Ein "guter" Morgen

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"Einen Guten Morgen wünsche ich. Willkommen zu den Gothamnews und somit zu einem ersten unglücklichen Bericht. Gestern Abend, wie man unschwer überhören konnte. Flog erneut ein Wagen in der Melberstreet in die Luft. Die Explosion hatte ein extremes Ausmaß und man geht wohl von einer Fehlzündung oder eines kaputten Benzintankes aus. Wie viele Tote dabei sind ist auch noch unbekannt... Emma es ist wirklich ein schreckliches Bild was sich dort abspielte, nicht wahr? Noch in den früßen Morgenstunden halfen Löschkräfte..."

Summend stellt sie die letzten Teller in den Schrank und dreht dann die Musik lauter, um die Nachrichten des Fernsehers zu übertönen. Als wenn sie das nicht schon wüsste. Naja, sie war es ja auch, dass Virtel war voll von Heuchlern und Verbechern, deren Familien es ausbaden mussten zusätzlich.
Die ersten Schultage verliefen ja schon sehr "entspannt" und so langsam aber sicher gewöhnt sie sich an die Stadt und ihre Winkel. Sie hätte nicht gedacht, dass eine Schule ein richtig interessanter Platz zum austoben werden kann, doch erst muss sie sich eingewöhnen in das alles und auch wirklich alles über diesen neuen Ort erfahren haben, bevor sie sich die großen Ziele vornimmt.

Nach Draußen in die Stadt geht sie so gut wie nie. Menschenmassen waren noch nie ihres und vorallem das Tageslicht hat sie oft, wie ein Vampir gescheut und holt nur das Nötigste. Den restlichen Tag hat sie mit dem Spielen von Videospielen, lesen und Anschlägen planen verbracht. Das normale Leben eines Teeniebösewichtes.

Gedanken versunken dreht sie ein Messer in ihrer Hand, dessen Klinge im leichten Morgenlicht aufblitzt, dann steckt sie es in eine Tasche zurück und packt diese in einen Küchenschrank. Auszupacken kann anstrengender sein, als zu Morden...

"Eine Eilmeldung erreicht uns gerade! Die Gotham City Bank ist wohl von Terroristen überfallen worden und viele Geiseln wurden gemacht, doch anscheinend sind... wie seltsam? Und schon sind sie wieder mit dem gestohlenen Geld verschwunden. Dem Loch on der Bankwand nach zu urteilen ... Es muss wohl ein großes Fluchtfahrzeug gewesen sein. Ein Laster oder ein Bus. Seien sie vorsichtig auf den Straßen an diesem Morgen! Wir halten sie auf dem Neusten."

Genervt verdreht sie die Augen und atmet durch, deshalb also der hecktische Morgen für sie. Mit einem Mal stürmt sie aus der Wohnung, springt über das Geländer und hechtet zur Straße vor. Sie ist eine Dame und muss dann auch noch rennen. Wie sie das hasst!

Schon steht sie an der Straße und holt Luft:"Eins... zwei... drei.." Ein großer Bus kommt nun in ihre Straße geprescht und sie zupft an ihren Sachen, während sie die Handgelenke mit den Messern prüft.

Ein gelber, großer Schulbus hält vor ihr und die Tür öffnet sich quietschend. Sie setzt die zierlichen Füße nacheinander auf die Stufen und setzt sich dann auf die erste Bank, gegenüber vom Busfahrer, der heut wohl in seinem Jakett und den zurückgemachten grünlichen Haaren sehr elegant in ihren Augen wirkt:"Anscheinend hattest du Glück." sagt sie und verschränkt die Arme über dem Geländer. Er wirft durch die Augenwinkel einen Blick zu ihr nach hinten und leckt sich über die Lippen:"Nun... da hast du Recht. Ein sehr gelungener Anfang!" Sie schmunzelt und legt den Kopf mit einem zynischen Lächeln schief:"Sagst du ihnen denn nie, dass sie die Aufträge nicht überleben? Ich meine....","Warum sollte ich? Ich meine sie glauben oder besser vertrauen einem so gut aussehenden Kerl wie mir, da muss man für eine Überraschung sorgen. Du bist noch zu zimperlich! Ein guter Späßemacher und Freudebringer verrät doch seine Pläne nicht! Meine Kleine...." Er dreht abbrupt das Lenkrad und lacht auf:"Nun wie war es Gestern mit deinem "Anhängsel"? Anscheinend habt ihr ja wirklich gute Arbeit gemacht, aber in dem Virtel? Ich meine du hättest noch mehr Leute mit nehmen können!" Sie presst die Lippen etwas aufeinander und sagt:"Ja, aber es war nicht so viel Zeit ... sie wollte auch nochmal und.." Er brummt etwas:"Ich will nicht das du so zögerst, du bist zu gefasst. Hab mehr Spaß. Hol dir mehr Leute ran. Ein Spiel macht mehr Spaß wenn mehr Leute da mit machen und verlieren." Die Straßenkreuzung kurz vor ihrer Schule kommt. Sie seufzt wieder einmal und nickt:"Ich weiß. Menschen sind halt nicht so meins. Ich kann die Hausaufgaben auch allein machen!", dann wird sie aus dem Bus gelassen und folgt ihm mit den Augen noch ein Stück, bis er dann hinter der nächsten Ecke verschwunden ist. Es sind nur kurze Begegnungen, karge Gespräche und wenig Gefühl, doch so ist es immer. Normalität.
Als sie das Kinn reckt und die Schultern nach hinten zieht, geht sie weiter. Ohne eine Anmerkung, doch da sieht sie ja schon den nächsten Störenfried. Mit seiner roten Nase und den Perrückenhaaren! Sie knurrt und will mit finsterer Miene an ihm vorbei, doch da hat sie sich geschnitten, denn gleich darauf hat er sie im Visier. Soe ein Möchtegern!
"Na, Kleine? Warum so schlecht gelaunt?"
Keine Antwort.
Er lächelt und beugt sich zu ihr runter:"Willst du einen Ballon? Kinder mögen doch sowas?"
Sie atmet durch. Heute hat man es aber wieder auf sie abgesehen und sie dreht sich zu ihm:"Ich bin 15! Und habe keine Lust mich mit einem ...."
"Du bist ja mürrisch! Was ist dein Lieblingswort Kleine? Was macht dich glücklich wenn du es sagst?" Fragt der bunte und hell auf begeisterte Clown. Was sie im ersten Moment aus dem Konzept bringt, doch dann antwortet sie:"Mord... oder Totschlag. Sie dürfen sich das aussuchen!" zuckersüß lächelnd geht sie an ihm vorbei und lässt den Clown entsetzt dort am Straßenrand zurück, dem ist nun auch das Lächeln vergangen.

"Ich werde sie alle in den Wahnsinn treiben. Ein Spiel? Dann muss aber wirklich jeder mitspielen nicht wahr?"

He Called Me DaughterWhere stories live. Discover now