Kapitel 122

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Justins Sicht:

Irgendjemand sollte Scooter mal eine Lektion erteilen und sein Gehirn waschen. Ich wollte mir nicht länger von ihm anhören müssen, dass Lee mich nur benutzte oder dass sie mir nicht gut tat. Er musste geschlagen werden, damit er wieder zu klarem Verstand kam.

Der Alkohol machte es mir leichter Haylee zu verlassen, um nach San Diego zu fliegen und Scooter wehzutun. Ich wollte ihn leiden sehen, damit er spürte was er mir mit seinen Aussagen antat. Natürlich war es nicht die richtige Lösung sich zu besaufen und meine Frau zu verlassen, um meinen Manager zu verprügeln, aber es war die erste Lösung die mir eingefallen war. Er sollte mich nicht länger herum kommandieren, dass wollte ich nicht zulassen.

„Justin!", hörte ich die Stimme von meiner Frau immer wieder rufen. Sie stand am Treppengeländer und starrte nach unten, während ich torkelnd die Treppen hinunterging. Abrupt blieb ich stehen und fuhr über meine Haare. Wenn ich jetzt ging, würde ich vielleicht Lee verlieren. Alex lag im Krankenhaus und sie gab mir sowieso schon die Schuld daran. Wenn ich jetzt ging, könnte ich alles ruinieren. Der Alkohol benebelte zwar meine Sinne, aber mein Verstand sagte mir, dass ich zurückgehen sollte. Morgen Abend musste ich sowieso nach San Diego fliegen, dann konnte ich immer noch auf Scooter einschlagen.

Torkelnd rannte ich die Treppen zurück nach oben, stolperte auf der obersten Treppe, doch fing mich relativ schnell wieder und hielt Lee gerade noch davon ab die Tür hinter sich zu schließen. Ich drückte sie gegen die Wand und presste meine Lippen auf ihre. Erschrocken zuckte sie zusammen, schlang aber ihre Arme um meinen Hals um den Kuss zu erwidern. Ich atmete schwer, schloss die Tür und schaute ihr tief in die Augen. Sie verzog ein bisschen das Gesicht, vermutlich wegen des Alkoholgeschmacks.

„Du stinkst nach Whiskey."

Ich nickte und leckte über meine Lippen.
„Ich gehe nicht, ich... Scooter bekommt seine Lektion sobald ich wieder in San Diego bin", flüsterte ich lallend. Lee kräuselte verwirrt ihre Stirn.
„Was für eine Lektion? Was ist passiert, als ihr telefoniert habt?"

Ich seufzte und fasste mir an den Bauch, weil mir ein bisschen übel war. Ich hatte vergessen wie Alkohol auf meinen Körper wirkte. Es war zwar ein schönes, betäubendes Gefühl, aber für meinen Magen war es nicht gut.

„Ich wollte zu ihm und ihn schlagen, damit er endlich mal lernt wie er mir mit seinen Worten wehtut! Er hat schon wieder gesagt, dass du mich von der Arbeit abhältst, ich mich wegen dir auf unwichtige Sachen konzentriere, anstatt meine Tour im Auge zu behalten. Und er denkt du willst nur mein Geld."
„Ja, natürlich will ich nur dein Geld", sagte sie ironisch und ich lachte ein bisschen. Haylee kraulte die kurzen Härchen in meinem Nacken. „Aber Baby, das ist kein Grund um Scooter zu verprügeln!"
„Doch", murmelte ich.

„Nein, dass sagst du nur weil du betrunken bist!"

Ich schüttelte den Kopf und löste mich von ihrem Griff, um ins Wohnzimmer zu gehen. Der Alkohol beruhigte mich, er tat irgendetwas mit meinem Körper, was mir gefiel und ich erinnerte mich an die Zeiten zurück in der ich regelmäßig betrunken war. Irgendwann merkte man keinen Unterschied mehr, ob man getrunken hatte oder nüchtern war. Vielleicht sollte ich genau diesen Punkt wieder erreichen. Vielleicht würde ich es dann ertragen, wie Scooter mit mir umging. Vielleicht würde ich dann damit zurechtkommen, dass ich vielleicht Alex auf dem Gewissen hatte.

Ich setzte die Flasche wieder an mein Lippenpaar an und nahm einen großen Schluck zu mir. Haylee schwieg, ging ins Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Ich trank genüsslich die brennende Flüssigkeit und genoss jeden Tropfen. Morgens war die Flasche leer und ich lag auf der Couch, völlig neben der Spur. Ich hörte nur im Unterbewusstsein, wie Lee mit irgendwem telefonierte.

I bet you will - j.b. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt