Kapitel 19 ~ Die Vereinbarung kann man nicht vergessen...

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Am nächsten Morgen überlegte ich erstmal, ob ich zur Schule gehen sollte oder nicht. Dann fiel mir die Deutscharbeit wieder ein, für die ich so gut gelernt hatte. Und ich hatte echt kein Bock sie nachzuschreiben. Also stand ich mit Mühe auf und sah in den Spiegel.
Man sah mir an, dass ich geweint hatte. Meine Augen waren rot und angeschwollen.

Ich ging duschen und machte mich etwas fertig. Ich versuchte meine angeschwollenen Augen zu überschminken so gut es ging.
Dann zog ich mir einfach irgendwelche Klamotten aus dem Schrank und fuhr zur Schule. Arlind und Emir sind heute nicht zur Schule gegangen.

In der Schule angekommen, setzte ich mich einfach auf meinen Platz und legte meinen Kopf auf den Tisch.
Mehdin setzte sich neben mich und hob meinen Kopf hoch. Dann umarmte er mich.
Anscheinend wusste er schon von meiner Oma Bescheid. So etwas spricht sich schnell rum bei Albanern.
Meine Augen füllten sich direkt wieder mit Tränen.
Ich meine, meine Oma ist gestern gestorben. Sie ist tot.

Mehdin streichelte meinen Kopf und tröstete mich etwas.
Dann kam der Lehrer und verteilte uns unsere Hefte.
Ich konnte mich fast gar nicht konzentrieren, doch ich gab mein bestes und hoffte einfach, dass ich keine schlechte Note bekomme.
Als die 2 Stunden endlich vorbei waren, wollte ich nach Hause gehen.

Mehdin kam auf mich zu gerannt.
,,Was ist?", fragte ich.
,,Tut mir leid.", sagte er.
,,Ist nicht deine Schuld.", antwortete ich.
Er nickte und umarmte mich.
,,In sha Allah (So etwas wie: hoffentlich) im Paradies.", sagte er.
,,Amin.", murmelte ich.
Wir standen erst so da und er umarmte mich.
Dann sagte er:,,Ich komm mit dir."
Plötzlich fielen mir Arians Worte wieder ein.
,,Nein!", sagte ich.
,,Was? Warum nicht?", fragte er verwirrt.
,,Das geht nicht.", antwortete ich voller Tränen.
,,Qa ki Albulen? (Was hast du) Was ist los?"
,,Nichts. Du kannst einfach nicht kommen.", antwortete ich und fing richtig an zu weinen.
,,Weinst du wegen Nana?", fragte er.
,,Nein."
,,Warum denn dann?"
,,Ich will nicht, dass du kommst. Ich... Ich will gar nichts mehr mit dir zu tun haben!", stotterte ich.
Mehdin sah mich enttäuscht und traurig an.
,,Wie du willst.", sagte er nur mit senkendem Blick und ging weg.
Alles läuft gerade schief in meinem Leben.
Und dass mit Mehdin...
Das tut mir einfach nur Leid.

Zuhause angekommen legte ich mich in mein Bett und heulte mich aus.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.
Ich weiß nur, dass ich machen muss, was Arian von mir verlangt... Und wenn nicht, dann... Dann sind meine Brüder Weg.
Ich kann das nicht zulassen und muss sie beschützen.
Plötzlich klopfte es meiner Zimmertür und meine Mutter zog mich Aus meinen Gedanken.
,,Alles wird gut. Wein nicht, qika jem.", sagte sie und tröstete mich.
Ich umarmte sie dankend und dann sagte sie noch:,,Marigona und Samir sind unten. Kommst du?"
Ich nickte und ging mit ihr mit.
Unten an gekommen umarmte ich erst Marigona und mir fielen ein paar Tränen runter.
Als ich grad Samir umarmen wollte, blieb ich stehen.
,,Was ist passiert?", fragte ich völlig unter Schock.

,,Was ist passiert?", fragte ich völlig unter Schock.
,,Ach nichts.", antwortete er.
,,Wie nichts? Du hast voll das blaue Auge, eine zerplatzte Lippen und Kratzer im Gesicht. Und dann ist nichts passiert? Wer hat dir das angetan?", fragte ich ihn aus.
,,Arians Bruder, Arian und seine ganze Clique. Die waren 30 oder so und ich allein. Sonst hätte ich mich wehren können, na klar.", sagte er und lächelte.
Ich umarmte ihn.
,,Oh mein Gott. Die sind so behindert, was sie dir angetan haben! Das werden die noch bereuen!"
,,Albulena was hast du vor?"
,,Das kann ich dir leider nicht sagen.", antwortete ich und lief aus der Tür.

Ich stieg ins Auto und fuhr zu Arian nach Hause.
Als ich klingelte machte die Mutter mir auf. Anscheinend war es ihr peinlich, wegen dieser einen Situation damals. Sie schaute nämlich so verlegen und sprach sehr leise.
Ich hingegen schrie:,,Wo ist Arian?!"
,,Er ist oben in seinem Zimmer.", murmelte sie.
,,Tut mir leid.", sagte ich und lief dabei an ihr vorbei. Ich ging hoch in Arians Zimmer und sah, wie er am zocken war.
Als er mich sah, stand Er auf.
,,Ha, was ist?", fragte er.
,,Ihr habt Arian zusammen geschlagen?! Seid ihr behindert oder so?! Ihr habt mir gesagt, wenn ich das mache was ihr wollt, dann lässt ihr uns in Ruhe.", schrie ich.
,,Ah ah ah.", fing Arian an. ,,Wir haben gesagt, wir tuhen deinen Brüdern nichts, aber über Samir haben wir nie gesprochen."
,,Du bist so ein arsch!", zischte ich.
,,Ich bin dein arsch.", grinste er und kam mir näher.
Ich wich zurück, doch er packte mich am Arm. ,,Hast du schon unsere Vereinbarung vergessen?", fragte er und lachte hässlich.
Ich funkelte ihn böse an und sagte:,,Wie kann ich sowas nur vergessen?!"

Er kam wieder auf mich zu und legte seinen Lippen auf meine.
Ich bewegte mich nicht, mir lief eine Träne über die Wange.
,,Du kannst gehen.", sagte er dann kalt.
Ohne ein Wort zu sagen, drehte ich mich einfach um und ging.
Wieso ist Arian so ein Mensch?
Warum tut er mir das alles an?
Wie sehr man sich in Menschen nur täuschen kann.

Zuhause angekommen, waren Marigona und Samir schon weg. Ich ging hoch in mein Zimmer und zog mich um.
Ich lief wieder runter und setzte mich zu Emir, der am Fernseher schauen war und spielte mit seinen Haaren.
Plötzlich klingelte die Tür. Ich sah meine Mutter fragend an und sie zuckte mit den Schultern.
Ich ging zur Tür und als ich ihn sah, füllten meine Augen sich mit Tränen.

Wir beide, UnzertrennlichTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon