53 - Bettgeflüster

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"Hast du nicht gesagt, dass es dir gut gehen würde?", fragt Bucky, der hinter mir im Türrahmen steht. Ich klappe den Toilettendeckel zu und gehe zum Waschbecken, um mir das Blut weg zu wischen. "Ich... Sonst geht es mir ja auch gut...", stottere ich. Ich höre ihn aufstöhnen. "Darüber reden wir morgen. Komm wieder ins Bett." Leise tapse ich wieder zum Bett und er legt sich neben mich. "Hat Melissa das auch?", fragt er. "Nein, sie hat so Schatten, die sie beschützen und ihre Gegner angreifen." "Und wieso hast du das nicht?" Ich lächle diabolisch. "Hab ich doch. Dich." Er verdreht die Augen und ich seufze : "Ich weiß es nicht... Mein Körper reagiert irgendwie nicht so wie Melissas Körper." "Auf was?" "Mir wurde ja dieses Serum verabreicht und-" "Ach ja, du hast gesagt, du reagierst nicht so gut darauf..." Ich nicke. "Ja... Also genau genommen, hab ich dir gesagt, dass es mir nicht gut geht." Noch mal verdreht er die Augen. "Wie seid ihr überhaupt da hinein geraten?", fragt er mich. Ich beiße mir auf die Lippe und erzähle ihm von der Schweiz. Er verkrampft sich und sein Griff um mich tut langsam weh. "Steve Rogers? Er hätte besser auf euch aufpassen sollen." "Jetzt hör auf dich aufzuregen, man kann es nicht mehr ändern. Außerdem tust du mir weh." Sofort lockert sich sein Griff um mich. "Tut mir leid." Ich küsse ihn auf die Wange, wobei sich sein drei-Tage-Bart in meine Lippe bohrt. "Na schön. Geht's dir besser?" Ich nicke und kuschle mich an ihn.

"Tris? Steh auf Schatz.", höre ich es an meinem Ohr. Blinzelnd schlage ich die Augen auf und vergrabe mein Gesicht im Kissen. "Was ist los?", frage ich müde. "Das Frühstück ist da." Er küsst mich auf die Stirn und steht auf. "Frühstück im Bett?", frage ich lächelnd und richte mich auf. Er kommt mit einem Tablett wieder und setzt sich neben mich. "Kannst du essen, oder wird dir davon schlecht?", fragt er. "Nein ich hab wirklich Hunger!" Ich küsse ihn noch mal auf die Wange. "Und was passiert nach dem Frühstück?", frage ich. "Was meinst du?" "Soll ich wieder zurück zu Melissa oder bleibe ich bei dir?" Er sieht auf die Bettdecke. "Du bleibst bei mir. Ich lasse dich nicht noch mal gehen." Okay, ich will jetzt keinen Streit alsooo... Ich schiebe das Tablett von mir runter und setze mich auf seinen Schoß. Dann lege ich die Arme um seinen Hals. "Ich mag es wenn du so dominant bist.", hauche ich verführerisch und küsse ihn am Hals. Er zieht mich an sich und zieht mir sein Shirt aus. "Scheiße." "Was?", frage ich. "Ich hab keine Kondome. Nimmst du die Pille?" Ich nicke und lege meine Hände an seine Boxershorts. "Tris hey langsam, langsam, langsam.", hält er mich zurück. "Was ist?" "Nichts du bist nur sehr stürmisch Schatz." Er legt den Kopf schief. "Obwohl, ist eigentlich gar nicht so schlecht." Ich kichere und küsse ihn wieder. Meine Hände wandern über seinen Rücken, dann zu seinen Armen. Plötzlich klopft es an der Tür. Wir halten inne. "Erwartest du noch jemanden?", frage ich. ''Nein nicht unbedingt." Ich klettere von seinem Schoß und stehe auf. Er steht ebenfalls auf und öffnet die Schublade seines Nachtschrankes. Währenddessen hab ich mir wieder sein Shirt angezogen und sitze auf dem Bett. Er drückt mir etwas in die Hand und küsst mich auf den Kopf, dann geht er zur Tür. Ich schaue auf meine Hände und halte eine Waffe in der Hand. Was? Wieso denn eine Waffe? "Oh das gibt's doch nicht.", höre ich ihn stöhnen und die Tür geht auf. "Was?" "Dir auch einen schönen guten Morgen.", kommt mir Melissas genervte Stimme entgegen. Ich stehe auf und laufe ihr entgegen, die Waffe lege ich auf den Nachttisch. "Melissa?" "Oh mein Gott Tris, du hättest dich ja auch mal melden können!", fährt sie mich an und umarmt mich. Dann mustert sie mich, dann Bucky und sie verdreht die Augen. "Tut mir leid dass ich störe, aber ich hab mir Sorgen gemacht! Und Tony erst! Er hätte sich beinahe seinen Anzug geschnappt und dich gesucht!" "Und wie hast du mich gefunden?", frage ich. "Ich habs ihr gesagt... Geschrieben.", kommt es von Bucky. "Ja. Wie geht es dir Tris?", fragt sie. Ich nicke. "M-mir geht's gut, wirklich gut ich..." Ich fahre mir durch die Haare und sehe aus dem Augenwinkel, wie Bucky ins Schlafzimmer geht. "Er macht sich zu große Sorgen und hat jetzt noch mehr Angst um mich! Ich hab Angst, dass er mich nicht mehr gehen lässt.", flüstere ich. Sie hebt eine Augenbraue. "Uh, dann wirst du seine Sex-Gefangene." Ich sehe sie drohend an. "Das ist nicht witzig!" "Rede mit ihm, das ist der einzige Weg." "Aber er hat mir ins Gesicht gesagt, dass er mich nicht gehen lassen wird!", beteuere ich. "Soll ich mit ihm reden?", bietet sie an. "Nein, ich will das selbst machen... Wieso bist du eigentlich hier? Du hättest mich auch anrufen können." "Ich muss mit Bucky reden... Oder ich will, dass du mit Bucky redest." "Klar, über was?", frage ich. "Über Steve." Ich huste los und sehe sie unverhohlen an. "Du willst, dass er mich tötet?" "Ach komm schon, so heikel kann das Thema nicht sein!" "Du hast ja keine Ahnung.", schnaube ich. "Bitte. Versuch es. Steve will wirklich mit Bucky reden." Ich kaue auf meiner Lippe rum. "Ich sehe zu was ich machen kann." Sie atmet erleichtert aus. "Danke. Es bedeutet ihm viel." Sie küsst mich auf die Wange und dreht sich wieder um. "Was, du gehst wieder?" "Ja. Du bist in Sicherheit und ich habe meine Mission erfüllt. Ich sorge dafür, dass Tony nicht nach dir sucht." Dankbar lächle ich sie an, doch sie ist schon zur Tür raus. Langsam tapse ich wieder ins Schlafzimmer und finde Bucky im Bett vor. "Ist Melissa wieder gegangen?", fragt er. Ich nicke und klettere wieder zu ihm ins Bett. "Ja sie hat sich nur vergewissert, dass ich in Sicherheit bin.", murmle ich. Wieder setze ich mich auf seinen Schoß und fahre mit meinem Finger über seine Brust. "Denkst du nicht du müsstest dich bei wem bedanken?", frage ich leise. "Nein. Bei wem? Bei Melissa?" Ich schüttle den Kopf und schaue nach unten. "Bei Steve." Er nimmt meinen Finger und ich schaue auf. "Wieso bei Steve?", fragt er und seine Stimme klingt hart. "Nun ja... Er hat immer auf mich aufgepasst und mich in der Schweiz zu sich genommen..." "Er hat nicht genug auf dich aufgepasst. Ich müsste mich nicht bei ihm bedanken, sondern ihn verprügeln." Ich mache ein Würgegerausch. "Was ist? Geht's dir gut?" "Ne. Ich ertrinke gerade in Testosteron.", gebe ich zurück. "Du bist es ihm schuldig... Ein Gespräch." "Aha.", macht er. "Aha was?" "Aha, deshalb war Melissa also da." Ich verdrehe die Augen. "Denkst du nicht, es wird langsam mal Zeit, dich deiner Vergangenheit zu stellen? Du rennst nämlich vor ihr weg, James. Immer wenn ich das Thema auch nur ankratze, beendest du es indem du weg gehst wie ein Feigling!", fahre ich ihn an. Er wirft mich von seinem Schoß und steht auf. "Ich hoffe für dich sehr, dass du gerade nicht weißt was du sagst, Tris." Geschockt sitze ich auf dem Bett. "Nein ich... Ich weiß genau was ich gesagt hab! Und du rastest schon wieder aus! Genau das meine ich!", entgegne ich wütend. Er spannt sich an, lässt es dann aber doch und sagt : "Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten." Ich huste kurz. "Aber was ist mit Steve? Triffst du dich mit ihm?" "Nein!", sagt er grimmig und geht ins Badezimmer. Genervt lasse ich mich wieder ins Bett fallen und überlege, wie ich das jetzt machen soll. Also wenn ich ihm Suizid androhe, dann würde er es vielleicht sogar machen... Aber das wäre dann doch etwas krass. Doch Melissa hat Recht... Wir müssen die beiden wirklich zusammen führen. Ich könnte ihn auch fesseln und Steve könnte hier her ko- Okay nein, das würde ich niemals hinbekommen und dann wäre er stinksauer auf mich... Obwohl nach der Aktion mit den K.O. Tropfen kann ich ihn doch auch mal ein bisschen verarschen. Ich fahre mir durch die Haare. Das ist alles so anstrengend! Und was macht er jetzt im Bad? Leise tapse ich zur Badezimmertür und kratze daran. Mit Gewalt, schreien oder drohen kommt man hier nicht weiter. Noch einmal schabe ich an der Tür und er macht sie auf. "Was?", fragt er, anscheinend immernoch wütend. "Ich... Es tut mir leid.", stottere ich. "Ach wirklich?", fragt er stirnrunzelnd. Okay Wahrheit oder Lügen, Wahrheit oder Lügen? Ach egal! Lügen. Ich nicke. "Ja. Wir haben uns gerade erst wieder und ich möchte nicht streiten." Oh mein Gott! Wow! Woher habe ich dieses begnadete Talent zum Lügen?! Wahrscheinlich von John. Na super. Er zieht mich sanft an sich und flüstert : "Ich auch nicht. Lass uns duschen gehen." Er hebt mich hoch und läuft mit mir Richtung Dusche. "Moment mal!", mache ich. Ich bin so blöd! "Ich lag falsch, ich hab die Pille seid zwei Wochen nicht mehr genommen! In Gefangenschaft war das etwas schwer." Er hält inne. "Es gibt noch andere Möglichkeiten.", lächelt er und steigt mit mir in die Dusche.

Erschöpft lasse ich mich ins Bett fallen und zucke zusammen. Für meine gerade total empfindliche Haut ist das Bett ziemlich rau. Neben mir fällt Bucky ins Bett und Schamesröte schießt mir ins Gesicht. "Hast du noch Hunger?", fragt er wie immer besorgt. "Nein." Ich kuschle mich an ihn, mein eines Bein ist um seins geschlungen und mein Kopf ruht auf seiner Brust. "Ich bin nur müde." Er küsst mich und zieht mich etwas weiter nach oben. "Vielleicht werde ich mit Rogers sprechen." Ich drehe den Kopf zu ihm. "Danke." Ich lehne mich vor und küsse ihn. "Aber nur kurz." Ich nicke und küsse ihn noch mal. "Das muss ich morgen sofort Melissa sagen.", lächle ich und meine Haare fallen wie ein Schleier um uns. "Melissa?" Ich nicke. "Ja, sie wird das sicherlich in die Wege leiten." Er atmet tief ein und aus. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin ja bei dir." "Ich habe keine Angst. Ich habe nie Angst!" "Ach ja. Du sagst doch immer du hast Angst um mich.", necke ich ihn weiter. "Nein. Ich habe keine Angst um dich, ich beschütze nur was mir gehört." Ich lächle. "Dir.", bestätige ich. Dann senke ich meinen Kopf und schließe die Augen. Gut. Also wird er mit Steve reden. Aber ich will nicht, dass er ihn sieht und gleich wieder geht... Nein... Wir brauchen einen Raum... Und Panzertüren. Ich lächle diabolisch. Und einen Schlüssel.

Lost and Found Love (Winter Soldier)Where stories live. Discover now