First school...day

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Zwar folgt sie den Anweisungen ihres Vaters, stellt keine Fragen als alles Wichtige abtransportiert wird und redet auch kein Wort mit den Männern, die sich darum kümmern, denn sie werden bald eh nicht mehr unter den Lebenden wandeln, ob sie wohl die Taschenuhr des einen haben könnte? Er würde sie eh bald nicht mehr gebrauchen und sie findet sie schön, doch das muss wohl noch etwas warten. Missmutig spielt sie mit ihrem Kuscheltier und wartet das sie endlich da sind, da man durch die Scheiben des Wagens nur wage Umrisse der großen Stadt erkennt, die sie bei Nacht erkunden und eigentlich ist das Mädchen auch müde, aber wenn sie nachher wer weckt würde sie ihm sofort die Kehle instinktiv durchschneiden.
Seufzend lehnt sie sich zurück und betrachtet ihre schwarzen Fingernägel, während ihre Gedanken in alte Zeiten abstreifen und sie an die Worte ihres Vaters wieder denkt, die er ihr immer vorher eingetrichtert hat.

"Irgendwann... wenn du mal älter bist, dann darfst du mit kommen! In diese wundervolle Stadt. Voller Angst, Verzweiflung und Dunkelheit. Du wirst sie genauso lieben wie ich."
Jetzt ist es soweit und momentan findet sie aber noch keinen großartigen Gefallen an dieser Stadt oder war sie einfach nur zu engstirnig? Dann taucht sein Gesicht wieder vor ihren Augen auf, wenn er lächelt. Andere würden Angst bekommen, denn sie sehen nicht wie liebevoll es doch eigentlich ist.
Wenn sie ihn auf die Narben an seinem Mund anspricht und fragt warum er solche hat, dann sagt er immer mit einem weichen Lächeln und einem verstörenden Blick in den Augen:
"Daddy sag mir doch warum du so Narben am Mund hast. Woher hast du die?"
- "nun meine Kleine das kommt daher das ich nicht so wunderbar wie du aufgewachsen bin." dann streicht er ihr über das Kinn:"Aber das machst du nicht nach!! Hörst du! Dein schönes Gesicht.. sowas.. darf man doch nicht verunstalten."

Mit einem Mal hält der Wagen und sie müssen aussteigen:"So kleine Missy! Sie sind da und wir wollen sie nicht lange aufhalten..." Mit den Worten geht er langsam zurück, aus dem Blickfeld der Killerin und wieder ins Auto, doch als sie die Uhr in ihrer Hand dreht und betrachtet:"Erst halb Neun? Das heißt ich hab noch etwas Zeit... ein wirklich schickes Ding. Wird er nicht mehr brauchen. Jedenfalls in zehn Minuten nicht mehr."
Pfeifend steigt sie die Treppen zu einem kleinen Wohnabschnitt hinauf und macht es sich in der neuen Wohnumgebung bequem.
Die neue Umgebung ist gewöhnungsbedürftig aber geräumig. Für eine Person wie sie zu sehr, aber was soll sie machen? Obwohl es noch so früh ist, geht sie ins Schlafzimmer, wo sie sich vor die zierliche und mädchenhafte Komode setzt. Sie betrachtet sich in dem großen Spiegel und seufzt, dann fährt sie mit den Fingerkuppen unter den Rand der recht echtwirkenden Perücke und löst diese von ihrem Kopf. Es ist eine silbern/weiße Haarpracht die sie in den Händen hält und nur bei ihren Unternehmungen trägt, wie eine Art Maske. Nun öffnet sie die zusammengebundenen braunen Haare und macht sich die vergrößernden Kontaklinsen raus. Das ist sie also wirklich. Ein eigentlich normales Kind oder? Ein ganz typischer Teenager? Morgen ist ein besonderer Tag, denn Morgen wird sie eine normale Schülerin spielen müssen und genau das bereitet ihr Sorgen.

-Skip-

Sie richtet ihre Schleife, mit der sie die welligen braunen Strähnen zusammenhält und sich das doch für ihren Geschmack sehr normal wirkende Spitzenkleid zurechtrückt. Heute ist der erste Schultag seit langem wieder für sie und doch ist sie etwas aufgeregt. Unter ihren Ärmeln befinden sich je eine versteckte Klinge. Nur zur Sicherheit, dann denkt sie nochmal über die Worte ihres Vaters nach und runzelt die Stirn gernevt. Sie solle sich ja benehmen, als tue sie das sonst nie!

"Tu dies nicht! Mach das so! Lass dich beim Massenmorden nicht erwischen!!! Der versteht das nicht!!" knirscht sie, während sie die Haustür hinter sich wütend zu wirft und ihren Vater nachäfft, den Weg zur Hauptstraße und zur Schule antretend.
Ihr Blick gleitet von der versteckten und etwas düster wirkenden Einzelwohnung ab und trifft den gelben, großen Schulbuss, der ganz gemütlich an ihr vorbei fährt. Sie durfte nicht mit sowas fahren. Ihr Vater sagte weder Schulbusse solle sie benutzen, noch in der Nähe von öffentlichen Gebäuden sein, wie Krankenhäuser oder Banken. Schlecht gelaunt schultert sie ihren Rucksack und stapft vorwärts durch die schon am frühen Morgen düster wirkenden Straßen, dieser Gottlosen Stadt.

Die Schule hingegen wirkt ihr zu fröhlich und sie bekommt schon den Würgereiz beim erkennen der lachenden und in Scharen zu Gruppen versammelten Schüler auf dem Vorhof:"Warum muss ich hier her? Achja... weil er mich straft!!" grummelt sie und tritt auf den Platz, was schon genug Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ihr Aussehen -auch wenn es in ihren Augen sehr dezent gehalten ist- zieht alle Augen an und sie geht ohne sich zu beeilen weiter. Alles wichtige hatte sie und braucht somit nur in den Klassenraum zu kommen, dem ihr beim ersten Blick schon der Touch rot fehlt. Die Klasse verstummt und durchlöchert sie mit den Blicken.
Sie setzt sich einfach an einen freien Platz und richtet stumm den Blick nach vorne. Schon als die ersten den Raum betreten und das hysterische Lachen, die dummen Gespräche verstummen, weiß sie das man sie wohl bemerkt hat und das Tuscheln bebinnt. Sie seufzt nur und schaut auf, doch wird ihr mit einem Mal die Sicht von einem Protzigen Kerl versperrt:"EY! Du bist hier glaubig falsch,dass Asylum ist wo ganz anders!" Achso, einer dieser richtig Coolen. Mit einem Mal steht sie auf und sagt:"Wie war das?" Er grinst:"Anscheinend auch noch schwerhörig! haha...also ich-" Mit einer Bewegung packt sie seine Haare und schmettert seinen Kopf auf die Tischplatte und hält ihm die Klinge an den Hals, dann legt sie mit einem unschuldigen und entschuldigenden Blick den Kopf schief:"Oh, verzeih. Alles gut? Du siehst so ängstlich aus, soll ich dir genauso ein Lächeln zaubern wie bei meinem Dad! Der lächelt dann immer!" Er zappelt und Schweiß bildet ich auf seiner Stirn, doch sie sagt nur grinsend:
"Du solltest jetzt lieber Lachen. Könnte deine Haut retten..." und wirft ihm einen gefährlichen Blick zu, als er seine Fassung wieder gefunden hat schüttelt er sich und beginnt mit einem verstörten und gequälten Lachen, was sie zum Schmunzeln bringt:"Gut so. Ich wünsche noch einen schönen Tag!" Dann lässt sie ihn los und setzt sich gelassen hin.

Ob diese Schule noch lange stehen wird?

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