Dazu wollte ich echt nichts sagen. Das Mädel hätte es sowieso nicht verstanden. Damit meine ich, hätte sie nicht die ganzen Sachen veranstaltet, wäre keiner dieser Dinge passiert. Also! Wieso werde ich hier als böse dargestellt?

„Weiss du was? Seit dem ersten Tag, als wir uns kennenlernt haben, befand ich mich nur in Schwierigkeiten. Ich wurde im Monat mindestens zweimal von der Polizei nach Hause gebracht. Ich war für drei Tage in Jugendarrest, weil du mich davon abgehalten hattest, dass ich meine Sozialstunden erledigen konnte. Du bist keine gute Freundin und warst es auch nie, Miley!"

Ich blieb keine weitere Sekunde vor ihr stehen und ich wollte auch nicht ihre Reaktion dazu sehen. Sie hätte es sowieso nicht in ihren Schädel bekommen.

Als ich ein Abgang machen wollte, rief Miley mir was hinterher. „Nicht lang, dann kommst du wieder zu mir und willst mich wieder als deine Freundin. Du wirst es schon sehen!"

Ich drehte mich kein weiteres mal um, sondern verließ augenblicklich die Küche. Oh mein Gott! Ich bin doch nicht bescheuert und krieche auf alle Vieren zu ihr zurück! Nie im Leben! Was ist bei ihr schief gelaufen?

Weitere Stunden vergingen und ich stand mit einer Flasche Alkohol wieder gegen eine Wand gelehnt und beobachtete all die Leute auf der Party. Sie hatten Spaß beim Feiern und ich? Wieso bin ich eigentlich überhaupt hier? Ich bin echt Hobbylos! Deshalb entschied ich mich die Party zu verlassen, aber davor trank ich noch meine Flasche ganz aus und schlenderte mich durch die ganze Menge bis ich zwei Hände an meinen Schultern spürte, die mich richtig fest zupackten . Die Fingernägel drückten sich tief in meine Haut ein und ich wurde auf einmal auf den Boden geschmissen. Genau mit den Kopf fiel ich zu Boden und schrie auf.

Er tat höllisch weh und mir kullerten sogar paar Tränen aus den Augen. Als ich versuchte auf zu stehen, wurde mir sehr schwindelig und alles um mich herum fing an sich zu drehen. Das Pochen in meinem Kopf wurde immer stärker und er tat immer mehr weh. Ich fasste mich mit einer Hand am Kopf und konnte mit Glück feststellen, dass er nicht am bluten war.

Als ich hoch schaute, realisierte ich, dass es Miley war. Sie stand direkt über mir und schaute auf mich herunten. Auf ihren Lippen entstand ein Grinsen und ich wusste, dass es ihr gefiel, wie ich da auf dem Boden lag. Es war mir egal, ob ich gleich wieder zusammen brechen sollte, wenn ich versuchte auf zu stehen. Trotzdem stand ich auf und schubste Miley von mir weg. Sie fiel nicht zu Boden, aber sie sah mich ziemlich wütend an. Da fing alles erst richtig an. Die Menschen um uns herum traten immer mehr zur Seite. Alle stellten sich um uns herum und bildeten ein Kreis und sahen zu wie wir uns gegenseitig schlugen. Miley zog richtig fest an meinen Haaren und dadurch tat mein Kopf umso mehr weh, aber ich versuchte standhaft zu bleiben und blieb gerade so auf beiden Beinen. Stolpernd lief ich auf sie zu und schubste sie und mich gleich mit auf den Boden. Das war für sie schmerzhafter als für mich, deshalb genoss ich es ihr jeden Tritt zu verpassen. Sie lag verkrümmt auf den Boden und kniff sich die Augen zu.

Schnell stand ich auf und trat ihr in die Seiten. Beim jeden Tritt dachte ich immer mehr zurück an die Vergangenheit mit Miley. An jede einzelne Vorstrafe wegen ihr, jeden Arrest! Einfach an alles! Das alles, was sie mir angetan hat, bekam sie zurück! Sie hatte überhaupt keine Kraft mehr sich zu erheben, geschweige sich zu bewegen. Erst dann hörte ich auf sie zu treten, als ich ein Griff an meinen Handgelenken spürte, der mich mit voller Kraft direkt zu Boden drückte. Es war ein Polizist.

Ich wurde wieder aus meinen Gedanken gerissen, als ich mein Handy auf meiner Hand vibrieren spürte. Ich zuckte zusammen und sah direkt aufs Display.

Von Miley:

„Hab gehört, du hast die Stadt verlassen. Gut so! Verpiss dich! & komm nie wieder zurück! ;)"

Liebend gerne, Miley, ging mir das direkt als erstes durch den Kopf und ein kleines Grinsen entstand auf meinen Lippen.

„Nachricht von deinem Freund?"

Verwundert schaute ich hoch und sah in das fragende Gesicht von diesen Marc. „Ne", sagte ich lächelnd und schaute kurz wieder zur Nachricht. „Ich habe nicht mal einen", fügte ich schnell hinzu.

Überrascht schaute Marc mir ins Gesicht und blinzelte kurz.

„Du hast keinen Freund", klang es so unglaubwürdig und betonte auf jeden fall das Du.

„Wieso so überrascht?", lachte ich auf und schaute etwas verwirrt wegen seiner Reaktion.

Er weitete seine Augen und zuckte einfach mit den Schultern.

Es war kurz Stille zwischen uns und ich betrachtete ihn einfach mal so.

„Und? Hast du 'ne Freundin?"

Diesmal fragte ich ihn und schmunzelte. Marc gefiel mir schon so, aber ich war mir bei ihm schon unsicher.

„Nein. Ich habe keine Freundin", antwortete er und irgendwie verspürte ich Erleichterung in mir, aber als er weiter sprach, war dieses Gefühl auch schon wieder weg.

„Ich hab 'n Freund."

Dark HeartWhere stories live. Discover now