»Rose, stell dich nicht so an«, sagt er gruselig und kramt in seiner Hosentasche. Ich höre ein Schnauben ihrerseits.

»Du bist erbärmlich, Darren«, sagt sie verachtend und verschränkt ihre Arme. Darren. Darren. Ist das nicht der von dem Foto in ihrem Zimmer? Hieß der nicht so? Und wenn er das ist, was will er denn jetzt von ihr?

»Tz, tz, tz nicht doch, Rose. Sag sowas doch nicht, meine liebe«, säuselt er, während er immer noch etwas zu suchen scheint. »Finnick, komm her, verdammt«, schreit er jetzt. Aus einer Ecke taucht Finnick auf einmal auf und sieht betreten zu Boden.

»Du kennst ihn?«, kreischt Six, als sie ihn sieht.

»Rose, lass mich doch erklären«, sagt dieser Darren und drückt Finnick etwas in die Hand. »Also, du weißt sicherlich, wie das mit uns auseinander gegangen ist.« Six schnaubt und starrt ihn wütend an. »Na ja, so konnte ich das natürlich nicht auf mir sitzen lassen.«

»Natürlich nicht«, höhnt sie.

»Lass mich doch ausreden. Nun ja, ich war mir dann ja sicher, dass du wohl nie wieder etwas für mich empfinden könntest, also musste ich einen neuen Plan machen«, sagt er gespielt betreten. »Obwohl ich das sehr schade finde, immerhin waren wir ja nicht fertig.«

»Darren«, sagt sie wütend. »Was ist dein verdammtes Problem, du Arschloch?«

»Oh Rose, verstehst du es denn gar nicht?« Er schüttelt total verständnislos mit dem Kopf und sieht Finnick fragend an, ehe er sich wieder auf Six konzentriert. »Du bist mein Problem. Ich kann dich nicht leiden«, sagt er langsam und deutlich.

Ich sehe, dass Six den Tränen nahe ist. Sie ist nicht so knallhart, wie sie immer tut. Er hat etwas gemacht, womit sie nicht fertig wird. »Du bist so ein Wichser«, murmelt sie vor sich her und wischt sich mit dem Ärmel über die Wange.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich eingreifen oder ihr das Feld überlassen soll. Aber ihr Blick und ihre unsichere Haltung bringen mein Herz zum schmerzen. Und diese Schmerzen verleihen mich dazu, meine Füße in den Gang zu setzen und auf sie zuzugehen. »Six?«, sage ich leise und stelle mich neben sie.

Sofort versucht sie ihre Tränen fortzuwischen, doch dafür ist es zu spät. Ich habe sie längst gesehen. »Was willst du hier?« Ihre Stimme zittert und sie schaut mich nicht an.

Ich ignoriere ihre Frage und fange mit meinem Zeigefinger einzelne Tränen auf, die sich einen Weg über ihre Wange bahnen wollen. »Was will er von dir?«, flüstert ich.

Six schüttelt nur den Kopf und schiebt mich von sich weg. »Geh wieder, Reeve.« Sie legt ihre Hände auf meine Brust und schiebt mich weiter nach hinten Richtung Haus. »Na los, jetzt geh«, sagt sie noch einmal mit Nachdruck.

Doch ich greife nach ihren Handgelenken und ziehe sie von meinem Körper. Ich öffne meinen Mund, um ihr zu sagen, dass sie aufhören soll, weil ich sowieso nicht gehe, aber eine neugierige Stimme hindert mich daran.

»Lass ihn doch, Rose. Willst du mir nicht deinen netten, kleinen Freund vorstellen?«, gehässig grinst er sie an. »Ich muss sagen, es interessiert mich schon. Finnick, weißt du, wer das ist?«

Mein Blick schnellt zu Finnick und sofort möchte ich ihn umbringen. Was hat er mit diesem Idioten zu tun? Finnick schaut zu Boden und ignoriert ihn. Er fühlt sich unbehaglich. Gut so.

»Ich rede mit dir, Finnick«, blafft Darren ihn an und wirft ihm einen genervten Blick zu.

Finnick schaut mich kurz an, dann Six und dann wieder Darren. »Ja«, antwortet er schließlich.

»Und wann genau wolltest du mir erzählen, dass uns jemand im Weg ist?« Seine Stimme ist zum reißen gespannt und man kann ihm deutlich die Anspannung ansehen. Er konzentriert sich, nicht los zuschreien.

My Bad NeighborΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα