Lächelnd hielt Jimin die kleinere Puppe in seinen Armen, während er in Danbis kleinem Spielstuhl saß. Danbi selber stand an ihrer kleinen Spielküche und schien dort fleißig zu kochen, während Jimin sich um ihre Puppe kümmern musste.
"Jimin die Kuchen sind gleich alle fertig", seufzte die Kleine, ehe sie hektisch den Ofen aufriss. "Oh nein!" Dramatisch schlug sie sich die Hände an die Wangen, ehe sie einige Schritte nach hinten lief. "Was ist passiert?" Fragend schaute Jimin zu dem Mädchen. "Alles verbrannt! Wir müssen neuen Kuchen machen! Jimin, du musst helfen!" "Aber Danbi, wo soll denn dann Hyerin hin?!"
Hektisch zog Danbi die Luft ein.
"Du hast recht! Hyerin ist dann ganz alleine! Du musst sie halten und dann Kuchen machen!" "Aber sie kann sich doch verbrennen!" "Oh nein!"
Danbi rannte auf Jimin zu, ehe sie auf die unberührte Küche zeigte.
"Feuer!"
"Feuer?!"
"Ganz viel Feuer, Ji!"
"Wir müssen löschen!"
Sofort sprang Jimin auf, weshalb Danbi laut kichern musste. "Löschen", lachte sie, während Jimin panisch durch den Raum rannte. Die Puppe hielt er dabei fest an seine Brust gedrückt. Der Kopf dieser hüpfte wild auf und ab, wodurch Danbi sich laut lachend hinsetzte. "Jimin, du bist so lustig! Da ist ja gar kein Feuer!"
Abrupt blieb Jimin stehen.
"Es brennt nicht?!"
"Nein, ich habe gelogen!"
Jimin schaute schmollend zu dem Mädchen, als sie hörten, wie die Wohnungstür geöffnet wurde.
"Appa ist da!"
Aufgeregt sprang Danbi auf, ehe sie aus ihrem Kinderzimmer rannte. Jimin hob eben die gerade durch die Gegend geworfenen Sachen des Mädchens, als er Chanhyun anrennen hören konnte.
"Jimin! Ich habe schwimmen gelernt!"
Aufgeregt zog der Junge an der Jogginghose des Mannes, weshalb dieser das Spielzeug unsortiert in ihre hellgrüne Kiste schmiss. "Du kannst jetzt schwimmen Channie?!" Vorsichtig hockte sich Jimin hin, weshalb der Junge sofort in seine Arme kletterte. "Also nicht alleine schwimmen. Aber wir haben so Bretter und die haben wir auf den Rand gelegt und uns dann festgehalten und dann mit den Beinen geschwommen. Weißt du?" "Ich weiß", lächelte Jimin, während er dem Jungen die Mütze absetzte. Seine Haare darunter waren noch gut feucht, anscheinend hatte er sie nicht ausreichend getrocknet.
"Wieso sind denn deine Haare so nass, mein Kleiner?" "Da gab es keine Föhns und Appa hat unseren vergessen", murmelte Chanhyun. Plötzlich schien der Junge fürchterlich müde. Anscheinend war seine komplette Energie beim Schwimmen drauf gegangen.
"Komm mit, wir trocknen deine Haare." "Okay. Jimin?" "Ja?" "Wie sagt man Appa in deiner Sprache?"
Mit großen Augen schaute Chanhyun zu dem Mann, weshalb dieser lächeln musste. "Ich nenne meinen Appa immer Dad. Oder Daddy. Father ist so viel wie Abeoji und Daddy oder Dad wie Appa. Ich sage sehr selten father zu meinem Dad."
Aufmerksam nickte Chanhyun, ehe er lächelte. "Ich kann jetzt besser Englisch als Appa!", rief er, ehe er sich glücklich an Jimin drückte. "Danke Jimin!" "Gerne. Möchtest du noch ein Wort lernen?" "Ganz viel will ich lernen! Dann können wir zusammen Englisch reden!" "Wenn du möchtest sehr gerne. Ich bringe dir gerne meine Sprache bei." "Ja, Appa kann das ja gar nicht. Appa ist da ganz faul gewesen."
Nickend stimmte Jimin zu. Jungkooks Englisch war wirklich fürchterlich. Das sah der Geschäftsmann auch ein, aber es war trotzdem immer wieder lustig.
"Ich liebe dich heißt im englischen I love you", lächelte Jimin, während er mit dem Jungen im Arm aufstand. Er wollte mit ihm ins Badezimmer, damit er die Haare von diesem trocknen konnte. "Jimin, I love you." Gerührt schaute Jimin zu Chanhyun. "I love you too, Channie." "Ist dein Land schön?" "Mein Land ist sehr anders als Korea", antwortete Jimin. Er wollte dem Jungen jetzt nicht erklären, wie schlimm er Amerika in einigen Punkten fand. "Es ist immer warm, da, wo ich herkomme." "Du hast immer Sommer?" "Sozusagen. Ich habe noch nie wirklich Schnee erlebt. Ich würde gerne mal im Schnee spielen." "Ja! Wir müssen einen Schneemann bauen! Es soll nächsten Monat schneien!" "Ich hoffe es."
Jimin hörte, dass Jungkook mit Danbi beschäftigt war. Deshalb zog er dem Jungen die Jacke aus, ehe er zusätzlich seinen Pullover über den Kopf zog. Dann könnte Chanhyun gleich direkt ins Bett. "Jimin?" "Ja Channie?" "Ich habe nächste Woche Geburtstag, wusstest du das?"
"Ja natürlich. Appa hat es mir doch erzählt." "Ich werde schon sechs!" "So alt schon?! Das glaube ich dir gar nicht", lächelte Jimin, ehe er den Föhn in die Hand nahm. "Jetzt wird es gleich kurz laut."
Während Jimin Chanhyuns Haare föhnte, konnte er im Spiegel sehen, wie dem Jungen andauernd die Augen zu fielen. Deshalb wartete er, bis seine Haare halbwegs trocken waren, ehe er ihn in sein Zimmer brachte.
"Channie, musst du noch etwas essen?"
Es war schon später am Abend, Jimin hatte schon mit Danbi etwas gegessen. Denn das Mädchen musste gleich ins Bett. "Appa hat mir erlaubt im Auto zu essen. Ich bin ganz satt." "Was hattest du denn schönes?" "Brot und Gemüse. Ich habe alles aufgegessen." "Sehr gut, mein Lieber. Dann kannst du ja jetzt super schlafen."
Kurz schaute Chanhyun verunsichert zu Jimin. "Jimin?" "Ja?" "Kannst du hier bleiben? Bis ich wirklich schlafe? Ich- Ich habe immer bisschen Angst alleine." "Aber natürlich, Chanhyun", lächelte Jimin sofort, ehe er dem Jungen das Hemd auszog. "Wenn du nachts irgendwann einen Albtraum hast oder aufwachst und Angst bekommst, dann darfst du mich immer wecken." "Wirklich?" "Wirklich." "Danke Jimin. I love you."
Grinsend zog er dem Jungen den Schlafanzug an. Er mochte den Jungen wirklich sehr gerne. Im Bett liegend deckte Jimin ihn sanft zu, ehe er das Licht ausstellte und sich neben den Jungen legte. "Soll Appa dir eine gute Nacht wünschen?"
"Heute braucht er das nicht", gähnte Chanhyun. "Appa hat sehr viel heute mit mir gemacht. Jetzt ist Danbi dran. Du bist ja jetzt bei mir. Das hilft."
"Hättest du Appa denn gerne bei dir?" "Ja, aber Appa ist jetzt bei Danbi."
"Ich hole ihn kurz. Danach lege ich mich wieder zu dir."
"Ja!"
Kurz lächelte Jimin, ehe er den Raum verließ. Er fand es schade, dass Chanhyun schon so ein Verständnis der Zeit seines Vaters hatte. Eigentlich hätte sofort ein ja bei der Frage kommen sollen, ob der eigene Appa einen ins Bett bringen sollte. Es machts Jimin ein wenig traurig.
"Jungkook?"
"Küche!"
Auf leisen Sohlen tappste Jimin in den gerade genannten Raum. Jungkook stand am geöffneten Kühlschrank und verräumte gerade einige Einkäufe, während Danbi müde auf seinem Arm hing. Es war schon relativ spät für sie, aber sie hatte sich geweigert, ins Bett zu gehen. Anscheinend hatte sie Jungkook sehr vermisst.
"Chanhyun ist schon im Bett. Er möchte von dir eine gute Nacht bekommen."
"Ja, natürlich. Würdest du Danbi schon einmal in ihr Bett begleiten? Ich komme dann gleich zu euch." "Ich wollte bei Chanhyun bleiben, bis er eingeschlafen ist. Das wollte er." "Oh, natürlich. Dann bringe ich Danbi eben zuerst ins Bett, dann kannst du schon wieder zu Chan."
"Vergiss ihn bitte nicht."
Einfühlsam schaute Jimin zu Jungkook, der die Stirn runzelte. Kurz darauf wurden seine Augen groß, ehe er schnell an Jimin vorbei lief. Anscheinend hatte Jimin einen wunden Punkt gefunden. Genauer nachfragen würde er erst einmal nicht, wenn es dem Mann gerade sichtbar unangenehm war. Das wäre nicht fair gegenüber ihm.
Jungkook gab sein bestes.
Und das war einfach nicht leicht, wenn man niemanden hatte, der einem den Rücken freihielt.
Leise schlich Jimin wieder zurück in Chanhyuns Kinderzimmer. Der Junge lag mit seinem Kuscheltier im Arm auf der Seite, den Blick in Richtung Tür gerichtet.
"Da bist du!"
Trotz der Dunkelheit konnte Jimin erkennen, dass die Augen des Jungen aufleuchteten. "Natürlich bin ich hier", lächelte Jimin, ehe er sich hinter Chanhyun quetschte. Das Kinderbett war viel zu klein und unbequem für Jimin. Er bekam direkt Rückenschmerzen. Aber wenn Chanhyun sich das wünschte, würde Jimin alles machen. Chanhyun war für ihn etwas ganz besonderes geworden, so wie auch Danbi.
"Danke Jimin."
Müde drückte sich Chanhyun mit seinem Gesicht in Jimins Brust. "Kommt Appa?" "Er bringt Danbi kurz ins Bett, dann müsste er kommen. Er hat es zumindest zugesagt." "Und was ist, wenn er nicht kommt?" "Dann zwinge ich ihn hier hin. Nur für dich." "Jimin, ich hab dich ganz dolle lieb. Bleibst du für immer?" "Ich bleibe doch nur ein Jahr, mein Lieber."
Jimins Herz schmerzte. Er hatte fühlen können, wie es sich nach Chanhyuns Liebe sehnte. Sein Abschied würde ihm sehr wahrscheinlich sehr schwer fallen.
"Aber du kannst doch danach hier wohnen. Bei uns." "Wir können morgen unsere Pläne aufschreiben, mein Lieber. Jetzt sollten wir erst einmal schlafen. Und dann musst du mir noch von deinem tollen Tag erzählen, ja?" "Mhm. Gute Nacht Jimin." "Gute Nacht, Channie."
Gerade, als Chanhyun seine Augen schloss, schlich Jungkook in das Schlafzimmer.
Sanft hockte er sich neben seinen Sohn, ehe er ihm mit der Hand über die Wange strich. Chanhyun lächelte direkt. Anscheinend wusste er, dass sein Appa doch gekommen war.
"Appa, hab dich lieb", hauchte er, weshalb Jungkook ihm einen kurzen Kuss auf die Wange hauchte. "Mund", murrte Chanhyun danach, ehe er sich mühsam von Jimin wegdrehte.
Jegliche Kraft war nun aufgebraucht.
"Ich hab dich auch ganz dolle lieb, Chanhyun", hauchte Jungkook, ehe er seinem Sohn einen Kuss auf die Lippen hauchte. "Du musst jetzt aber schlafen. Sonst schläft Jimin noch vor dir ein und dann schnarcht er noch ganz laut", grinste der Geschäftsmann, weshalb Chanhyun sofort wieder seinen Kopf gemütlich gegen Jimin drückte.
"Mh mh. Niemand schnarcht", murmelte er dann, ehe er einzuschlafen schien.
Leise wartete Jimin neben dem Jungen, bis dieser sicher eingeschlafen schien. Und als er sich vorsichtig aufsetzte, konnte er erknennen, dass Jungkook auch noch hier war.
Er hatte seinem Sohn ebenfalls das Versprechen gegeben zu bleiben. Wenn auch nicht mündlich.
"Channie schläft tief und fest", flüsterte Jungkook, ehe er Jimin seine Hände ausstreckte. Vorsichtig ergriff dieser diese, um über dem Kind her aus dem Bett zu klettern.
Leise schloss Jungkook hinter Jimin die Tür, ehe er erschöpft ausatmete.
"Hey Jimin", lächelte er danach, ehe er dem Mann sanft über die Wange strich.
Jimin fand, dass Jungkook fürchterlich aussah. Tiefe Augenringe zierten sein Gesicht, seine nassen Haare fielen wild in sein Gesicht und leichte Bartstoppeln zierten sein Kinn und seine Oberlippe. Er sah einfach müde aus.
"War dein Tag anstrengend?" Jimin schaute dem Mann tief in die Augen. Er machte sich Sorgen. "Ja, irgendwie schon. Wir haben total Stress auf der Arbeit und dann musste ich mich frühzeitig aus dem Projekt ziehen, um mit Chanhyun zum Schwimmen zu kommen. Und ich hasse Schwimmen. Es ist fürchterlich! Ich habe die Hälfte der Sachen vergessen und dann hat Chanhyun fürchterlich geweint, weil ich seine Schwimmbrille vergessen habe! Und beim Rausgehen habe ich den Föhn vergessen und er hat wieder angefangen zu weinen. Dann hat er so großen Hunger bekommen und ich hatte natürlich seine Brotdose Zuhause vergessen, also habe ich einfach an irgendeinem Supermarkt gehalten und ihm ein fertiges Sandwich und ein bisschen fertiges Gemüse und irgendeinen Saft gekauft. Und dann war er so quengelig, weil er so müde war! Ich habe mich so unfähig gefühlt!"
Sanft zog Jimin den Mann in eine Umarmung. Und Jungkook entspannte sich fast sofort. "Du machst dir darüber zu sehr einen Kopf, Jungkook", murmelte Jimin gegen seine Schulter. "Channie war einfach müde und ihm hat deshalb nichts gepasst. Man darf auch einiges vergessen. Wichtig heute war nur, dass du ihn nicht vergisst. Und das hast du nicht. Du bist extra früher von der Arbeit, um mit Chanhyun zum Schwimmen zu kommen. Und du hasst schwimmen."
"Ich mache mir einfach wieder Vorwürfe."
"Du darfst dir auch Vorwürfe machen. Aber all das, was du mir gerade erzählst, ist doch normal. Meine Eltern haben mich damals einfach in einer Schwimmgruppe angemeldet. Da war niemand mit dabei. Und du fährst sogar mit und gehst mit ins Becken. Du machst deinen Job als Appa richtig gut!" "Ja? Mich kritisieren momentan so viele Freunde." "Haben die Kinder?" "Nein." "Dann sollen die ihre Fresse halten."
Überrascht drückte Jungkook Jimin von sich, ehe er ihm ins Gesicht schaute. "Woher kennst du diese Kraftausdrücke?!"
"Yoongi hat mit mir gelernt", grinste Jimin. "Er hat mir viele Worte beigebracht, die nicht in Büchern beigebracht werden." Jimin grinste selbstgefällig. Damit hatte Jungkook wohl nicht gerechnet.
"Du bist echt-" Jungkook musste laut lachen, weshalb Jimin ihn von den Kinderzimmern wegzog. Ihr Weg endete im Wohnzimmer, in welchem die kleine Lampe hinter dem Sofa brannte.
"Ich bin echt froh, dass du bei uns gelandet bist. Obwohl deine Haare fürchterlich aussehen."
Sofort griff sich Jimin in die Haare. "Sieht mein Übergang so schlimm aus?" "Irgendwie schon, ja." "Und ich muss so am Freitag mein Zeugnis abholen?! Nein!" Jammernd ließ sich Jimin auf das Sofa fallen. Und Jungkook setzte sich sofort neben ihn hin. "Wir können morgen zum Frisör, wenn du möchtest. Freitag habe ich mir frei genommen. Ich habe genügend Überstunden. Das letzte Projekt hat lange an mir gezogen. Es war fürchterlich. Jetzt möchte ich mir mehr Zeit für alles nehmen. Ich weiß, dass das nicht immer möglich ist, aber ich gebe mein bestes. Angefangen übermorgen mit deinem Abschluss. Und nächste Woche Chanhyuns Geburtstag. Der muss perfekt werden. Seine ganzen Freunde sind eingeladen. Und die Eltern sollen ihr Bild von mir noch einmal überdenken. Würdest du wohl auf Danbi aufpassen? Wir sind in einem Spielparadies, und da habe ich keine Augen für meine Prinzessin. Du würdest mir damit echt helfen."
"Natürlich. Sehr gerne."
"Danke."
Kurz schwiegen die beiden, ehe Jungkook den Fernseher anstellte und zu Jimin schaute. "Was möchtest du gucken?" "Mir egal. Kann sein, dass ich einschlafe." "Okay. Dann suche ich etwas aus."
Still klickte sich Jungkook durch verschiedenste Filme, ehe er einen anstellte, der ihm gefiel. In der Zeit setzte sich Jimin ein wenig aufrechter hin. Er wollte sich ein wenig auf den Film konzentrieren, den Jungkook ausgesucht hatte. Aber irgendwie klappte es nicht. Durch den Tag mit Danbi war Jimin doch ein wenig müde geworden. Es war nicht einmal spät, aber Jimin fühlte sich total ausgelaugt. Als hätte er einen Marathon gelaufen.
"Ist alles in Ordnung?" Besorgt schaute Jungkook zu dem Au Pair, der deshalb nickte.
"Bin nur müde."
"Möchtest du dich an mich kuscheln? Also nur, wenn du möchtest."
Jungkook schaute mit großen Augen zu dem Mann, der deshalb schüchtern zurück schaute. Lächelnd hob Jungkook seinen linken Arm an, damit Jimin sich an ihn lehnen konnte.
Und genau das tat er.
Vorsichtig legte er seinen Kopf auf Jungkooks Bauch ab, ehe er die Beine ausstreckte. Sie schmerzten ihm fürchterlich und er wusste nicht warum.
Jungkook legte ihm kurz eine Decke über, ehe er sich wieder ordentlich mit Jimin im Schoß hinsetzte. "Wenn du einschlafen solltest, bringe ich dich nachher ins Bett." "Okay, danke", murmelte Jimin. Er fand die Situation doch ein wenig merkwürdig.
Er hatte so noch nie mit einem Menschen zusammen gesessen. Es war irgendwie neu. Nicht unangenehm, sondern nur unbekannt. Aber je länger er so an Jungkook lag, desto mehr gefiel es ihm. Denn der Geschäftsmann hielt ihn sanft an sich gedrückt.
"Schaust du noch hin, Jimin?"
Fragend schaute der Familienvater zu seinem Au Pair.
Und Jimin schien tief und fest zu schlafen.
Gleichmäßig atmete er ein und aus, während seine Augen fest geschlossen waren. Jungkook hoffte, dass es dem jüngeren Mann gut ging. Denn er wusste, dass seine Tochter sehr anstrengend sein konnte. Jimin hatte sich nicht beschwert, das machte ihm ein wenig Hoffnung, aber es hätte sein können, dass er sich aus Angst gegenüber seiner Reaktion nicht gemeldet hatte. Das hoffte er natürlich nicht.
Jungkook schüttelte kurz den Kopf, ehe er zurück zu dem Fernseher schaute. Er machte sich nur wieder zu viele Gedanken. So, wie eigentlich immer. Er wollte sich weniger Gedanken über alles machen, aber es klappte nicht. Deshalb hatte er wahrscheinlich jeden Morgen diese drückenden Kopfschmerzen, die langsam über Tag nachließen. Wenn sie überhaupt nachließen. Er hatte wieder zu viel Stress. Aber das würde sich legen, wenn das nächste Projekt gut rollen würde. Denn es würde wieder sehr viel Arbeit anstehen. Er würde sich aber wieder mehr Zeit für seine Kinder nehmen. Vor allem dann, wenn Chanhyun ab nächstem Jahr in die Schule gehen würde. Genau so, wie Danbi den Kindergarten besuchen würde. Sie war deswegen schon total aufgeregt, was Jungkook sehr gut nachvollziehen konnte. Immerhin war das ein großer Schritt für die kleine Maus. Jimin würde ihm zum Glück bei allem helfen. Vielleicht auch emotional. Denn wie er gerade feststellte, mochte ihn der Mann doch ein wenig. Und das ließ ihn wieder die Wärme in seiner Brust spüren, welche er schon fast die ganze Zeit gegenüber Jimin spürte. Er war, glaubte er, ein wenig verliebt.
"Schlaf gut, Jimin", murmelte Jungkook, ehe er begann, durch die Haare des Mannes zu streichen. Und augenscheinlich gefiel Jimin das, da er sich unbewusst näher an den Geschäftsmann drückte. "Ich bringe dich gleich ins Bett. Den Film wiederholen wir trotzdem."
Von Jimin kam keine Antwort, weshalb Jungkook wieder auf den Bildschirm vor sich schaute. Er hatte das Gefühl einer nahestehenden Person wirklich vermisst. Er hoffte, dass Jimin und er mehr als nur eine Arbeitsbeziehung waren. Er hoffte es wirklich.
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Au Pair ^JiKook^
FanfictionJeon Jungkook ist Geschäftsmann in einem erfolgreichen Unternehmen. Er würde sich selber als Workaholic bezeichnen, wenn ihn jemand nach einer kurzen Vorstellung fragen würde. Jedoch vernachlässigt er dadurch seine zwei Kinder, wie all seine Freunde...
