Kapitel 14

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Reeve

Nachdem ich mit Six etwas Football gespielt habe, bin ich nachhause gegangen. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe noch nie jemanden erlebt, der so schlecht spielt.

Ich grinse bei der Erinnerung, wie sie versucht hat, an mir vorbeizukommen.

»Mr. Hunter, gibt es irgendetwas, was sie uns mitteilen wollen?«, fragt Mr. Stone, mein Mathelehrer.

»Nein, überhaupt nichts«, lächele ich ihn lieb an. Mr. Stone ist einfach eine nervige Person.

Er schaut mich noch einmal warnend an und fährt dann mit dem Unterricht fort.

Es ist gut, dass ich das ganze Thema schon kann, denn ich kann mich gerade überhaupt nicht konzentrieren. Mein Blick huscht ständig zu Six rüber und ich muss mir echt ein Lachen verkneifen, weil sie so gar nichts checkt.

Sie war ja anscheinend noch nie so ein Mathegenie. Ich habe ihr ja Nachhilfe angeboten, aber wenn sie die nicht annehmen will: selbst Schuld.

Nach der Stunde treffe ich Jared auf dem Gang, wo er schon geduldig an der Wand lehnt und irgendwelchen Mädels hinterher sieht. »Wo ist Bobby?«, frage ich, als ich ihn erreicht habe, denn normalerweise ist er immer dabei.

Jared klatscht mir die Hand ab und zuckt mit den Schultern. »Vermutlich hat ihn Karen irgendwo verbarrikadiert«, lacht er. Da Karen und Bobby jetzt ein Paar sind, kommt es häufiger vor, dass sie und Six sich zu uns gesellen.

»Was treibt Lois?«, will Jared wissen.

»Lois treibt schon mal gar nichts, klar Leute?«, meldet er sich höchstpersönlich zu Wort, grinst und schlägt uns auf die Schulter.

Maddy folgt ihm dicht und schaut ihn empört an. »Natürlich treibst du etwas. Stell mich bloß nicht als Spielverderberin dar.« Wir schauen sie alle mit großen Augen an und ich beiße mir auf die Lippe, um nicht laut los zu lachen. »Soll ich dich daran erinnern, als wir vor nicht einmal -«, spricht sie weiter, doch Lois unterbricht sie, indem er ihr die Hand vor den Mund hält.

»Pshh, Maddy, das müssen die nicht unbedingt wissen, Schatz«, flüstert er ihr ins Ohr, laut genug, sodass wir es trotzdem noch verstehen können. Maddy schaut uns nur entschuldigend an und lässt sich dann von ihrem Freund küssen.

Maddy war schon immer so, ihr ist nichts peinlich, was wahrscheinlich ein Grund dafür ist, dass ich deren Sexleben besser kenne als erwünscht. In gewisser Weise ähnelt sie Six; beide haben eine große Klappe, aber sie sind trotzdem liebenswert. Sie sind lustig, auch wenn Maddy eigentlich immer gut drauf ist, hat Six so manchmal ihre depressive Phase, aber irgendwie finde ich das sogar niedlich.

»Kommt ihr heute noch?«, frage ich in die Runde.

»Sorry, ich muss meinem Dad noch bei der Autoreperatur helfen«, entschuldigt sich Lois.

»Bobs und ich sind dabei, wenn Karen ihn gehen lässt«, schmunzelt Jared, gibt uns einen Handschlag und verschwindet zum nächsten Kurs.

»Also, wir sehen uns«, nickt Lois und geht mit Maddy an der Hand davon.

Tja, so schnell endet man alleine.

***

Nach der Schule fahre ich mit meinem Auto nachhause, stelle es in die Einfahrt und erblicke Klara, wie sie versucht Einkaufstüten ins Haus zu manövrieren.

»Klara, soll ich Ihnen helfen?«, rufe ich über die Straße. Erschrocken lässt sie eine Tüte fallen und ich laufe ihr entgegen. »Soll ich helfen?«

My Bad NeighborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt