44.2.: Schenk×Krätzig

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Genre: sad, friendship

Teil 2 von 2

Neun Jahre waren vergangen. Neun Jahre.
Es war nun Anfang 2022.
Und die Beiden hatten es geschafft; sie waren nun bald Profis beim FC Bayern. Nur den Vertrag mussten sie unterschreiben und dann war es offiziell.
Sie hatten es tatsächlich geschafft und an ihren Träumen festgehalten.
Nach seiner schlimmen Krebserkrankung hatte Frans sich erfolgreich wieder ins Leben und zum Fußball zurück gekämpft. Sein unbändiger Wille und vor alle sein bester Freund waren an dieser Entwicklung wohl nicht ganz unschuldig. Und nun konnten sie nicht stolzer sein.

Es war ein ganz besonderer Moment, vor allem für Frans.
Als er den schwarzen Stift über das helle Papier des Vertrages gleiten ließ, um zu unterschreiben, durchfuhr ein seltsames Kribbeln seinen ganzen Körper. Er konnte es noch immer nicht ganz glauben.
"Herzlichen Glückwunsch. Jetzt müsst ihr nur noch durch den Medizincheck und dann seid ihr offiziell dabei."
Aus seinem glücklichem Gefühl wurde schlagartig ein schlechtes. Frans' Bauch verkrampfte sich und er fühlte sich total mulmig. Seit seiner Krankheit hatte er panische Angst vor allem, was auch nur im weitesten Sinne etwas mit Medizin und seiner Krebserkrankung zu tun hatte.
Johannes, der das natürlich sofort bemerkte, legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Blonden, während sie durch die breiten Gänge des Geländes zum Medizincheck gingen.
Er wusste, wie Frans sich fühlte und er würde lügen, würde er sagen, dass er nicht auch nervös war. Im Nachhinein war ihm natürlich klar geworden, wie krank sein bester Freund gewesen war und wie sehr er gelitten haben musste. Und irgendwie war er traurig darüber, dass er ihm nicht richtig beistehen konnte, obwohl er natürlich auch wusste, dass er damals noch viel zu jung dafür gewesen war. Aber jetzt wollte Johannes immer für Frans da sein; egal was passierte.
Bei jeder kleinen Untersuchung, zu der der Jüngere musste, bangte Johannes mit.
"Alles wird gut, du wirst schon sehen", murmelte er Frans zu. Dieser nickte nur leicht, ehe er an die Tür zum Medizinraum klopfte.

Sie mussten beide ein paar lästige Untersuchungen über sich ergehen lassen und nach dem Ultraschall wog Frans sich schon in Sicherheit. Jetzt hatte er es geschafft und es sah soweit alles gut aus, hatte die Ärztin gesagt. Das hatte er zumindest so lange gedacht, bis die Ärztin noch Equipment zum Blut abnehmen hervor holte.
Sofort fuhr dem Blonden ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Natürlich gehörte das dazu, das wusste er eigentlich auch, aber er hatte es vollkommen ausgeblendet.
Zu schlechte Erinnerungen kamen dabei in ihm hoch. Wie er als kleiner Junge jede Woche zum Blut abnehmen musste und jedes Mal hoffte, dass er jetzt wieder gesund war und sein Blut wieder in Ordnung war. Und jedes Mal diese bittere Enttäuschung, wenn sein Arzt ins Zimmer kam und mit dem Kopf schüttelte. Damals hatte er das alles noch nicht so ganz verstanden, aber heute wusste er ganz genau, wie ernst es gewesen war.
Während die Ärztin ihm das Blut abnahm, kniff er die Augen gequält zusammen und hoffte, dass es schnell vorbei war. Unzählige Bilder der letzten Jahre rasten innerhalb weniger Sekunden durch seinen Kopf. Er wusste gar nicht, was er gerade dachte oder fühlte; so durcheinander war er in diesem Moment.

In den nächsten Tagen passierte nicht viel. Frans und Johannes durften ganz normal beim Training teilnehmen und konnten sich gut ins Team integrieren. Doch immer wieder schlich sich dieser eine Gedanke in Frans' Kopf. Was, wenn bei der Blutuntersuchung etwas rauskommen würde? Was, wenn er doch wieder krank war? Was sollte er dann tun?
Er versuchte zwar, so gut es ging, dieser dunklen Gedanken zu verdrängen, doch so richtig klappen tat das nicht. Spätestens, als die Ärztin ihn nach dem Training zu sich ins Büro rief, war es um ihn geschehen. Sofort wusste Frans, dass etwas nicht stimmen konnte. Sonst hätte sie auch Johannes zu sich gerufen und das hatte sie nicht.
Nervös und mit schwitzigen Händen, mit welchen er permanent ungeduldig spielte, nahm er gegenüber der freundlichen Ärztin Platz.
"Frans, ich..", begann sie zögerlich," Ich muss mit dir reden."
"Ist er wieder da?", fragte er gerade heraus; seinen Blick starr nach vorne gerichtet.
Merklich schluckte die Ärztin; auch ihr fiel das Ganze nicht leicht, ganz im Gegenteil. Ihr tat es so unendlich leid, einem so jungen, lebensfrohen Menschen, der in seinem jungen Leben schon so viel hatte leiden müssen, jetzt so eine Nachricht überbringen zu müssen. Aber ihr blieb nichts anderes übrig.
Leicht nickte sie und ehe sie noch was sagen konnte, war Frans schon aufgesprungen und hatte fluchtartig den Raum verlassen.

Kopflos lief er durch die Gänge, wusste gar nicht richtig was sein Ziel war. Er wollte einfach nur hier weg.
"Frans?", hörte er Johannes' Stimme gedämpft in seinen Ohren und sah seinen besten Freund dann plötzlich vor sich. Skeptisch sah er Frans an. "Ist alles gut? Was ist los, Frans?"
Eine erste Träne lief dem Blonden über die Wange, während er nur mit dem Kopf schüttelte. Keinen einzigen Ton bekam er heraus; der Kloß in seinem Hals war viel zu groß.
"Warum warst du bei der Ärztin?"
Frans' Unterlippe begann zu zittern und er konnte ein Schluchzen nicht zurückhalten. Ein Blick in die Augen seines besten Freundes reichte aus, damit dieser wusste, was los war.
"Nein", hauchte Johannes ungläubig. Seine Gedanken rasten und doch fühlte sich sein Kopf total leer an.
Ein leichtes Nicken von Frans war die Antwort. "Doch."
"Aber...", stotterte er irritiert," Das... ich...."
Er brach ab und nahm Frans stattdessen einfach nur in den Arm. Er hatte keine Worte für die Emotionen, die seinen Körper gerade durchfluteten. Angst, Trauer, Ungläubigkeit, Mitleid, Verzweifelung, Wut.
All diese Gefühle mischten sich und ließen ihn sich total mies fühlen. Wie musste es dann Frans erst gehen?
Warum war das nur so ungerecht? Frans hatte das nicht verdient; eigentlich hatte sowas niemand verdient.
"Scheiße", flüsterte Johannes leise; ließ Frans aber nicht los, sondern drückte ihn nur noch fester an sich. Er wollte jetzt für ihn da sein.
"Ich bin für dich da, Fransi"; nuschelte er, während er seinem besten Freund über den Rücken strich," Wir schaffen das zusammen, das verspreche ich dir."

I knowwww; it's sad...😭
Aber ich möchte euch hier gleich den Wind aus den Segeln nehmen und euch sagen, dass es keine Fortsetzung geben wird.
Im wahren Leben ist es auch oft so, dass es nicht überall ein Happy End geben kann und ich finde ein offenes Ende passt ganz gut hierzu.
Bitte killt mich nicht 🙈😭
Ich habe euch trotzdem lieb ❤

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt