Schneeballschlacht im Mondschein

4.2K 239 52
                                    

Schaut euch das Video unbedingt an! Der Song passt meiner Meinung nach perfekt zu den Rumtreibern und beschreibt ihre Freundschaft sehr treffend. Das Video ist einfach der Wahnsinn! James wird wie immer von Aaron Johnson verkörpert, Sirius von Ben Barnes, Remus von Andrew Garfield und Peter von Jamie Bell. I love it! ❤️

James P.o.V.

In diesem Moment wurde Lily von einem Schneeball getroffen, der sie genau an ihrer sowieso schon von der Kälte geröteten Wange traf. "Au!", erschrocken zuckte sie zusammen und ich schnellte herum. Hinter uns stand ein grinsender Peter. "Na, ihr Turteltäubchen? Seid ihr langsam mal fertig?", fragte er frech und auch die anderen nährten sich uns neugierig. Sein Lachen war jedoch sofort wie weggewischt, als ich rachesüchtig auf ihn losstürmte. Niemand griff in meiner Gegenwart meine Lily an! Meine Lily . . . Diese Worte klangen schon in meinem Kopf toll, wie musste es sich anfühlen, sie laut auszusprechen? Belustigt sahen meine Freunde mir zu, wie ich voller Elan den kleinen, pummeligen Peter durch den Schnee jagte und wir uns schließlich ein wilde Schneeballschlacht lieferten. Dabei traf ich aus Versehen Remus, der sich provoziert fühlte und sich mit Peter gegen mich verbündete. Diesen Spaß ließ sich natürlich auch Sirius nicht nehmen und er stolperte fast über seine eigenen Füße, um mich mit Peter und Remus abzuwerfen. Lachend wurde ich unter meinen Freunden begraben und spürte die Kälte in mir hochkriechen. Plötzlich kam Lily mir zur Hilfe: "He!", rief sie empört und drückte Sirius' verdutztes Gesicht in den Schnee. Da wurde mir auf einmal trotz des Winters wohlig warm im ganzen Körper und ich empfand noch stärkere Zuneigung für Lily. Sie reichte mir ihre Hand und dankbar ließ ich mich von ihr hochziehen. Lachend warfen wir beide die anderen drei Rumtreiber ab. Da ihre Freundinnen sie offensichtlich nur ungern alleine lassen wollten, halfen nun auch Marlene und Mary mit. Als Alice von einem Schneeball getroffen wurde, stürzten auch sie und Frank sich ins Gefecht. Bald hieß es "Jeder-gegen-Jeden" und niemand blieb verschont. Rücken an Rücken kämpften Lily und ich tapfer weiter, während Marlene und Alice vergnügt den am Boden zappelnden Remus festhielten, Frank und Mary sich einen erbitterten Zweikampf lieferten und Sirius zufrieden auf Peter drauf saß und munter trällerte: "Don't come around, leave me alone . . . Don't bother me!" Als wir schließlich kaum noch atmen konnten vor Lachen und die Luft knapp wurde, ließen wir uns alle erschöpft, aber glücklich in den Schnee fallen. Ich sah zu Lily. Ihre Wangen waren von einem noch dunkleren Rot als vorher, doch sie sah wunderschön aus. Ihr feuriges Haar lugte unter ihrer Mütze hervor und ich wollte am liebsten jede einzelne Sommersprosse auf ihrer Nase zählen. Stattdessen beugte ich mich vor und drückte ihr einen liebevollen Kuss auf die Nasenspitze. Lily strahlte mich an und so verharrten wir für einen Moment: Ich lag halb auf ihr, die Arme im Schnee abgestützt, unsere Gesichter nur Zentimeter von dem des anderen entfernt. Ihre grünen Augen fanden meine und mein Herz machte verdammt viele Hüpfer hintereinander. Meine Hände fühlten sich mittlerrweile an, als seien sie längst abgefroren, doch es störte mich nicht. Wir wurden schließlich durch ein einstimmiges "Awww!" von Marlene, Mary und Alice unterbrochen. Peinlich berührt rückten wir voneinander ab. Kurz blieben wir alle schwer atmend liegen, dann sprang Sirius breit grinsend auf: "Wer hat Lust auf Schlittenfahren?" Sein Vorschlag erhielt viel Beifall und so borgten wir uns von dem jungen Wildhüter Hagrid ein paar alte Schlitten. Aufgeregt wie eine Schar kleiner Kinder rannten wir den Hügel nahe dem Verbotenen Wald hoch. Ich hielt Lilys Hand. Da nur eine begrenzte Anzahl von Schlitten vorhanden war, teilte ich meinen großzügig mit Lily. Grinsend schlang ich die Arme um sie und war in diesem Moment est davon überzeugt, nirgendwo auf der Welt würde man jetzt einen glücklicheren Mann finden. Alice und Frank, sowie Mary und Sirius fuhren natürlich auch gemeinsam. Peter schien etwas enttäuscht, als Marlene auf eine gemeinsame Fahrt mit ihm verzichtete. Remus kratzte sich verlegen am Kopf und überlegte wohl, ob er jetzt mit Marlene fahren musste, aber zu seiner Erleichterung scheuchte sie ihn empört weg. Ich lachte in mich hinein. Marlene würde wirklich nicht zu Remus passen, die beiden waren zu unterschiedlich. Nicht so wie Lily und ich, sondern wirklich verschieden. Obwohl ich mir ja schon lange ein Mädchen für Remus wünschte, aber er war wohl einfach zu schüchtern. Sein pelziges Problem erschwerte es ihm zusätzlich, er hatte kein Selbstvertrauen. Sirius und ich hatten ja schon oft angeboten, ihm etwas von unserem abzugeben, doch er hatte stets höflich abgelehnt . . . In einem hohen Tempo fuhren wir also den Berg hinunter, unten krachten wir jedoch alle ineinander. Zu meiner Freude landete ich schon wieder auf Lily und sie unterdrückte offenbar ein Kichern. Sanft hob ich sie hoch und stellte überrascht fest, dass sie eiskalt war. "Alles in Ordnung? Du musst ja frieren wie Remus ohne Pelz!", hakte ich besorgt nach. Es war eins meiner Wortspiele und zu spät fiel mir ein, dass die Mädchen und Frank ja gar nichts von Remus Werwolfsdasein wussten. Doch für einen Momement schien es so, als hätte Lily verstanden und wollte mich etwas fragen, aber dann besann sie sich eines besseren und erwiderte nur zwinkernd: "Du kannst mich ja wärmen!" Grinsend schloss ich sie in meine Arme, doch ich grübelte weiter. Lily war nicht dumm. In der Bibliothek hatte sie uns offenbar belauscht, ob nun mit Absicht oder ohne. Ich war mir fast sicher, dass sie Bescheid wusste und spürte einen plötzlichen Anflug von Stolz. "Vielleicht solltest du lieber hoch zum Schloss gehen, sonst erkältest du dich noch", meinte ich dann und sie nickte zögerlich. Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es bereits 14:33 Uhr war. Der Unterricht war somit beendet und der Nachmittag hatte begonnen. Mary, Alice und Marlene schlossen sich ihrer Freundin an. "Soll ich euch begleiten?", fragte ich schnell nach und Lily gab mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. "Ich glaube, das schaffen wir schon alleine", antwortete meine Freundin. Ich grinste. Auch das mochte ich so an ihr: Sie war eine starke Frau und brauchte keinen Beschützer, auch wenn ich mir das manchmal anders wünschte . . . "Okay", willigte ich ein. "Wir bleiben noch etwas." Zusammen mit Sirius, Peter und Remus brachte ich die Schlitten zurück zu Hagrid. Er lud uns auf eine Tasse Tee zu sich in seine Hütte ein und dankbar nahmen wir das Angebot an. Das konnte ich jetzt gut gebrauchen und außerdem war Hagrid ein netter Kerl. Sein großes Herz saß am rechten Fleck und er kümmerte sich immer um alle. Seine Backkünste ließen allerdings zu Wünschen übrig . . . Im Anschluss halfen wir ihm etwas mit seinen Tieren, bis die Dämmerung hereinbrach. "Nu' aber los mit euch, nich das die euch noch erwischen! Dann war's das aber mit Streichen un' so!", warnte er uns und Sirius lachte großspurig: "Schon klar. Wir sind ja schon weg!"

CollideWhere stories live. Discover now