Julien, der wie ein kleiner Bruder für mich geworden ist. Wir lebten seit drei Jahren mit ihm zusammen und obwohl ich zu Beginn Angst vor ihm hatte, da er uns töten wollte, war ich positiv von ihm überrascht. Er war überhaupt nicht so, wie ich ihn eingeschätzt hätte. Im Gegensatz zu Justin, wirkte er ein wenig nervös. Er saß nach vorne gelehnt auf einem Stuhl und schien in seinen Gedanken versunken zu sein.

Riley, einer der engsten Freunde von Justin und mir. Auch das hätte ich niemals erwartet, denn früher hielt ich ihn für ein arrogantes Arschloch, das sich nur um sich selbst sorgt. Doch er hatte uns alle vom Gegenteil überzeugt. Auch er schien nicht wirklich nervös zu sein. Stattdessen war er die meiste Zeit, in der wir warteten, an seinem Handy. 

Arizona, eine gute Freundin. Jedenfalls wurde sie das in den letzten Jahren. Immer wenn wir hier waren, dann besuchten wir Riley und sie. Dass sie eine mächtige Hexe war, merkte man jedoch des öfteren, denn sie konnte auch komplett anders sein, als das liebe nette Mädchen. Besonders, wenn man sie nicht kannte. Sie wirkte nervös, was man daran erkennen konnte, dass sie ihr Bein nicht stillhielt. 

Mary kam durch die Tür, welche die Küche und das Wohn-Ess-Zimmer miteinander verband und legte gerade auf. Ihr Blick bedeutete jedoch nichts Gutes. Ohne ein Wort unsererseits setzte sie sich hin, sah uns alle an und atmete tief durch. 

»Es gibt Dämonen. Mason wurde selbst von einem aufgesucht. Vor ungefähr drei Jahren. Dieser wollte ihm anbieten, Dämonenkräfte zu bekommen, wenn er ihm half, doch Mason lehnte ab. Doch dies konnte er nur tun, wenn er ihm einen anderen Namen gab«, begann sie zu erklären. 

Der Schock schien Justin auf die Stirn geschrieben zu sein. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte eine Bestätigung seiner Meinung erwartet, und nun wurde ihm erzählt, dass es noch andere sehr starke Wesen gab. 

»Er schickte den Dämonen zu Jorge. Dämonen sind stark, Justin. Mehr konnte Mason nicht sagen, denn mehr weiß auch er nicht. Am besten wäre es, wir verlassen die Stadt, doch ich weiß, dass keiner zustimmen wird, weshalb wir wenigstens vorsichtig sein müssen. Wir werden Hilfe brauchen«, sagte sie und blickte jeden Einzelnen von uns an. 

»Samuel ist trotz unserer Botschaft noch nicht hier, ich bezweifle, dass er noch kommen wird«, gab Arizona zu. Jeder hier schien zu überlegen, wen wir um Hilfe bitten könnten. 

»Ich werde meinen Bruder anrufen«, sagte Justin. »Und ich Kyle«, meinte ich. Auch er war wie ein Bruder für mich und ich vermisste ihn schrecklich. Es war lange her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen hatten. 

Viele hätten vielleicht erwartet, dass ich Chloe anrufen würde, doch ich wollte sie nicht mit hineinziehen. Sie konnte ich nicht verlieren. Und wenn ich sie nicht einweihte, würde das klappen.

»Was ist mit Mason, hast du ihn gefragt?«, kam es von Riley und dieser sah Mary fragend an. Jeder blickte nun wieder zu ihr. Vorsichtig nickte sie, doch ich konnte mir die Antwort schon denken. 

Er hatte uns schon ein paar Mal geholfen, aber dennoch war er selbstsüchtig. Niemand war ihm hier wirklich wichtig, höchstens seine Schwester, doch auch mit ihr hatte er kein allzu enges Verhältnis, seitdem sie damals ihren Tod vorgetäuscht hatte. 

»Er sagt, er habe etwas wichtigeres zutun, würde aber kommen, sobald sich das geklärt hätte«, antwortete sie. Justin seufzte. 

»Das heißt, er kommt nicht«, schlussfolgerte er und Mary nickte wieder. Sie schien leicht traurig darüber zu sein und das konnte ich verstehen, denn schließlich war Mason ihr Bruder. Streit hin oder her - Familie sollte zusammenhalten. 

Anstatt ihn anzurufen, schickte ich Kyle einfach eine SMS und es dauerte nicht lange, bis seine Versicherung kam, dass er helfen würde. Er schrieb, dass er sich sofort in den nächsten Flieger setzen würde. Spätestens morgen früh wäre er hier. Es war ein tolles Gefühl zu wissen, ihn bald wieder hier zu haben.

Auch Jaxon versprach uns, so schnell wie möglich hier zu sein. Wenn wir keine Chance gegen Sasha und seine Verbündeten hätten, würde auch Cole uns helfen. Aber auch nur im äußersten Notfall hatte Arizona uns gesagt. 

Später aßen wir alle Abendbrot. Justin und ich entschieden, die Nacht hier zu verbringen und hatten meinen Eltern Bescheid gegeben. Sie willigten nur ein, wenn wir versprachen, morgen den ganzen Tag mit Sydney zu verbringen. Wir wussten, es war riskant, denn Sasha könnte uns mit ihr sehen, doch sobald sie zurück im Haus meiner Eltern war, würde sie sicher sein. 

Wir zogen die Couch aus und lagen dort. Ich lag links am Rand. Neben mir Justin, welcher seinen Arm um mich gelegt hatte. Ich kuschelte mich etwas an ihn und lächelte ihn an, denn er schlief bereits, doch er würde eher aufwachen als ich. Viel eher. 

Neben Justin lag Julien. Auch er schlief schon und machte sich ganz schön breit auf dem Sofa. Riley und Arizona schliefen in ihrem Schlafzimmer und Mary war im Hotel. Sie hätte auch hier bleiben können, doch sie wollte ein richtiges Bett. Sobald sie ausgeschlafen hatte - was bei Vampiren ja bekanntlich nicht lange dauerte - würde sie wieder hier sein. Riley vertraute ihr seinen Schlüssel für die Wohnung an. 

* * *

Wir schliefen. Auch ich. Da hörte ich ein Klopfen an der Tür, welches mich langsam wach werden ließ. Während ich noch verschlafen auf dem Sofa lag und mich langsam aufsetzte, standen Julien und Justin schon und sahen zur Tür. 

Julien und Justin sahen sich erst einmal an, bevor Justin zur Tür ging. Ich verstand nicht, weshalb sie so ein Drama deshalb machten. Vermutlich waren es nur Jaxon oder Kyle. Vielleicht ja sogar beide. 

Doch als Justin die Tür öffnete, stand keiner der Beiden da. Aber dennoch war es ein nur allzu bekanntes Gesicht. Jemand, den ich nicht mehr gesehen hatte, seitdem er vor drei Jahren einfach gegangen ist. Es war Samuel. 

»Na, habt ihr mich vermisst?«, fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen. 

A/N: Joa, das war das Kapitel. Dann hätte ich noch eine Information; MissAmyBieber möchte ein Hörbuch von der Dark-Reihe machen. Was würdet ihr davon halten? :) Sie hat sogar schon begonnen und es hört sich richtig gut an. 

Außerdem würde ich mich mal über ein kleines Feedback von euch freuen. & natürlich wünsche ich euch noch ein frohes neues Jahr. :)


dark night ➹ j.b ✓Where stories live. Discover now