Au Pair ^JiKook^

~40~

Am nächsten Tag hatte Jimin die Kinder von der Schule und dem Kindergarten abgemeldet. Er hatte den Personen erklärt, dass es Veränderungen mit Jungkook gab und es wichtig für die Kinder wäre, diese mitzubekommen. Dass der Vater erwacht war, wollte er erst einmal nicht an die große Glocke hängen. Denn es sollten sich erst einmal alle an die neue Situation gewöhnen.
Wie jeden Tag war die kleine Familie zuerst im Dienstzimmer gewesen, jetzt gerade waren sie auf dem Weg in Jungkooks Zimmer.
Und Chanhyun rannte aufgeregt voraus, riss die Tür auf und sprintete dann mit einem geschrienen 'Appa!' in den Raum. Und Jimin folgte ihm grinsend, Danbi lief an seiner Hand neben ihm her. In ihrer anderen Hand hielt sie ihr Kuscheltier, das sie seit dem frühen Morgen festhielt. Sie war ebenfalls aufgeregt, zeigte es nur ein wenig anders. Denn anders als Chanhyun war sie in allem sehr zurückhaltend und schüchtern.
Und Jimin respektierte, dass seine Kinder komplette Gegensätze waren.
"Hallo Chan."
Jimin trat an das Bett heran, auf dem Chanhyun in Jungkooks Armen lag. Glücklich drückte der Junge sich in die Arme seines Vaters, während dieser ihm langsam durch die Haare strich.
"Appa! Ich mag dein Video! Ich habe mit Jimin die Vase repariert. Die ist wieder heile. Ich mache das nie wieder, versprochen."
Jungkook schmunzelte. "Okay, mein- Schatz. Ich- liebe dich."
Jimin fand Jungkooks Stimme schon viel stabiler. Sie war nicht mehr allzu verwaschen, langsam würde sie wahrscheinlich die erste Zeit bleiben, wenn nicht für immer. Er machte schon in so kurzer Zeit riesige Fortschritte.
"Du redest ganz lustig, Appa."
"Ich- weiß. Ich- kann- nicht schnel-ler re-den. Weil ich- die Blu-tung hatte." "Jimin hat es mir erklärt. Er ist ganz klug. Kommst du gleich mit nach Hause?" "Nein", lächelte Jungkook sanft. "Ich- bin zu- krank. A-ber bald. Ver-sprochen." "Ich habe bald meine erste Aufführung beim Ballett, Appa. Kommst du dann auch?" "Ja. Natür-lich." Chanhyun umarmte den Mann fest, während Jimin Danbi auf das Bett setzte. Und als sie ihren Vater sah, begann sie laut zu weinen.
"Appa!"
"Danbi!" Jungkook versuchte, Chanhyun mit seinem linken Arm zu halten, damit er Danbi ebenfalls umarmen konnte.
Chanhyun schaute verwirrt zu Jungkook.
"Du kannst mich ruhig umarmen, Appa."
"Chanhyun", seufzte Jimin dann einfühlsam.
"Appa kann das nicht. Appa ist links gelähmt. Das heißt, er kann seinen Arm und sein Bein nicht mehr richtig bewegen."
"Also kann Appa mich nicht umarmen?" Traurig schaute Chanhyun in das Gesicht seines Vaters. Und Jungkook bekam sofort Tränen in die Augen, bis Jimin Jungkooks Arm um Chanhyun legte. "Du kannst Appa aber dabei helfen, mein Schatz. Wenn du seinen Arm festhälst. So umarmst du ihn und er dich. Das üben wir."
Chanhyun tat genau das, was Jimin ihm geraten hatte. Jungkook schien das trotzdem verletzt zu haben.
"Ich habe euch doch gesagt, dass Appa für euch da ist." Jimin lächelte, ehe er sich über die Kinder hinweg zu Jungkooks Gesicht beugte. "Du bist perfekt Jungkook." "Das- sagst du- so leicht." "Für mich reicht es", grinste Jimin, weshalb Jungkook auffällig seine Augen verdrehte. Und Jimin hauchte ihm einfach einen Kuss auf die Lippen. Er konnte merken, wie sich sein Gegenüber sofort entspannte. Jungkook war jetzt schon wieder viel zu gestresst. Er hatte immer viel zu hohe Erwartungen an sich selber. Wahrscheinlich würde sich das nie ändern, aber Jimin würde ihm dabei immer helfen.
"Ich hoffe, ich störe nicht."
Langsam löste sich Jimin von Jungkooks Lippen, ehe er sich umdrehte.
Yoongi hatte den Raum betreten, anscheinend wollte er diesen Moment nicht zerstören. Jimin entfernte sich komplett von dem Mann. Und Yoongi trat näher an das Bett.
"Bin ich zu früh?"
"Ich- glau-be nicht. Ji-min, ich ha-be Yoongi einge-laden. Ich dach-te, ihr kommt erst spä-ter."
"Ich kann kurz aus dem Raum, dann habt ihr Zeit." Jimin grinste, während er seine Tasche in die Hand nahm. Und als er an Yoongi vorbei wollte, hielt dieser ihn sanft an der Schulter zurück. "Nimm dir eine kleine Auszeit, Jimin. Du hast sie dir verdient." Yoongi lächelte sanft. Und Jimin nickte nur. Er hatte wahrscheinlich recht. Er würde ein paar Minuten länger fort bleiben. Vielleicht half es ihm ebenfalls.
Deshalb lief er in die Cafeteria des Hauses, um sich ein wenig zu entspannen. Vielleicht hatte Jungkook recht. Und vielleicht brauchte er einfach nur Zeit für sich.