Kapitel 40

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Merlinds Sicht:
Als ich sie sah, wusste ich nicht, was ich machen sollte.
Sie stand auch auf und wir standen uns gegenüber.
Als die drei weg waren, setzten wir uns hin und schwiegen weiter.
Nach einer ewigen Stille fragte ich sie endlich:,,Wie geht's dir?"
,,Ganz gut, dir?"
,,Auch gut."
,,Lange nicht gesehen.", sagte ich nach ner langen Zeit und die nickte nur.
,,Und...? Wie geht's deinem Mann so?", fragte ich.
Dann sagte sie:,,Merlind, es tut mir leid. Das was alles passiert ist."
,,Ist schon gut. Das war nicht deine Schuld und es ist auch alles vorbei. Es muss dir nicht leid tun."
,,Meine Eltern hatten mir mein Handy weg genommen.", sprach sie leise, ,,Ich hab Ihnen erzählt, dass ich dich liebe." Sie sah zu mir hoch und ich sah sie geschockt an.
,,Sie wollten ja, dass ich diesen Jungen aus Kosovo heirate. Ich sagte 'Nein' und sie nahmen mir alles weg. Mein Vater wollte mich zwingen ihn zu heiraten. Ich hab mich geweigert und irgendwann hat er auf mich gehört, weil meine Mutter mir geholfen hat. Aber dann hatte ich nichts mehr von dir oder Albulena oder sonst wen und konnte mich nicht melden. Es tut mir leid."
Ich packte mir an den Kopf und dachte erstmal nach.
Was? Was hat sie da grad gesagt? Meine Jeta ist nicht verheiratet!

Als ich erstmal alles realisierte, fing ich an zu lächeln und sah sie dann an.
,,Du bist nicht verheiratet oder verlobt?", fragte ich.
,,Nein. Ich hatte auch nie einen Freund oder ähnliches... Und du?", fragte sie mich beschämt.
,,Nein.", lachte ich, ,,Ich hab dich niemals vergessen und hab nie aufgehört dich zu lieben."
Auf ihrem Gesicht bildete sich ein grinsen und sie fiel mir in die Arme.
,,Jet, ich liebe dich noch mehr wie vorher.", murmelte ich in die Umarmung.
,,Ich liebe dich auch.", sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Wir umarmten uns lange und sprachen dann über alles mögliche.
Als Albulena, ihre Mutter und Florentina runter kamen, standen wir auf und sie sagte lächelnd:,,Du siehst toll aus, Mam!"
Sie bedankte sich und die beiden wollten gerade gehen, da fragte Albulena:,,Kannst du nicht hier bleiben?"
Wir sahen alle ihre Mutter an und warteten auf eine Antwort.
Sie fing an zu lachen und antwortete:,,Ja, klar. Von mir aus!"
Die Mädchen freuten sich sehr und ich lächelte bloß vor mich hin.
Als ihre Mutter weg war, lächelte Albulena:,,Ok, ihr braucht euch nicht bei mir zu bedanken, dass ihr jetzt mehr Zeit miteinander verbringen könnt."
Wir fingen an zu lachen und Albulena und Florentina gingen ins Zimmer und Jeta und ich blieben im Wohnzimmer.

Albulenas Sicht:
Die beiden sind einfach nur niedlich.
Jeta und Merlind.
Das passt einfach.
Vor ungefähr 2 oder 3 Jahren waren die beiden zusammen.
Sie waren sehr lange zusammen und Merlind hatte ihr sogar einen Heiratsantrag gemacht, aber ihr Vater hatte schon einen anderen als Ziel.
Er war reich, hatte ne anständige Familie und würde die Firma seines Vaters übernehmen. Er könnte gut für Jeta sorgen.
Aber in Kosovo.
Seitdem hat Merlind kein anderes Mädchen mehr angesehen.
Jeden Tag hat er wahrscheinlich an sie denken müssen.
Er hat sogar geweint.
Das weiß ich, weil ich ihn getröstet hab.
Ich meine, er ist mein großer cousenk und ich musste für ihn da sein.
Im Moment weiß ich zwar nicht genau, was zwischen den beiden ist und ob Jeta diesen Jungen wirklich geheiratet hat, aber ich wollte einfach, dass die beiden etwas miteinander sprechen.
,,Ich bin voll müde.", sagte ich und zog mir meine Pyjama an, ,,Ich geh mal Jeta Bescheid sagen, wo sie schläft."
Ich ging runter und sah die beiden grad am...
Ich hustete laut und sie lösten sich schnell voneinander.
Jeta wurde direkt rot und Merlind kratzte sich am Kopf.
Anscheinend ist sie nicht verheiratet.
Hoffe ich mal.
,,Ähh.. Ich wollte nur sagen, dass ich dir Schlafsachen raus gelegt hab und dass du neben uns auf dem Bett schlafen kannst.", sagte ich lächelnd und drehte mich um.
,,Danke.", antwortete sie und ich verschwand nach oben.
Im Zimmer fing ich an zu lachen und Florentina fragte mich sofort was passiert war. Ich erzählte es ihr und sie fing auch an zu lachen.
,,Peinlich.", lachte sie und wir redeten noch etwas im Bett bis wir einschliefen.

Ich gab Mehdin einen Kuss und wir liefen in die Klassen.
Ich erzählte ihm, dass Jeta gestern gekommen war und er freute sich echt für Merlind.
,,Naja, uns passiert sowas bestimmt nicht, oder?", sagte ich und lächelte.
,,Bestimmt nicht.", lächelte er und gab mir einen Kuss auf die Wange.

,,Die Ferien sind in zwei Tagen und Ihr Zeugnis bekommen sie morgen schon.", sagte mein Lehrer, ,,Trotz alle dem, werden wir heute noch das Thema zuende machen."
Die ganze Klasse stöhnte und packte die Sachen aus.
Der will heute wirklich noch Unterricht machen?
Morgen haben wir alle nur zwei Stunden und bekommen unsere Zeugnisse und Mittwoch Abend ist der Abschlussball.
Er schrieb etwas an die Tafel und erklärte irgend einen Sche*ß.
Es hörte eh niemand zu, warum macht er weiter?
Mehdin und ich saßen ganz hinten in seinem Kurs und redeten also miteinander. Jeder andere Schüler tat dies auch, außer Laureen. Sie ist nett, aber die Streberin der Schule.
Da wir alle eh nicht zugehört hatten, vergingen diese beiden Stunden zum Glück recht schnell und wir liefen in die Pause.

In der letzen Stunde spielten wir gerade ein Spiel.
Als es vorbei war, sagte meine Lehrerin:,,Seid ihr bitte kurz leise? Arian möchte uns was mitteilen."
Arian lief nach vorne und fing an zu reden.
,,Also... Ich werde nach Belgien ziehen. Ich hatte gedacht wir alle Sehen uns bestimmt auf den Straßen oder so wieder, aber... Leider nein. Ich hoffe ihr alle werdet einen schönen und guten Job bekommen und eine sehr schöne Zukunft erleben. Danke.", sagte er und setzte sich.
Dabei sah er mich die ganze Zeit an.
Die ganze Klasse klatschte und Arian bedankte sich.
Wir sehen uns eh alle nicht mehr und gehen verschieden Wege, warum sagt er das? Ich fand diese Rede grad zwar echt unnötig, aber die ganzen Mädchen heulten grad nur so vor sich hin.
Die Jungs schien das gar nicht zu interessieren.

,,Ich werd dich nie vergessen.", sagte Arian, als ich die Tür zu meinem Auto öffnete.
,,Ich hab dich schon längst vergessen.", sagte ich und schloss die Tür.
Warum kommt der mir hinterher?
Die ganze Zeit hat er versucht mit mir zu reden, aber ich ließ es immer wieder nicht zu.
Florentina rollte ihre Augen und stieg auch ein.
,,Der ist so dumm! Ich könnte ihn einfach... Ahh!", schrie sie und schlug Gegen's Auto.
,,Ey, mein Auto kann nichts dafür.", sagte ich und fuhr los.

,,Mam? Pap? Wir sind Zuhause!", schrie ich und hängte die Schlüssel auf.
Sie waren aber nicht zuhause, also rief ich Papas Handy an.
,,Ja?", fragte er.
,,Wo seid ihr?", fragte ich und er antworte:,,Bei Daja arif. Was machen die Jungs?"
,,Hä? Die sind gar nicht zuhause. Sind die nicht mit euch?"
,,Nein. Die sind Zuhause geblieben."
,,Ok, ich ruf dich später an.", sagte ich und legte auf.
Dann rief ich arlind an, doch er ging nicht ran.
Ich versuchte auch bei Emir anzurufen.. Endlich, nahm er ab.
,,Hallo?", sagte er leise.
,,Emir? Wo seid ihr? Ihr habt doch Papa gesagt, ihr bleibt Zuhause! Ihr müsst Bescheid sagen, wenn ihr Weg geht!"
,,Albulen! Albulen, hör doch mal zu!
Ich weiß nicht wo wir sind!
Scheiße man, ich weiß nicht was ich machen soll!", sagte er mit zittriger Stimme.
,,Emir, wenn das jetzt lustig sein soll...", sagte ich leise.
,,Nein! Albulen, bitte. Du musst uns helfen!", flüsterte er und plötzlich hörte ich jemand anders sprechen.
,,So Jungs, ihr kommt jetzt mit!", sprach jemand.
Es hörte sich ein wenig an wie Prince Stimme... Scheisse!
Ich stellte auf stumm, nahm mir die Schlüssel und wir fuhren zur Polizei.
Sie hörten sich das Gespräch etwas an und dann fuhren voll viele Polizisten los.
Sie hatten das Handy geortet...

Wir beide, UnzertrennlichWhere stories live. Discover now