Verletzungen Behandeln

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"Katniss, was sollen wir jetzt tun?" Haymitch berührte meine Schulter.

Ich blickte von Peeta auf in Haymitchs Gesicht, welches viele kleine Falten an der Stirn aufwieß.

"Er muss behandelt werden! Katniss, wir können nicht auf den Krankenwagen warten!", meinte er eindringlich - und er hatte recht.
Die Blutung musste gestoppt werden, sonst verblutet er.
Sein Puls wurde immer schwächer.

"Das kannst du. Ich glaub an dich.", sagte Haymitch beruhigend. "Alles wird gut."
Nein, nichts wird gut.
Peeta stirbt, wenn nicht bald jemand was tut!

Erst jetzt wurde mir klar, dass nur Haymitch und ich da sind, die Peeta helfen können - und Haymitch wird es bestimmt nicht sein, der Arzt spielt.

Mit einem Ruck stand ich auf und mir wurde leicht schummrig.
"Ich brauche Morfix. Und noch etwas zum reinigen - am besten Alkohol, davon hast du doch genug. Dann noch Nadel, Faden, Tücher eine menge Verbandszeug und eine freie Arbeitsfläche", wieß ich Haymitch an.
Überrascht stellte ich fest, dass ich genauso sachlich wie meine Mutter klang - oder Prim, - aber diese Erinnerung schluckte ich schnell wieder herunter.
Ich konnte jetzt nicht noch mehr über Verluste nachdenken.

Es sind gerade mal 5 Minuten vergangen, da stand ich schon neben dem Küchentisch - auf dem Peeta lag - und um mich herum befanden sich alle Sachen, die ich verlangt hatte.
Nun hoffe ich nur, dass die ärztlichen Gene auch an mich und nicht nur an Prim weitergegeben wurden.

Mit einem von Alkohol getränkten Tuch säuberte ich die Wunde von dem vielen Blut.
Es war noch schlimmer, als ich es gedacht hatte.
Peetas Gesichtsfarbe wurde immer blasser, immer grauer.

Langsam wurde das Blut weniger, also nahm ich Nadel und Faden und fing an, die Wunde zu nähen.

Bei meiner Mutter sah das immer so einfach aus, aber das war es nicht.
Kurze Zeit später - der Krankenwagen war immer noch nicht da - war ich fertig.
Ich legte noch einen Verband um das genähte, um sicher zu sein, dass es auch hielt.

Während ich Peeta genäht hatte, spritzte Haymitch ihm das Morfix - versuchte es zumindest - aber irgendwie schaffte er es doch.

Die anderen Wunden waren nicht so schlimm, dass man sie nähen musste. Ein Verband reichte.
Peetas zustand war nun relativ stabil. Er hat viel Blut verloren, aber ich hoffte, er wird durchkommen.

Der Krankenwagen war immer noch nicht da.
Es war jetzt schon eine halbe Ewigkeit her, seit Haymitch ihn gerufen hatte.

Erschöpft ließ ich mich auf einen Stuhl fallen.
Mein ganzer Körper schmerzte, aber wenn ich Peeta sah, verschwanden sie halbwegs.
Er muss viel schlimmere Schmerzen durchleiden.

Ich strich ihm durch seine Haare und meine Finger hinterließen blassrote Spuren.
Jetzt musste ich nur noch auf ein Wunder hoffen.

Verlorene Hoffnungen (Tribute von Panem FF)Where stories live. Discover now