Kapitel 108

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Ich hatte heute so einen schrecklichen Arbeitstag, dass ich hoffe eure Kommentare heitern mich ein bisschen auf. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel ein bisschen - ich bin nicht zufrieden damit. 

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Justins Sicht:

Das Gekreische meiner Fans wurde immer lauter, umso näher ich mich dem Rand der Bühne näherte. Dieses Gefühl, meinen Fans in die Augen zu sehen und für sie zu singen, war unbeschreiblich und ich hatte das Gefühl auf der Bühne zu stehen wirklich vermisst. Der Auftakt in Seattle lief bisher einwandfrei, viele Freunde von mir waren zu der Show gekommen, aber der wichtigste Mensch in meinem Leben fehlte. Haylee hatte sich in den letzten zwei Stunden nicht gemeldet, aber ich wusste, dass sie mit Hails auf einer Modenschau lief, sodass ich mir keine Sorgen machte. Doch ich hatte vergessen, wie anstrengend so ein zweistündiges Konzert tatsächlich war. Ich fühlte mich bereits nach einer Stunde ziemlich ausgelaugt und kaputt und war froh, als ich kurz fünf Minuten aufatmen konnte. Scooter reichte mir eine Flasche stilles Wasser, welche ich beinahe ganz austrank. Währenddessen zog ich mich schnellstmöglich um und steckte mir noch schnell eine Zigarette in den Mund um ein paar Züge zu nehmen. Ich atmete schwer, pustete immer wieder in mein Mikro und starrte meinen Manager an.
„Ich werde gleich „One less lonely girl singen... ich begleite mich selbst mit der Gitarre", sagte ich schließlich zu ihm, da sich keiner meiner Band auf den Song vorbereitet hatte. Doch ich hatte das Gefühl, als müsste ich Romy diesen Abend würdigen. Scooter sah mich mit großen Augen an und riss mir die Zigarette aus dem Mund.
„Erstens: Du wirst wohl zwei Stunden ohne deine Kippen auskommen und zweitens: Du kannst nicht einfach irgendeinen Song singen, der nicht zur Show gehört."
Scooter war seit meiner Landung schon super gestresst gewesen. Ich hatte nicht eine Sekunde schlafen können, weil er ständig irgendetwas von mir wollte. Mein Tag bestand nur aus einem Soundcheck und unnötigem Tanztraining. Ich konnte wirklich nicht verstehen, wieso er so unruhig war.

„Es ist meine Show und es läuft hier nach meinen Regeln. Wenn es dir nicht passt, dann ist mir das egal", zischte ich genervt, denn ich hatte wirklich keine Lust auf seine Launen. Ich ging zurück auf die Bühne und setzte mich auf die Couch, die mir bereitgestellt wurde. Eigentlich sollte ich jetzt „Love yourself" singen, doch ich begann mit den ersten Tönen zu „One less lonely girl" und sang es mit einem Gefühl, was ich aus dem tiefsten Herzen holte. Meine Fans wunderten sich vermutlich, wieso ich niemanden auf die Bühne holte, doch nach dem Lied klärte ich sie auf.
„Ich habe vor einer Woche einen wichtigen Menschen verloren und deswegen war sie heute Abend mein One less lonely girl. Und ich hoffe, du hast mich gehört, Romy", flüsterte ich, während ich nach oben schaute und hoffte, dass Romy mir irgendwie zugehört hatte.

Während des restlichen Konzertes konzentrierte ich mich nur noch auf die Songs und Choreografien, denn die Gedanken an den Unfall musste ich beiseiteschieben. Auch, wenn ich immer noch unter Albträumen litt und mir die Schuld an allem gab, musste ich eine gute Show abliefern, um meine Fans glücklich zu machen.

Den Abend verbrachte ich dann mit meinem Handy im Bett, weil ich keine Lust hatte noch irgendwas zu tun. Da Lee noch mit Hails unterwegs war, hatte ich keine Gelegenheit mit ihr zu facetimen, obwohl ich so gerne ihr süßes Gesicht wiedersehen wollte. Es war unglaublich, wie abhängig ich tatsächlich von Haylee geworden war. Ohne sie konnte ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen. Es war schon schlimm für mich, dass sie in einer anderen Stadt war.

Leider schlief ich ein, ohne noch einmal mit ihr geredet zu haben. Doch umso schöner war es, als sie mich am nächsten Morgen aus dem Bett klingelte. Ich war noch völlig gerädert, aber trotzdem ging ich an das Handy und strahlte über das ganze Gesicht.
„Hey Baby", flüsterte ich leise.
„Na Schatz, es tut mir so leid, dass ich gestern nicht mehr angerufen habe. Wie war die erste Show? Ich habe heute Morgen Videos und Bilder gesehen! Es sah aus, als wäre alles super gelaufen und die Show war der Wahnsinn", murmelte Haylee. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten, weil ich mir keine schönere Stimme vorstellen konnte.
„Es ist alles gut, Babe. Ich bin sowieso eingeschlafen, kurz nachdem wir losgefahren sind." Ich gähnte kurz und sprach dann weiter. „Die Show war der absolute Wahnsinn, aber es ist doch anstrengender als gedacht wieder auf der Bühne zu stehen. Ich bin echt kaputt", flüsterte ich leise. In dem Moment kam Scooter in den kleinen Raum des Tourbusses und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er tippte mit dem Finger auf seine Uhr, um mir zu demonstrieren, dass es Zeit war aufzustehen, doch ich verdrehte nur die Augen und drehte ihm den Rücken zu.
„Wie war deine Modenschau, Schatz?", fragte ich meine Freundin mit einen Lächeln auf den Lippen.

I bet you will - j.b. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt