Am Abend hatte Seokjin geklingelt. Die Kinder waren müde gewesen, der Ausflug in den Zoo hatte sie entkräftet und äußert glücklich gemacht. Jungkook und auch Jimin waren ihren Freunden dafür äußerst dankbar.
Gerade saßen sie alle im Wohnzimmer, Jimin hatte Hyeongjun auf dem Arm. Er war in den letzten Wochen sehr schnell gewachsen, fand er. Und gerade gab er ihm ein Fläschchen mit Milch, welches Namjoon vorbereitet hatte.
"Es ist schön, dass ihr wieder so ein eingespieltes Team seid", lächelte Seokjin, während er sich hinsetzte. Er hatte gerade bei Danbi gelegen, da sie Probleme beim Einschlafen gehabt hatte. Jetzt schien sie endlich ihre Ruhe gefunden zu haben.
"Wie habt ihr das angestellt?"
Jimin grinste. "Manche Teile von Jungkook können schon wieder stehen."
"Bitte?!"
Namjoon schaute mit großen Augen zu Jimin, während Jungkook zu lachen begann. Er hatte nicht erwartet, so etwas aus dem Mund von Jungkook zu hören. Und gerade das machte die Situation lustig und entspannt.
"Wir hatten Sex, Seokjin", antwortete Jimin ihm, während er weiter zu Hyeongjun schaute. Er hatte noch nie ein Baby auf dem Arm gehabt, es war etwas anderes, als seine Kinder. Denn diese waren schon deutlich Älter als der Säugling der Kims. Er war richtig verliebt.
"Sex? Nur Sex und dann seid ihr wieder so vertraut?"
"Ne-ben Sex haben- wir auch ge-redet, Jin." Jungkook fuhr mit seinem Rollstuhl an den Tisch, um sich sein Glas mit Wasser zu nehmen. "Das hat- geholfen." "Und die Distanz", ergänzte Jimin. "Es hat mir gut geholfen, bei Hoseok gewesen zu sein. Seine Worte waren sehr helfend." "Er ist viel glücklicher die letzten Wochen", meinte Namjoon, während er sich erneut etwas kleines zu Essen nahm. Jungkook hatte für alle Snacks vorbereitet gehabt, die sie jetzt nach und nach vernichteten.
"Er hat eine feste Freundin. Songsun heißt sie", lächelte Jimin, während er das nun leere Fläschchen zur Siete stellte.
"Songsun? Lim Songsun?"
"Ja, genau. Sie arbeitet bei euch in der Firma."
"Sie ist ein Mauerblümchen", antwortete Seokjin, während er sich neben Jimin setzte. Dieser klopfte gerade dem Jungen auf dem Rücken, damit die mitgetrunkene Luft aus ihm kam. Und anscheinend klappte es, da aus dem Jungen ein lauter Rülpser entwich.
"Du bist auch ein Mauerblümchen", lächelte Namjoon. "Und auch du hast jemanden für dich gefunden." "Du warst mein Bodyguard, Joon", antwortete Seokjin sofort. Dabei wurden seine Ohren knallrot, während er an einem Armband zu spielen begann. "Ich hatte einen depressiven Schub und du standest passend vor meinem Zimmer. Als ich heulend den Job ablehnen wollte, hast du mich aufgehalten und mit mir gesprochen. Vorher hatte ich nur amerikanische Bodyguards in LA und ich konnte kein Wort englisch. Aber du konntest mit mir sprechen. Du warst passend da." "Und charmant, mein Schatz. Sonst hätte ich nicht das Land meiner Träume für dich verlassen. Aber du warst äußerst schüchtern. Niemand in der Kompanie hat mit dir gesprochen, außer sie wollten etwas von dir. Weil du nie jemanden begrüßt hast."
Eingeknickt nickte Seokjin, ehe er seinem Mann eine Grimasse schnitt.
"Du bist so ein Protzer. Erzähle doch direkt allen, wie wir sofort gefickt haben, weil ich dich passend vor meinem Zimmer angetroffen habe."
"Was ist ficken, Appa?"
Fragend schaute Chanhyun zu den Erwachsenen.
Und Seokjin lief knallrot an, ehe er laut hustete.
Das hatte er nicht gewollt.
Jungkook begann laut zu lachen.
"Kannst- du nicht schla-fen, Großer?" Er streckte dem Jungen die Arme aus, weshalb dieser sofort in diese kletterte. "Was ist ficken?" "Ich beantworte- dir dei-ne Frage, wenn du- mir erst deine Fra-ge beant-wortest." Jungkook strich dem Mann einige Haare aus der Stirn. Mittlerweile waren seine Haare sehr lang geworden. Und Chanhyun mochte seine längeren Haare.
Chanhyun begann sofort mit dem Tshirt von Jungkook zu spielen. Zeitgleich lehnte er sich gegen Jungkook, ehe er die Schultern hochzog. "Kann nicht schlafen, Appa." "Sind- wir zu laut?" "Mh mh." Möchtest- du kuscheln?" "Mh mh." "Bist- du denn mü-de?"
Chanhyun nickte, ehe er passend gähnte. "Eigentlich schon, aber wenn ich die Augen zu mache, dann bin ich ganz wach. Und ich mag das nicht, weil eigentlich möchte ich schlafen. Weil eigentlich bin ich ja total müde." Grimmig drückte sich der Junge an seinen Vater, während dieser seine Arme um den Jungen legte.
"Möch-test du bei- mir bleiben? Hilft- dir das vielleicht?" "Ja."
Jimin schaute verliebt zu dem Mann und ihrem Sohn.
Und in dem Moment begann Hyeongjun laut zu schreien an. Überfordert schaute Jimin zu Seokjin, weshalb dieser ihm sanft das Baby abnahm. Und danach roch er an seinem Hintern, ehe er bestätigend nickte. "Ich bin kurz den Stinker umziehen. Anscheinend hat da jemand gut verdaut." "Ich mache das schon." Namjoon stand sofort auf, weshalb Seokjin ihn lächelnd anschaute. "Danke."
Vorsichtig nahm Namjoon ihren Sohn, ehe er mit einer Tasche ins Badezimmer lief.
"Appa, du musst mir sagen, was ficken ist." Chanhyun zog müde an Jungkooks Fingern, sodass dieser ihn anschaute.
"Ficken- ist ein bö-ses Wort für Sex haben, mein- Schatz. Seok-jin hat nur dafür- ein böses Wort ver-wendet." "Also ist Sex haben ficken? Aber ficken darf man nicht sagen?" "Genau." "Also haben Jinie und Joonie Sex?" "Ja." "Okay." Chanhyun schaute kurz zu Seokjin, ehe er ihm die Zunge rausstreckte. "Böse Worte darf man nicht sagen!"
"Du hast recht, Chanhyun", antwortete Seokjin, während Jimin versuchte, nicht über den Ausdruck seines Freundes zu lachen. Denn dieser sah gerade urkomisch aus.
"Machst du oft Sex mit Joonie, Jin?" Chanhyun schien am Ende seiner Kräfte. Und Seokjin ebenfalls.
"So etwas fragt man nicht, Channie", antwortete der Mann, während er sich über sein erhitztes Gesicht strich.
Das hatte er nicht gewollt gehabt.
"Okay. Dann tut mir leid für die Frage." Chanhyun schaute kurz zu dem Mann, welcher sanft lächelte. "Entschuldige dich nicht für deine Neugier, Channie", antwortete sein Onkel. "Ich mag es nur nicht, solche Fragen zu beantworten. Möchtest du ins Bett?"
"Mh mh. Bei Appa bleiben."
"Soll- Appa mit- dir ins Bett?" Jungkook hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Mh mh. Möchte nicht." Kurz war es still, ehe er zu schniefen begann. Und danach weinte er leise.
"Du bist sehr müde, Chanhyun", seufzte Jimin, während er aufstand. "Komm, wir schlafen zusammen." "Nein!" Chanhyun begann lauter zu weinen. Mittlerweile war er zu erschöpft, um etwas zu machen. Aber er konnte einfach nicht einschlafen, weshalb Jimin ihn vorsichtig in seine Arme nahm. "Wir gehen ins Bett."
Jimin gab Jungkook kurz einen Kuss auf die Lippen, ehe er den Raum verließ.
Zurück blieben Jungkook und Seokjin, wobei der Ältere ebenfalls müde aussehend eine Wolldecke über seine nackten Beine legte. So langsam wurde es Abends wieder kälter, er hätte sich definitiv eine lange Hose einpacken sollen. Denn er fing zu frieren an. Vielleicht kam das auch durch die Müdigkeit, die ihn so langsam überfiel.
"Wir würden gleich nach Hause fahren, wenn dir das passt", lächelte Seokjin, weshalb Jungkook verstehend nickte. Die Sonne war schon untergegangen, es war für alle recht spät.
"Danke- für heute. Das ha-ben wir gebraucht." "Sehr gerne. Und auch gerne wieder. Es war schön, in den Zoo zu gehen."
"Es war so stolz, unseren kleinen Hyeongjun durch die Gegend zu schieben." Namjoon trat mit einem nun ruhigen Baby auf dem Arm in den Raum. Sanft wippte er ihn auf und ab, während er vor dem Sofa stehen blieb. "Wir sollten vielleicht gleich nach Hause, Seokjin." "Das gleiche habe ich Jungkook gerade auch gesagt", lächelte Seokjin seinem Mann zur Antwort, weshalb dieser nickte. "Sehr schön. Kookah, wenn etwas sein sollte: du darfst auch nachts immer anrufen. Euch hat diese Auszeit gutgetan. Jeder braucht Zeit für sich, auch du in deiner Situation."
Jungkook stimmte ihm sofort durch ein sanftes Nicken zu. Und danach lächelte er ebenso sanft.
"Vielen Dank. Ihr habt et-was- gut bei mir."
"Du brauchst uns nichts zurückgeben, Koo", antwortete ihm Seokjin sofort. "Du hast uns mit Taehyung geholfen, als er in die falsche Richtung abrutschen wollte. Du hast ihn bei dir aufgenommen, als wir in den Staaten waren. Wir sind quitt. Familie ist uns allen am Wichtigsten."
"Wo- ist Tae-hyung denn jetzt- eigentlich?"
Namjoon seufzte, während er seinen nun schlafenden Sohn in die Autoschale legte. Denn sie wollten gleich nach Hause, sie hatten eine etwas längere Autofahrt vor sich. Nach Gwacheon war es immerhin eine längere Distanz.
"Taehyung wohnt bei uns", antwortete Namjoon ihm. "Ich kann meinen kleinen Bruder ja nicht einfach irgendwo aussetzen. Er hat einen Job und verdient gut. Wenn er seinen Militärdienst abgeschlossen hat, schauen wir, ob er eine eigene Wohnung bezieht. Sonst bleibt er bei uns."
In Jungkooks Kopf kreiste direkt das Bild von seinem Freund. Er hatte damals für kurze Zeit Heroin konsumiert gehabt, bis Jungkook ihn bei sich aufgenommen hatte. Ein kalter Entzug sowie eine Therapie hatten aus ihm einen halbwegs vernünftigen Menschen geformt, wenn es so etwas überhaupt gab. Und seitdem Hyeongjun auf der Welt und bei ihnen war, schien Taehyung ein äußerst vorbildlicher Mensch zu sein. "Taehyung hört als Tätowierer auf", seufzte Seokjin dann. Und das überraschte Jungkook sehr.
"Wieso denn das?"
"Er möchte seinen alten Beruf weiter verfolgen. Er hat ja nach der Schule damals eine Ausbildung zum Zimmermann abgeschlossen und nachdem er alle Möbel für Hyeongjun gebaut hat, hat er uns seinen neuen Wunsch vorgestellt. Er sagt, er möchte neu anfangen. Weil er durch seine schlimme Kindheit viel falsches erlebt hat. Er hat auch gesagt, dass er dieses Trauma mit unserer Hilfe überwinden möchte."
"Tae ist- sehr stark. Ich bewun-dere ihn. Seine Entscheidung- wird nicht im-mer leicht sein, aber- ich freue mich- für ihn." Jungkook lächelte. Sein Freund hatte endlich nach Jahren den richtigen Weg eingeschlagen. Er war stolz auf diese Entscheidung- auch wenn sie schwierig sein würde. Denn er war schon immer ein Mensch, der sich oft am falschen Platz fühlte- all das, nur weil seine Eltern ihm immer dieses Gefühl gegeben hatten. Deshalb würde Namjoon als sein großer Bruder vieles versuchen, um den Mann für immer glücklich zu wissen.
"Ich hoffe, dass Taehyung durch diese Entscheidung glücklich wird", seufzte Namjoon bloß. "Ich dachte, als Tätowierer wäre er endlich angekommen. Aber anscheinend war das auch nicht das richtige. Zimmermann passt einfach zu unseren Taehyung. Er liebt es, Dinge zu bauen."
Seokjin stand auf, während Jungkook in Richtung Garderobe fuhr. Der Eingang dieser Wohnung war äußerst eng, er musste immer im Hausflur wenden oder rückwärts zurück in ihre Wohnung. Er mochte es nicht, aber er würde seine Freunde richtig verabschieden wollen. Vor allem dann, wenn sie sich heute so liebevoll um alles gekümmert hatten.
Seokjin lief zuerst an ihm vorbei. Er hatte die Tasche von ihrem Sohn über die Schulter gehängt, Namjoon folgte ihm mit ihrem Sohn im Autositz.
"Hyeong-jun erinnert- mich stark an Chan-hyun", lächelte Jungkook verträumt. "Er ist auf jeden Fall genau so ruhig. Danbi war damals ein richtiger Schreihals." "Ich- weiß bis heu-te nicht, was ich- ohne euch ge-tan hätte." "Wahrscheinlich wärst du nicht bis hier hin gekommen, aber wir wären ohne dich auch nicht hier." Seokjin gab seinem Freund einen Kuss auf die Stirn. "Bis morgen, Jungkook. Wir haben dich lieb."
Jungkooks Brust füllte sich mit Wärme. Er war seinen Freunden dankbar für alles.
"Ich- habe euch- auch lieb. Schlaf gut, Hyeong-jun." "Junnie ist zufrieden. Er liebt Auto fahren", hauchte Namjoon, während er dem Jungen über die Wange strich. Unbeeindruckt nuckelte dieser an seinem Schnuller weiter, die kleinen Hände hielten ein Kuscheltuch fest.
"Kommt- gut nach- Hause."
"Machen wir!"
Seokjin winkte noch zum Abschied, ehe Jungkook im Hausflur drehte und zurück in die Wohnung fuhr. Nach dem Schließen der Haustür fuhr er wie immer erst mit den Reifen über zwei Handtücher, damit er keinen großen Dreck in der Wohnung verteilte. Das hasste er an seinem Rollstuhl am meisten.
Nachdem er halbwegs zufrieden mit dem Zustand seines Rollstuhls war, stellte er im Wohnzimmer jegliches Licht aus. Aufräumen würde er morgen in Ruhe, immerhin hatte er keine anstehenden Therapien und dementsprechend genügend Zeit für alles.
Danach ging es direkt weiter ins Schlafzimmer. Jimin lag in diesem im gemeinsamen Bett, Chanhyun lag auf seiner Brust und schien endlich am Schlafen.
"Channie schläft endlich", hauchte Jimin direkt, als Jungkook sich in das Bett transferierte. Mit einem Klicken schaltete er sein Nachtlicht ein, ehe er seine Klamotten bis auf die Unterhose auszog. Danach deckte er sich zu, weshalb Jimin ihn einen Kuss auf die Lippen hauchte.
"Hat Chan-nie lange geweint?"
"Er war einfach zu erschöpft. Die frische Luft und die ganze Bewegung haben einfach an ihn gezerrt. Aber er schläft seit fast einer halben Stunde."
"Sehr schön."
Jungkook strich Jimin sanft über die Wange. Und Jimin schloss sofort genießend die Augen.
"Wir- müssen mor-gen aufräumen." "Mhm." Jimin stellte sein Nachtlicht aus, bevor er Chanhyun vorsichtig auf sein Kissen in die Mitte des Bettes rollte. Der Junge blieb genau so schlafend liegen, weshalb sein Vater schmunzeln musste. Sein Sohn war zauberhaft.
"Ich habe kurz nach Bibi geschaut. Sie schläft auch tief und fest. Sie war sehr zufrieden, dass Seokjin sie ins Bett gebracht hat. Sie hat ihn dolle lieb." "Sie liebt- ihre Onkel."
"Das tut sie."
Kurz war es still. Jungkook stellte ebenfalls sein Licht aus, ehe die Dunkelheit und Stille den Raum einnahm. Bis sie leise Schritte hörten und Jungkook sein Licht wieder einstellte.
Danbi stand mit ihren Kuscheltier und ihrer Decke vor dem Bett und starrte ihren Vater an.
"Komm- her Danbi."
"Ich habe gespuckt, Appa."
Sofort setzte sich Jimin auf. "Hast du Bauchschmerzen?"
Danbi nickte, ehe sie auf den Boden vor sich starrte. Und danach hustete sie laut, wobei sie ihr Abendessen wieder verlor. Jimin sprang förmlich aus dem Bett, ehe er das Mädchen in seine Arme nahm.
"Koo, ich bleibe bei Danbi. Schlaf gut."
"Danke- Jimin, ich- habe dich lieb."
Jimin nickte nur knapp, ehe er den Raum schnell mit dem Mädchen verließ.
Und erneut war Jungkook erleichtert, Jimin zu haben. Er hatte seit mehreren Tagen den Gedanken, ihre Beziehung einen Schritt weiter gehen zu lassen.
Und er würde definitiv den Gedanken weiter verfolgen, wenn er weiter so auf dem Wege der Besserung wäre. Denn er liebte seinen Mann.
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Au Pair ^JiKook^
FanfictionJeon Jungkook ist Geschäftsmann in einem erfolgreichen Unternehmen. Er würde sich selber als Workaholic bezeichnen, wenn ihn jemand nach einer kurzen Vorstellung fragen würde. Jedoch vernachlässigt er dadurch seine zwei Kinder, wie all seine Freunde...
