11. Kapitel

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„Luna, Gemma kommt uns morgen besuchen." sagte Harry zu mir, nachdem er vom Telefonieren zurückkam. Ich verdrehte nur die Augen, denn auf Besuch hatte ich gar keine Lust. Und darauf, dass schon wieder wer auf eine ach so tolle Familie tat, noch weniger. Ich knallte die Gabel auf den Tisch. Die Jungs sahen mich erschrocken an. Ich stand auf ohne irgendetwas zu sagen und ging in mein Zimmer, um die Umzugskartons zu packen.

In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich erstmal auf mein Bett. Ich kramte mein Handy heraus und checkte Instagram ab, bevor ich Amy schreiben wollte, denn ich hatte ihr heute noch gar nicht geschrieben. Auf Instagram gab es aber gar nichts neues.

Da sah ich eine neue Nachricht von Amy.

Hey Luna,
wie geht's dir in London?

Ich antwortete ihr schnell, dass es mir gut ging, aber die Jungs mich mega nervten. Einige Sekunden, nachdem ich ihr geantwortet habe, rief mich Amy an.

Telefonat

Ich: Amyyyyyyy

Amy: Lunaa! Ich hab's vermisst, mit dir zu reden.

Ich: Ich auch. Was gibt's Neues aus New York?

Amy: Ach nicht so viel. Es sind ja noch Weihnachtsferien und die Schule beginnt ja erst morgen.

Ich: Stimmt.

Amy: Ach hast du eigentlich mitbekommen, dass Rose und Alex jetzt wohl zusammen sind?

Ich: Nee, wie soll ich das den mitbekommen haben? Aber danke, dass du es mir gesagt hast.

Amy: Oh sorry, ich dachte, du weißt es schon. Ist alles okay bei dir?

Ich: Jaja, alles in Ordnung. Ich muss jetzt Schluss machen und mein Zimmer einräumen.

Amy: Ok bye

Dann legte ich auf. Ich glaube es nicht. Jetzt ist dieser Idiot auch noch mit dieser Schlampe zusammen. Ich stellte bei meinem Handy noch irgendeine Musik ein und begann dann die Kisten auszuräumen. Ich sah mich jetzt erst richtig in meinem Zimmer um, klar die Möbel kannte ich ja schon, aber ich bemerkte jetzt erst, dass es neben der Zimmertür noch zwei weitere Türen gab. Die eine davon führte in ein eigenes Bad. Geil, ich musste mir nicht mit den Idioten ein Bad teilen. Darüber war ich extrem froh. Die andere Tür führte in einen begehbaren Kleiderschrank. Ich begann gleich die ersten Kisten auszuräumen. Darin war nur meine Kleidung. Die verstaute ich gleich in dem begehbaren Kleiderschrank. Obwohl ich eigentlich viele Kleider besaß, sah es in dem Schrank so aus als hätte ich nichts.

Danach fuhr ich mit den nächsten Kisten fort. In den meisten waren aber nur noch Schulsachen und diverses Kleinzeugs. Mein Schminkzeug verstaute ich noch in den Badezimmerschränken, dann war ich auch schon fertig mit ausräumen. Ich faltete die Kisten wieder zusammen und stellte sie in den Gang vor meinem Zimmer. Ich würde Harry einfach nachher fragen, wo die Kisten hinkommen.

Dann schmiss ich mich erst mal wieder aufs Bett und sah auf die Uhr. Erst 20 Uhr. Was soll ich mit der Zeit denn noch machen. Es war zu früh um schlafen zu gehen und zu Harry und den Anderen wollte ich nicht. Ich stand auf und sah in den Spiegel, der an der Wand hing. Ich brauchte dringend eine Veränderung bevor ich hier in die Schule musste. Diese braunen Haare konnte ich nicht mehr aushalten. Ich war schon fest entschlossen mir die Haare zu färben, war mir aber unsicher ob ich sie dunkelrot oder schwarz machen wollte. Ich entschied mich schlussendlich dann aber für ein lila-blau.

Ich packte mir schnell eine Tasche mit Handy, Geld und Schlüssel zusammen, da ich mir die Haarfarbe gleich besorgen wollte. Ich lief schnell runter und zog mir meine Schuhe an. Dann rannte ich schnell aus dem Haus, da ich nicht wollte, dass die Jungs irgendwelche blöden Fragen stellen.

Ich lief zum nächsten Friseurbedarfladen und hoffte, dass der noch offen hatte. In New York war es komplett normal jetzt noch einkaufen zu gehen, da hatten um die Uhrzeit auch noch alle Läden normal auf. Dort angekommen, sah ich, dass sie zum Glück noch offen hatten. Ich nahm schnell zwei Packungen Bleichmittel, zwei Packungen dunkles lila und zwei Packungen eisblau, die ich nachher zusammenmischen wollte. Da ich ja hüftlange Haare habe, brauche ich auch so viel Haarfarbe. Ich bezahlte schnell und lief zurück zum Haus. Als ich meine Schuhe ausziehen wollte, stellte sich mir eine große Gestalt in den Weg, die ich als Harry identifizieren konnte.

„Junge Dame, wo warst du so spät noch?" fragte mich Harry sauer.

„Ich war nur kurz spazieren, ist ja nicht verboten oder?" antwortete ich ihm selbstsicher.

„Es gibt jetzt Abendessen." meinte er zu mir schulterzuckend. Ich folgte ihm in die Küche, wo die anderen auch schon um den Esstisch versammelt saßen. Ich schlang mein Essen schnell runter, da ich ja schon unbedingt meine Haare färben wollte.

Nachdem ich mit dem Essen fertig war, fragte ich Harry ob er vielleicht eine Duschhaube hat, da ich die immer dafür verwende, dass ich nicht alles mit der Haarfarbe dreckig mache.

Der Typ mit den Streifenshirts bekam sich nicht mehr ein vor Lachen. „Wozu brauchst du ne Duschhaube?" fragt Harry amüsiert. Ich merkte, wie ich bissig wurde. „Na zum Duschen. Wozu sonst. Steckt ja schon im Namen drinnen." erwiderte ich. Harry verdrehte die Augen und ging ins Klo neben an. Dort holte er eine Duschhaube von irgendeinem Hotel und drückte sie mir in die Hand. „Vergiss nicht, dass morgen Gemma kommt." meinte er noch zu mir. Ich nickte nur und ging hoch in mein Zimmer und machte dort alles bereit um mir die Haare zu färben. 

Lost Sister (1D FF)Where stories live. Discover now