Kapitel 127

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Justins Sicht:

Der Garten war ein guter Ort um in Ruhe ein Bier zu trinken und zu entspannen. Hier wurde ich nicht von Paparazzi oder Fans bedrängt, sondern konnte tun und lassen was ich wollte. Ich musste lediglich aufpassen, dass meine Geschwister nicht plötzlich angerannt kamen und irgendetwas Böses mit mir anstellten. Die zwei Rabauken gossen gerne kaltes Wasser über mich oder malten mich mit Filzstiften an.

Doch anstatt, dass Jazzy und Jaxon angerannt kamen, gesellte sich Chelsey zu mir. Ich stellte das Bier neben mich auf den Boden und machte es mir auf der Liege bequem. Die Sonne verlieh mir eine schöne Bräune und die Wärme beruhigte meine Muskeln ein bisschen.

„Was glaubst du, wie es Haylee geht, Justin?", fragte Chelsey mich neugierig. Ich rümpfte kurz die Nase und setzte meine Sonnenbrille auf, weil ich ansonsten die ganze Zeit die Augen zusammenkneifen musste, um Chelsey zu erkennen.
„Wieso? Es geht Lee gut, wir haben das zwischen uns geklärt. Es ist alles wieder okay, das hat sie mir selbst geschrieben", murmelte ich verwirrt. Ich zeigte Chelsey die letzten Nachrichten mit Lee und musste dabei feststellen, dass Chels fassungslos mit dem Kopf schüttelte.
„Justin, es geht ihr nicht gut. Sie macht sich Sorgen um dich, weil du so viel trinkst und wie ich sehe lässt du dir schon wieder ein Bier schmecken."

„Chelsey, es ist meine Sache was ich trinke. Darf man jetzt nicht mal gemütlich ein Bier im Garten genießen? Ihr tut alle so, als würde ich Drogen nehmen", zischte ich genervt. Provokativ trank ich einen großen Schluck von dem leckeren Bier und schaute Chelsey dabei mit einem schelmischen Grinsen an.

„Alkohol ist auch eine Droge, Justin. Und Jeremy hat mir erzählt, dass du letztens auf einer Party Koks genommen hast", murmelte Chelsey leise. Ich starrte sie mit großen Augen an und schüttelte den Kopf.

„Das stimmt nicht! Also... ja, ich hatte Kokain im Körper, aber es wurde mir ins Trinken geschüttet! Ich würde so eine Scheiße niemals wieder nehmen! Wer hat das meinem Dad erzählt?"

Ich spürte, wie die Wut sich in mir breit machte. Chelsey setzte sich schon ein Stück weiter weg und als ich meine geballten Hände sah, wusste ich auch wieso sie das tat. Wo kamen diese verstärkten Aggressionen her?

„Scooter hat deinem Dad nur erzählt, dass du unter Kokaineinfluss standst. Ich wusste nicht, dass es dir ins Trinken gemischt wurde, tut mir leid. Aber Justin, du solltest mal darüber nachdenken, wieso Haylee sich Sorgen um dich macht und vielleicht solltest du dich auch um sie sorgen, denn ich glaube, dass sie irgendetwas bedrückt", murmelte die Verlobte meines Vaters, bevor sie wieder in das Haus hineinging und mich alleine ließ. Ich trank das Bier aus und brachte es ins Haus. Aus dem Kühlschrank nahm ich mir ein zweites, welches ich sofort öffnete. Ich setzte es an meine Lippen, doch dann dachte ich an Chelsey letzte Worte. Wieso dachte sie, dass es Haylee nicht gut ging? Was bedrückte meine Frau? Ich nahm trotzdem einen Schluck von dem Bier und legte mich zurück auf die Liege, doch dort schnappte ich mir mein Handy und wählte die Nummer von meiner Frau.

Haylees Sicht:

„Sch-schwanger?", stotterte meine Mutter schockiert. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht an ihrer Schulter und krallte meine Arme in ihren Rücken. Bei Justins jetzigem Verhalten würde ich sehr verzweifelt sein, wenn ich wirklich sein Baby unter meinem Herzen trug. Abgesehen davon, dass ich noch viel zu jung war, fühlte ich mich auch überhaupt nicht in der Verfassung Mutter zu werden.
„Hast du schon einen Schwangerschaftstest gemacht?", fragte meine Mutter mit zitternder Stimme. Ich spürte, dass sie versuchte ruhig zu bleiben. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich eine Predigt zu hören bekam. Aber noch bestand immerhin eine kleine Chance, dass ich nicht schwanger war. Vielleicht hatte ich meine Tage aus anderen Gründen nicht bekommen. Auf jeden Fall musste ich dafür beten, dass kein Baby in meinem Bauch heranwuchs.

I bet you will - j.b. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt