(13) Es gibt genau zwei Optionen: Sieg erlangen oder Gegner erlegen.

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Was wusste ich über Fußball? Nun, es gab einen Ball. Den man trat. Auf einem Rasen... Tja, das war alles. Zumindest konnte ich mir noch denken, dass man nicht bei Nieselregen auf einer durchgeweichten Grünfläche spielte, aber darauf nahm hier niemand Rücksicht. Im Gegenteil, selbst Beckham hatte sich freigenommen, um den Schiedsrichter zu mimen, und alle freuten sich wie blöd auf dieses Spiel. Also, alle außer mein Team. Natürlich waren Louis und Niall die besten Fußballspieler, Liam hatte absichtlich so getan, als wären das stattdessen Harry und Zayn. Ich wusste eben einfach nicht genug über die Band.

Während Mister Beckham-oder-aber-auch-Schiedsrichter die provisorischen, aus jeweils zwei Holzpfosten zusammengesteckten Tore überprüfte und Deirdre sich mit Regenschirm am Rand positionierte, tuschelte unser gegnerisches und mit aufeinander abgestimmten Trikots bekleidetes Team miteinander, als wäre das hier die Profileague. Manno. Wieso wollte Niall nicht wenigstens in meine Mannschaft? Okay, vermutlich, um zu gewinnen. Der miese Verräter. Zayn, Harry und ich stellten uns dann auch mal so zusammen, als würden wir mindestens genauso professionell einen Plan erarbeiten. Aber ich war anscheinend die Einzige, die daran wahres Interesse hatte. „Also, wer kann das Tor ... bewachen?" Ich fand ja, ich überspielte meine Unwissenheit ganz gut.

Zayn grummelte. „Dieser Regen ruiniert meine Haare! Nachher sehe ich noch so wirr aus wie Ninja."

„Na, herzlichen Dank auch. Ist doch egal, Hauptsache, wir haben gewonnen! Harry, sag auch mal was!"

„Ich will niiiiiicht. Seit wann magst du Fußball überhaupt?"

„Ich mag das nicht, es geht hier nur darum, Liam fertigzumachen, okay?" Meine Lieblingssportarten waren Nachtragen und Vorwerfen, wenn überhaupt. Ach, und Kickboxen, Skaten und Fassadenklettern natürlich, jedenfalls nichts mit einem Ball.

Zayn seufzte, während er seine Kapuze aufsetzte und sich mürrisch umschaute. „Wessen Idee war das überhaupt? Ich hab keine Lust."

„Mensch, jetzt reißt euch mal zusammen und hört auf, hier rumzuheulen! Gut, anscheinend haben wir keine Chance, zu gewinnen. Dann brauchen wir eben eine Taktik, wie wir uns den Sieg erschummeln können. Irgendwelche Ideen?"

Meine Teammitglieder tauschten wegen meiner Anspannung kurz genervte Blicke aus und Harry legte mir beruhigend einen Arm auf die Schulter. „Was ist los mit dir, Ninja, ich dachte, es geht um den Spaß?"

„Nein, geht es nicht! Es geht darum, Liam zu besiegen, und wenn ihr das nicht schafft, dann werde ich euch nacheinander eure Haare abrasieren, ist das klar?"

Zayn drückte seine Hand jetzt auf meine andere Schulter. „Ninja, chill! Willst du nicht doch mal 'ne Zigarette von mir haben?"

„Ich mein das ernst! Jetzt konzentriert euch gefälligst. Wer wird Torverantwortlicher?"

Warum tauschten die jetzt schon wieder so irritierte Blicke aus? Harry nahm seine Hand wieder von meiner Schulter und grinste fast. „Du meinst Torwart. Sag mal, kennst du Fußball überhaupt?"

Unsere Gegner gaben derweil einen gespielt wilden Kampfschrei von sich, legten ihre Hände vor sich zusammen und hoben sie anschließend in die Luft, nur um dann lachend und übertrieben angriffslustig in Position zu gehen. Es war furchtbar, zu beobachten, wie ausgerechnet Fußball Niall und Liam wieder versöhnte. Beckham stand mit Ball und Pfeife in der Hand in der Mitte des Feldes, das er mit Kegeln eingegrenzt hatte und schaute abwartend, während Louis wie ein Orang Utan um uns herumtänzelte. Oh Mann. Egal, was die konnten, konnten wir schon lange!

Nachahmend bildeten wir einen Kreis und legten uns die Hände auf die Schultern. „Okay, Jungs... KÄMPFT BIS ZUM TOD!"

„Alter, Nina, das ist nur ein Spiel!"

(N)One DetectionWhere stories live. Discover now