Kapitel 54

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Haylees Sicht:

Nach zwei Tagen auf Bora Bora fühlte ich mich einfach zutiefst entspannt. Ich hatte einen leichten Sonnenbrand auf den Schultern, da die Sonnencreme bei der Hitze kaum etwas nützte. Wenn man sich nicht alle halbe Stunde eincremte - hatte ich das Gefühl - wurde man sofort rot wie ein Krebs.

Heute hatten Romy und ich vor uns einfach mit einem Handtuch und ein bisschen Obst an den Strand zu legen. Die letzten zwei Tage hatten wir die komplette Insel erkundet und waren kilometerweit durch den Sand spaziert. Genau deswegen hatten wir uns einen bewegungsfreien Tag verdient und lagen bereits um 10 Uhr morgens in der prallen Sonne am Strand. An einem kleinen Kiosk hatten wir uns einen Sonnenschirm geliehen, den wir in den Sand steckten, damit zumindest unsere Köpfe im Schatten lagen und wir nicht hyperventilierten.

„Es ist so geil hier", murmelte ich begeistert. Romy lag, genauso wie ich, auf dem Bauch und hatte ihre Hände vorne verschränkt, um sich mit der Wange daraufzulegen. Lächelnd sah sie mich an und nickte.

„Ich liebe Justin dafür, dass er uns das ermöglicht hat, auch wenn er ein Arschloch ist!", sagte Romy. Bei seinem Namen regten sich die Schmetterlinge in meinem Bauch, doch ich versuchte dieses Gefühl zu unterdrücken. Ich ließ mir diesen Urlaub nicht von meinem Liebeskummer versauen.

Als ich meine Augen geschlossen hatte und kurz davor war einzuschlafen, traf mich plötzlich ein Volleyball an meinem Oberschenkel. Ich zuckte zusammen und setzte mich aufrecht hin.

„Tut mir leid", hörte ich eine bekannte Stimme murmeln. Ich nahm meine Sonnenbrille ab und starrte Ryan mit offenem Mund an. Das war jetzt nicht die Wahrheit, oder? Ich schlief bestimmt und träumte nur, dass Ryan Butler vor mir stand.

„Haylee?", murmelte Ryan auf einmal. Auch er nahm seine Sonnenbrille ab und lächelte mich begeistert an. Er hielt mir eine Hand hin, die ich dankend ergriff. Jetzt stand ich direkt vor ihm und sah ihm in die Augen.

„Was machst du hier, Ryan?", fragte ich schockiert. Er grinste und schlug mir leicht gegen die Schulter.

„So werde ich nach so langer Zeit begrüßt?"

Ich verdrehte die Augen und umarmte ihn kurz. Eigentlich wollte ich mit niemandem aus Justins Crew etwas zutun haben, aber Ryan hatte mir nie etwas getan. Er war schon immer nett zu mir gewesen und ich mochte ihn echt verdammt gerne, dafür dass es Justins bester Freund war.

„Ich mache Urlaub, mit Freunden", antwortete Ryan schließlich. „Du machst ja anscheinend auch Urlaub mit deiner Freundin."

Ich nickte und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Freunde? Welche Freunde?", murmelte ich nervös. Es bestand noch die Chance, dass Ryan mit anderen Leuten hier war und das der arrogante Weltstar sich nicht auf dieser Insel befand. Ich hoffte einfach, dass er nicht hier war.

„Hailey und..."

„Nein! Das darf doch nicht wahr sein!", schrie ich verzweifelt, bevor er den zweiten Namen genannt hatte.

„Lee, du weißt doch noch gar nicht, wer die zweite Person ist", murmelte Ryan, um mich zu beruhigen. Er legte seine Hand auf meine Schulter, doch ich schlug sie wieder weg.

„Es ist Justin, richtig? Er ist hier!"

Ryan wusste nicht, was er dazu sagen sollte und nickte einfach nur. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schüttelte fassungslos meinen Kopf. Wieso tat Justin mir das an? Er war doch mit Absicht hier! Er wusste ganz genau, dass ich auch hier war!

Plötzlich hörte ich seine Stimme.

„Ryan, wo bleibt der Ball?"

Ich starrte in die Richtung, woher die Stimme kam und mein Blick traf den von Justin. Er trug nur eine Boxershorts und Wassertropfen liefen über seinen gebräunten, tätowierten Körper. Offensichtlich war er schon im Wasser gewesen, was Romy und ich noch nicht eingeweiht hatten. Romy stand inzwischen neben mir und schlug sich gegen die Stirn, weil sie es wohl genauso wenig glauben konnte, dass Justin hier war wie ich.

I bet you will - j.b. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt