Kapitel 11

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Meine Augen machen Bekanntschaft mit seiner harten Brust und mein Gesicht ebenfalls. Da er nur ein einfaches Shirt trägt, kann ich seine wirklich gut trainierten Muskeln fühlen.

Und was für welche ...

»Such dir demnächst doch einen Ort, wo dich keiner entdeckt, du Stalker«, blafft er mich an und reibt sich seine Brust.

Der soll mal nicht übertreiben.

»Äh, I-Ich wollte n-nicht -.« Wieso ich jetzt stottere, kann ich mir auch nicht erklären.

»Lass einfach gut sein«, winkt er genervt ab und läuft energisch an mir vorbei ins Haus.

Eine kleine Dramaqueen.

Bobby und Jared kommen auf einmal ebenfalls um die Ecke gelaufen und schauen mich überrascht an. »Hey, ... Six, was machst du denn hier?«, lächelt Bobby mich nervös an.

»Soweit ich weiß, ist hier 'ne Party im Gange«, erkläre ich langsam, damit er es auch wirklich versteht.

»Klar, ist sie das. ... Also, wir sehen uns bestimmt gleich noch.« Und schon rauscht er davon.

Jared steht immer noch dort und wirkt irgendwie nicht anwesend.

»Jared? Willst du da stehen bleiben oder ...« Mit meinen Armen mache ich ausschweifende Bewegungen und schaue ihn fragend an.

»Hm? Achso, äh, klar, gehen wir rein«, sagt er und lächelt mich an.

Im Haus ist es überfüllt mit betrunkenen Teenagern. Natürlich gibt es auch noch welche, die nicht ganz so neben sich stehen wie andere.

Laute Musik dröhnt aus den Boxen und viele sind am tanzen oder beschäftigt, d.h. sich die Zunge gegenseitig in den Mund stecken.

»Willst du was trinken?«, fragt Jared neben meinem Ohr, da ich ihn sonst aufgrund der lauten Musik nicht verstehen würde.

»Klar.«

Mit einer Hand an meinem Rücken bugsiert er mich in die Küche und mischt alles mögliche in einen roten Becher. »Hier, bitte.« Er überreicht ihn mir und ich nehme einen Schluck.

»Mhm, schmeckt gut«, grinse ich ihn an.

Er grinst nur zurück und seine Augen wandern durch den Raum, bis er auf irgendwas fixiert ist. »Warte mal, ich bin sofort zurück«, sagt er plötzlich und stiefelt an mir vorbei ins Wohnzimmer, wo sich allmögliche Leute versammelt haben.

Ich höre Jubelschreie und aufgeregtes Quieken.

Was ist da los?

Ich stelle mich auf Zehenspitzen, um mehr zu sehen. Vergebens.

»Komm mit«, kreischt ein Mädchen mir ins Ohr und zieht mich an der Hand mit, bis wir in einem Kreis stehen.

Und jetzt?

»FLASCHENDREHEN«, ruft irgendwer und alle schreien begeistert.

Anscheinend braucht man manchmal noch diese Grundschulmomente, diese kindischen, ihr wisst schon.

Das wird mir jetzt zu blöd. Ich drehe mich um, um zu gehen, werde jedoch an meinem Handgelenk festgehalten.

»Bleib, das wird lustig«, lacht ein Mädchen.

Ich kenne dich nicht, also lass mich los.

Sie zieht mich zurück in den Kreis und mit auf den Boden.

Das kann ja heiter werden.

Wartet mal, … das ist doch Karen dort. Seit wann steht sie auf solche Spiele?

My Bad NeighborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt