81.1: Brandt×Terzic

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Genre: cute, mpreg

Fortsetzung für  buecherratte5 und Niall_love16

Pov. Edin:

Laut amtete ich aus, während ich wieder Namen auf der Taktiktafel hin und her schob. 
Warum war das im Moment so schwer?
Warum waren alle verletzt? Wie sollte ich für Samstag einen Kader zusammenbekommen?
Nico und Mats waren verletzt und Marco war mit einer Erkältung angeschlagen, während sich auch Karim und Jadon sich auch nicht sonderlich gut fühlten. Und auch Marcel hatte mir heute im Training eröffnet, dass er sich auch angeschlagen fühlte und zumindest kein ganzes Spiel durchhalten würde. Wie zur Hölle sollte ich da jetzt eine gute Elf zusammenstellen, mit der wir eine realistische Chance auf einen Sieg hatten?
Mein Kopf rauchte inzwischen, denn ich wusste einfach nicht mehr, was ich machen sollte. Wie sollte ich mit so vielen Verletzten, die sonst fast immer in der Startelf standen und wichtig fürs Spiel waren, einen Sieg gegen Leipzig einfahren?
Trotz allem Stress schlich sich ein schmales Lächeln auf meine Lippen, denn wenigstens hatte ein Ausfall einen schönen Grund, über den ich mich ausnahmsweise wirklich freute. 
Denn Jule würde am Samstag auch nicht zum Einsatz stehen, wie auch schon die letzten Wochen. 
Und er würde auch noch ein bisschen ausfallen.
Unter normalen Umständen würde ich wahrscheinlich alles tun außer mich darüber zu freuen, aber wenn ich an das kleine Wesen dachte, das unter Jules Herzen heranwuchs, konnte ich nicht anders. 
Seit ich von dem Kleinen Baby erfahren hatte und Jule bei der Gelegenheit gleich meine Liebe gestanden hatte, hatte sich unser beider Leben um hundertachtzig Grad gedreht. Wir waren zusammen zu mir gezogen und hatten ein bis dato ungenutztes Zimmer zum Kinderzimmer umgestaltet. 
Es war viel Arbeit gewesen, doch ich hatte Jule trotzdem nichts machen lassen, auch wenn solche Diskussionen nicht nur einmal in einem Streit geendet waren, in denen ich Jule dennoch immer wieder davon überzeugen konnte, dass er einfach mal einen Ganz zurück schalten musste, auch wenn es für ihn schwer war.
Mittlerweile konnte es jeden Moment so weit sein; vielleicht war das der Grund dafür, warum ich so nervös war und mich nicht im Geringsten konzentrieren konnte. 
Schon die ganze letzte Woche hatte Jule ständig Übungswehen gehabt; so auch heute. 
Immer wieder hatte er sich etwas verkrampft und seinen Bauch gehalten. Das Schlimmste war, dass ich nur mehr oder weniger hilflos daneben stehen konnte und hoffen konnte, dass Jule nicht allzu große Schmerzen ertragen musste. 
Eigentlich hatte ich auch bei ihm bleiben wollen, um ein Auge auf ihn zu haben, aber Jule hatte mich weggeschickt mit dem Versprechen, sich zu melden, wenn etwas sein sollte.
Ich war wahrscheinlich aufgeregter als er, denn  während ich manchmal vollkommen kopflos hin und her wuselte, behielt Jule komplett die Ruhe und war eher derjenige, der mich beruhigen musste. Irgendwie schien er im völligen Gleichgewicht mit seinem Körper und unserem Baby in sich zu sein. Auch im Hinblick auf die Geburt war er völlig entspannt, was ich nie erwartet hätte. Es war, als hätte er schon drei Geburten hinter sich.
Ein Vibrieren ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken und als ich zu meinem Handy sah, leuchtete dort Julians Kontakt auf.
Sofort wurde mein Körper von Adrenalin durchflutet und mein Puls schnellte nur so in die Höhe. 
Was, wenn es jetzt soweit war?
Wie automatisch griff ich nach dem Gerät und nahm den Anruf ab, ehe ich es nervös und mit zitternden Fingern an mein Ohr führte. 
"J-Ja?", fragte ich leise," Jule? Geht's dir gut?"
"Edin?", kam mir Julians warme und tatsächlich sehr ruhige Stimme entgegen. In diesem Moment, als ich seine Stimme wahrnahm, beruhigte sich mein  Herzschlag wieder. Anscheinend hatte sich unser kleiner Sohn doch noch nicht auf den Weg gebracht. Selbst Jule war zu ruhig dafür.
"Ja? Was los?"
"Mach dich mal langsam auf den Weg", forderte er mich auf, ehe er etwas stockte und dann fortfuhr," Ich glaube du wirst bald Papa."
"Was?"
Ich hatte keine Worte, irgendwie war alles leer. 
"Man Edin, ich hab Wehen und zwar ziemlich starke. Das sind keine Übungswehen mehr. Also mach deine Startelf langsam mal fertig und komm her."
"Ich komm sofort her", rief ich aufgeregt, von meinem Stuhl aufspringend, doch Jule fiel mir schon fast ins Wort. 
"Edin, beruhig dich. Du kannst noch zu Ende machen, es dauert noch."
"Du spinnst doch", sagte ich mehr zu mir selbst als zu Edin," Ich komme jetzt."
Ohne auf weitere Widerworte zu warten legte ich auf und machte mich auf dem schnellst möglichen Weg nach Hause.

Dort angekommen bewies sich mein Handeln als richtig, denn ich war keine einzige Sekunde zu spät; Julians Fruchtblase war genau dann geplatzt als ich zur Tür herein kam. 
"Jule?" Atemlos stand ich vor ihm und musste beobachten, wie er sich an einem Stuhl festhielt, sich etwas nach vorne krümmte und leise vor sich hin stöhnte aber dennoch ruhig atmete. 
"Hey", nuschelte er mit rauer Stimme, während er zu mir aufsah und seine Hüfte leicht kreisen ließ. 
Er wirkte routiniert und dennoch erschöpft. 
"Wie geht es dir?", fragte ich nahezu panisch, nachdem ich auf ihn zugerannt und meine Hände vorsichtig an seinen Bauch gelegt hatte," Hast du starke Schmerzen?"
Jule winkte ab.
"Geht schon. Bist du schon fertig?"
Ich musste mich echt bemühen, meinen Gesichtsausdruck zu halten. Wie konnte es sein, dass er eine Geburt, ich betone: eine Geburt, so nebensächlich sah. Als wäre es etwas, das jeder mal so nebenbei machte. Wie konnte es sein, dass er sich noch mit mir unterhielt und mich ernsthaft fragte, ob ich schon fertig war mit meiner Arbeit, obwohl seine Fruchtblase bereits geplatzt war und es nicht mehr lange dauern konnte bis unser Kind da war.
"Komm, wir fahren in die Klinik", forderte ich ohne auf ihn einzugehen und griff nach unserer Kliniktasche, die auf ihrem Platz stand und mit allem gefüllt war, von dem wir dachten, dass wir es brauchen könnten.
Jule, der gerade von einer erneuten Wehe überrollt wurde, verkrampfte seinen ganzen Körper und schien für einen kurzen Augenblick in seiner eigenen kleinen Welt zu versinken, ehe er sich vorsichtig zu mir hervor tastete. Sein Atem war laut und etwas zittrig, manchmal gab er undefinierbare Töne von sich, was wahrscheinlich von den Schmerzen kam. Dennoch strahlte er eine gewisse Ruhe aus, die aber nicht wirklich auf mich abfärbte. Ich war aufgeregter denn je und hatte das Gefühl, alles falsch zu machen, was man falsch machen konnte.
Da der Gang des Blonden dennoch etwas unsicher war, stützte ich ihn und wir gingen langsam aber sich zu meinem Auto, dessen Motor noch warm war. 

Auch auf dem Op-Tisch war Julian völlig entspannt. Gut, vielleicht lag das auch an den Schmerzmitteln, die ihm gegeben wurden. Auf seinen Lippen lag ein seliges und etwas benebeltes Lächeln; er freute sich; genauso wie ich.
Ich versuchte mich vollkommen auf Jule zu konzentrieren; wobei das wahrscheinlich eher meiner Beruhigung diente als seiner. 
Um die Worte der Ärzte und Schwestern auszublenden und mich abzulenken. 
Meine Hände strichen über Julians Wangen und meine Lippen senkten sich immer wieder auf seine blasse Stirn.
Und dann war es soweit. Ein leiser und trotzdem kräftiger Schrei ertönte und erfüllte den Raum.
Er war da. So richtig realisieren konnte ich es erst, als die Schwester Jule das kleine Wesen auf die Brust legte. Seine Augen waren fest geschlossen und sein Mund, aus dem kraftvolle Schreie drangen, geöffnet. Die Haut des Kleinen war blass und dennoch etwas gerötet. Schon jetzt konnte ich erkennen, dass er definitiv Julians blonde Haare geerbt hatte.
Ganz vorsichtig, um Julian zu helfen und ihn selbst spüren zu können, legte ich meine Hände um den kleinen Körper.
"Hallo, kleiner Mann", hauchte Julian geschafft, doch ich konnte eine kleine Träne auf seiner Wange erkennen.
"Das hast du super gemacht, Jule", flüsterte ich gerührt und küsste sanft die Stirn des Jüngeren, ehe ich meine Hand vorsichtig um den Kopf des Neugeborenen legte," Hallo, kleiner Toni."
"Unser Toni."

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Where stories live. Discover now