügt von diesen schmierigen Wichten."Sie seufzt:"Ich kann das auch allein..-" ,"Heute Abend kommt sie vorbei." Mit einem Mal verschlägt es ihr die Sprache und sie starrt ihn überrascht an:"Wie bitte?? Sie?? Ich meine was?"

"Sie wird dir Heute einen Besuch abstatten und auf dich aufpassen, während du dir deine ersten Opfer suchst. Es ist gefäh-","DAD! Wie kannst du das machen? Ich meine Morden ist... ist Einzelsport! Wie soll ich denn da mit einem wie ihr als Betreuer an die Leine genommen werden?" er seufzt und fährt sich über das Gesicht, als sie wütend stehen bleibt. Heute ist er ungeschminkt, die Narben stechen hervor:"Es ist nicht meine Schuld oder eigentlich doch! Sie soll doch nur für ein oder zwei Nächte auf dich aufpassen. Sie werden wachsamer und man will doch nicht zu viele Bösewichte beseitigen." genervt holt sie Luft:"Sie ist manchmal nervig... sie redet so viel von dir...","Und das passt dir nicht. Ich weiß, aber das aus einer Arbeitskollegin deiner Mutter sowas wird. Wer konnte das ahnen, aber bei meinem Charme? Kein Wunder." Sie hat schon lange den Kopf weggedreht und er schnaubt etwas, dann holt er einen Lolli aus seiner Tasche und hält ihn ihr hin:"Du weißt doch genauso wie ich, dass ich sie nicht angeschleppt habe und das sie so wird.. nunja, dass kann passieren." Sie verdreht die Augen und steckt die Süßigkeit in den Rucksack:"Lassen wir das. Jetzt muss ich mich mental darauf vorbereiten." Sein Mundwinkel zuckt leicht nach Oben:"Wie deine Mutter. Also ich bereite mich auch auf mein neues Stück vor, du verstehst doch wegen Morgen! Der erste Akt!" er breitet die Arme aus und macht eine Pose wie ein Schauspieler auf der Bühne. Sie lächelt etwas und ergreift dann seine Hand, die er ihr entgegen streckt:"Nun, lass mich dich nach Hause bringen. Hach! Ich freue mich, sowas wollte ich schon immer Mal tun! Daddys little Girl is ready for the world." Er war schon etwas anders, doch in ihren Augen war er der perfekte 'Superheld'.

Es ist kurz nach dem der Abend eingebrochen ist und sie überprüft die Waffensammlung die sie an ihrem Körper angebracht hat. "Ob ich das überlebe? Ich meine sie ist keine Gute, aber manchmal... da kann sie nicht mehr aufhören mit quasseln." Sie spricht mit sich selbst und geht in Gedanken den Ablauf dieser Nacht durch. Dann holt sie ein Foto aus einer alten Kiste und betrachtet es:"Vermisse dich." flüstert sie und betrachtet die Frau mit den langen braunen Haaren, die das Kind lächelnd in ihren Armen hält, neben ihr steht eine blonde Frau mit schwarzer Rahmen Brille, die genauso begeistert schaut.

"HEYYY! Kleine Puppe! Mister J's Sweety! Ich bin da um dich abzuholen!" Ihre fröhliche Stimme, ihr unnormal breites Grinsen und die Mordlust die in ihren Augen aufflackert, ist das typische Auftreten. Das junge Mädchen zuckt zusammen bevor sie dann alles verstaut und sich zur Tür begibt. Doll legt den Kopf schief und schließt die Tür hinter sich wieder:"Guten Abend Harleen." Sie zieht einen Schmollmund:"Musst du gleich so förmlich sein? Ich meine ich soll der Einweihung deines ersten Mordes hier beistehen, also einmal Lächeln und los!" Sie atmet durch und folgt der Frau mit den Zöpfen und dem Baseballschläger in der Hand.

"Warum wolltest du unbedingt die Aufgabe übernehmen, einem Kind wie mir beim Morden beizustehen oder besser auf mich aufzupassen? Hast du nichts besseres zutun?"
Sie überlegt und macht eine fuchtelnde Handbewegung:"Man muss schon vieles tun um seine Aufmerksamkeit und sein Vertrauen zu erringen, daher war das doch eine Gute Gelegenheit oder? Und Mister J, sagte nur jemand der eng steht sei geeignet, also wusste ich sofort ich müsse das übernehmen."
Sie presst die Lippen etwas aufeinander und brummt nur:"Du bist seltsam."

"Sind wir das nicht alle?"

He Called Me DaughterWhere stories live. Discover now