Kapitel 19: Reise in den Tod

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Nach einer etwas langen Reise kam ich kurz nach Mitternacht am Flughafen an und stieg wieder in ein Flugzeug, zu dem ich ein Last-Minute Ticket gekauft hatte. Ich hoffte bloß, ich würde Zayn in Italien wieder finden, denn ich war müde und kaputt. Ich wusste nicht, wie lange ich noch sitzend schlafen sollte. Ja, ich schlief wieder während dem Flug, das Essen nicht beachtend. Ich aß vielleicht den Apfel, den es dazu gab, aber ich war einfach viel zu müde. Der Schlaf verging traumlos, und ich wurde von einer Stewardess geweckt, die meinte, wir seien gelandet. Ich sah sie halb verschlafen an, sah dann das leere Flugzeug an, und stand auf. Mit Augenringen aus dem Flugzeug trottelnd holte ich wieder meinen Koffer. Ich lief aus dem Flughafen, und roch die Italienische Luft. Man hörte überall Leute hektisch auf Italienisch reden, und zu meinem Bedauern, konnte ich diese Sprache nicht.

Ich lief also auf ein freies Taxi zu, ließ meinen Koffer einpacken und setzte mich hinein. Dann gab ich dem Fahrer den Zettel mit der Adresse und er nickte mir freundlich zu. Er fuhr los, immer wieder mich ansehend und grinsend, wobei mir etwas mulmig wurde. Diese Italiener waren seltsam drauf. Da ich nicht wusste, wohin wir fuhren, vertraute ich dem Fahrer, dass er mich zum Hotel fahren würde, doch als das Auto stoppte waren wir in einer eher dunklen Gasse. Ich sah ihn verwirrt an, und fragte ihn auf Englisch wo wir waren, doch er antwortete mir nur hektisch auf Italienisch, und legte eine Hand auf meinen Unterschenkel und beugte sich näher zu mir. Ich schob seine Hand von mir herunter, und drückte den älteren Mann von mir weg. Dann wollte ich die Tür öffnen, doch der Mann hatte sie verschlossen. Dieser Perversling! Er hielt mich an der Hüfte und wollte mich zu sich ziehen, und ich musste zugeben, er war doch recht stark. Ich versuchte verzweifelt die Tür zu öffnen, als der Mann wieder seine eine Hand auf meinen Oberschenkel legte, die andere platzierte er an meinem Bauch. Ich schubste ihn hektisch von mir herunter, sodass er gegen die Scheibe auf seiner Seite stieß. Sein Blick wurde wütender, und er packte ein Messer aus seiner Tasche heraus.

Er holte aus, und wollte mich am Arm treffen, doch ich konnte meinen Arm noch wegbewegen. Trotzdem strich er an meinem Ellenbogen, sodass mein Tshirt zerriss und sich eine tiefe Wunde bildete. Ich packte seinen Arm mit dem Messer, drehte sie so gut es ging auf seinen Rücken, was sich im Auto als schwierig erwies, und nahm ihm das Messer weg. Dann schlug ich ihm ins Gesicht, beugte mich über ihn, öffnete die Türen und stieg aus. Ich nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum, der zum Glück relativ klein war, und lief die Gasse entlang, bis ich an einer belebten Straße ankam. Italien war definitiv nicht meins. Nein.

Ich fragte die Leute, die mich seltsam wegen meiner immer noch blutenden Wunde anstarrten, nach der Adresse des Hotels, und konnte durch Handgesten erahnen, wohin ich hin laufen musste. Als ich ankam, sah ich ein riesen Gebäude vor mir stehen. Völlig fertig lief ich in das Gebäude, und als die Frau an der Rezeption mich sah, nahm sie sofort das Telefon und rief irgendwo an. Zehn Minuten später traf der Notarzt ein. Sofort packten sie mich und beförderten mich in den Krankenwagen, und so sehr ich mich wehrte, ließen sie mich nicht los. Verdammt ich wusste wie die Wunde zu behandeln war. Ich musste ins Hotel! Ich musste nach Zayn suchen! Und kurz bevor sie die Tür vom Krankenwagen schlossen, sah ich braun-schwarze Haare hinter einer Pflanze herausstehen, und ich wusste genau, dass das Zayns Haare waren, da ich wie wild Herzklopfen bekam. Ich schrie nach ihm, doch die Tür wurde geschlossen, und der Wagen fuhr los. Ich war so dicht davor. So verdammt nah. Und doch so fern! Ich schrie die ganzen Ärzte an und verfluchte sie dafür, dass sie das getan hatten, aber sie verstanden meine Sprache nicht und nahmen vermutlich an, dass ich vor Schmerz schrie. Die Fahrt dauerte Zehn Minuten, und im Krankenhaus wurde ich auf eine Station gebracht. Der Schnitt wurde zugenäht und verbunden. Nach einer Weile kam dann ein Arzt herein, der ausnahmsweise Englisch konnte.

Er erklärte mir, dass ich nach drei Stunden gehen durfte. Drei verdammte Stunden! Ich war Zayn so nah, und jetzt ist er wieder weg! Das Leben hasst mich. Ich ließ mich ins Kissen sinken, und schloss die Augen, wenigstens konnte ich mich etwas ausruhen, wenn sie mich schon nicht früher raus ließen. In meinem Traum spielten sich unendlich viele Szenen ab, was passiert wäre, wenn Zayn mich gesehen hätte. In einer Version ist er auf mich zu gerannt, in der anderen hat er mich ignoriert. In einer weiter hat er mich ausgelacht, oder er ist weinend zusammengebrochen. Das lustige daran war ja, ich hatte keine Ahnung, wie Zayn aussah. Ich wusste nicht, in wie weit er sich verändert hatte. Ich wusste nur, wie sein Haar aussah.

Destiny? - A Ziall Fanfic (With a hint of Larry)Where stories live. Discover now