38.: Havertz×Jannis Brandt

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Genre: drama, smut

TW.: Smut

Für bravertz22

Pov. Kai:

Neugierig schielte ich auf den Display meines Handys, das gerade zu leuchten begonnen hatte, und stellte mit einem Lächeln auf den Lippen fest, dass dort der Name meines Freundes stand.
Sofort erhellte sich meine Laune an diesem regnerischen und trüben Herbsttag in London. Es brauchte allein den Gedanken an Jannis, damit ich mich in Sekundenschnelle besser fühlte und sich, ganz automatisch, ein Grinsen auf meine Lippen schlich.
Schnell drückte ich auf den grünen Hörer und wenig später tauchte das freudige Gesicht des Blonden vor mir auf.
"Hey Sonnenschein", grinste ich fröhlich und brachte damit auch meinen Gegenüber zum Lachen.
"Sonnenschein?", wiederholte er prustend," Wo hast du den Spitznamen denn schon wieder aufgegabelt?"
"Gefällt er dir nicht?"; fragte ich gespielt empört als hätte er gerade meinen Antrag abgelehnt, bevor ich ihm einen Schmollmund zeigte," Ich dachte, er gefällt dir, Sunny."
Amüsiert verdrehte der Ältere die Augen.
"Du spinnst, weißt du das eigentlich?"
"Nope", gab ich belustigt zurück.
Wir mussten beide lachen, bevor einige Augenblicke später eine komische Stille eintrat.
Mein Blick richtete sich etwas nach unten, sodass ich meinem Freund nicht mehr in seine blauen Augen sehen konnte.
Auch wenn ich unsere fast täglichen Telefonate liebte, so fielen sie mir gleichzeitig unheimlich schwer. Es schmerzte zu wissen, dass wir hunderte Kilometer voneinander entfernt waren und nicht so eine Beziehung führen konnten wie die meisten anderen.
Ich konnte ihn nicht mal eben zum Essen ausführen oder mich von ihm trösten lassen, wenn wir mal ein Spiel verloren hatten oder ganz gemütlich mit ihm kuscheln.
All das ging nicht. Nur im seltenen Fall, dass wir uns mal gegenseitig besuchten.
"Alles gut, Babe?", unterbrach Jannis' schmunzelnde Stimme meine Gedankengänge," Bist du so verletzt, weil ich deine komischen Spitznamen so lustig finde?"
Nachdenklich schüttelte ich den Kopf, ehe ich ihn wieder anhob und somit Jannis wieder in seine Augen sah.
"Ich vermisse dich nur", erklärte ich mich und zwang mir dabei ein Lächeln auf die Lippen, das man wahrscheinlich eher weniger als Lächeln bezeichnen konnte.
"Ich will ja nichts sagen, aber dafür bist du selbst verantwortlich", meinte mein Freund spitz, aber dennoch mit einem neckenden Grinsen auf den Lippen.
Und obwohl mir hätte klar sein müssen, dass der Ältere es nicht ernst meinte, versteinerte sich meine Miene und meine Augen verengten sich leicht, während sich jeder noch so kleine Muskel in meinem Körper anzuspannen schien.
"Dein Ernst?", fragte ich entrüstet," Willst du mich verarschen?"
"Kai, jetzt beruhig dich mal. Das war nicht ernst gemeint okay. Es war ein Scherz."
Schnaubend schüttelte ich den Kopf. Wut brodelte in meinem gesamten Körper.
Ich blendete vollkommen aus, dass das Gesagte keineswegs ernst gemeint gewesen war. Und selbst wenn ich es nicht ausgeblendet hätte, hätte es das nicht besser gemacht.
"Nein, ich beruhige mich jetzt nicht", rief ich aufgebracht," Wie kannst du sowas sagen, Jannis? Du weißt genau, wie schwer mir es mir damals gefallen ist, Deutschland zu verlassen und dich zurückzulassen. Du weißt ganz genau, was für Zweifel und was für ein verdammtes schlechtes Gewissen ich hatte, aber du warst es, der immer und immer wieder gesagt hat, dass wir das schaffen werden und unsere Beziehung das aushalten wird und jetzt erzählst du mir, dass ich selbst daran Schuld bin, dass ich dich vermisse?"
"Alter Kai, jetzt beruhig dich doch mal"; sagte Jannis nun mit fester Stimme; auch ihm war anzusehen, dass er deutlich gereizt war, aber ehrlich gesagt, war mir das gerade sehr egal," Abgesehen davon, dass ich nur nen Witz machen wollte, habe ich eigentlich auch recht gehabt. Wir waren vor deinem Wechsel schon zusammen. Du wusstest ganz genau, was auf dich und uns zukommt und du bist das Risiko trotzdem eingegangen und jetzt als du die Chance hattest, wie nach Deutschland zurückzukommen, hast du sie abgelehnt und bist in England geblieben. So schlimm kann es mit deiner Verzweiflung und deiner Sehnsucht also noch gar nicht sein, oder?"
Geschockt atmete ich aus. Sowas konnte er unmöglich denken geschweige denn sagen.
"Du wirfst mir vor, dass ich dich nicht vermisse? Warst du nicht derjenige, der mir zugesprochen hat, nach Arsenal zu gehen, obwohl ich auch Bayern in Betracht gezogen habe, damit ich näher bei dir sein kann? Du hast gesagt, ich soll zu Arsenal, weil ich da mehr Möglichkeiten habe, mich weiterzuentwickeln."
Jannis' Gesichtsausdruck war jetzt mindestens genauso wütend und fassungslos wie ich mich fühlte. Von der Liebe und der Glücklichkeit von vor fünf Minuten war jetzt nichts mehr zu sehen.
"Was hätte denn das geändert? Zwischen München und Köln liegen immer noch fünfhundert Kilometer und du hast doch eh nicht Zeit für mich. Entweder du hast ein Spiel oder Training oder irgendwelche Sponsorentermine oder was weiß ich."
"Achso, jetzt bin ich auch noch schuld oder was?", rief ich wütend; wahrscheinlich ähnelte mein Gesicht jetzt schon einer Tomate," Wer reist denn immer durch die halbe Weltgeschichte für ein Shooting oder sonst was? Erzähl du mir nicht, dass ich keine Zeit für dich habe."
Sarkastisch lachend atmete Jannis aus; so sauer hatte ich ihn noch nie erlebt, aber ich musste mir nicht von ihm sagen lassen, dass ich Schuld an unserer momentanen Situation war. Das war viel mehr ein Gemeinschaftsprojekt gewesen.
"Weißt du was, Kai?", fing er nun wieder an," Mach was du willst. Wechsel meinetwegen nach München oder lass es bleiben. Es ist mir sowas von egal."
Und dann hatte er aufgelegt. Einfach aufgelegt. Sein Gesicht war von meinem Display verschwunden und das gleichmäßige Tuten bestätigte mir, dass das Gespräch beendet war. Vielleicht auch besser so.
Laut seufzte ich auf, während ich die Augen schloss und mich auf der Couch zurücklehnte. Ich musste das Geschehene erstmal verarbeiten und realisieren. War das gerade wirklich passiert? Oder hatte ich das nur geträumt? Ein hoffnungsvoller Blick in meine Anrufliste verriet mir, dass ich nicht geträumt hatte und Jannis' und ich uns gerade wirklich bis aufs bitterste gestritten hatten.
"Fuck man", nuschelte ich niedergeschlagen, ehe ich mein Gesicht mit meinen Händen bedeckte und frustriert ausatmete. Warum hatte ich auch so einen blöden Streit anzetteln müssen? Aber Jannis hätte sowas auch nicht sagen müssen. Von wegen, ich war selbst schuld daran, dass ich ihn vermisste.
Diese Bemerkung hätte er sich verkneifen können; oder müssen.
Lange saß ich noch so da; wie lange genau wusste ich nicht, und dachte über unsere eigentlich vollkommen unnötige Auseinandersetzung nach, bis ich mich irgendwann dazu entschloss, mich mit meinem geliebten Haushalt abzulenken. Wer hätte gedacht, dass ich mich mal freiwillig um meine Wäsche kümmere?
Zumindest tat ich das solange, bis es plötzlich an der Tür klingelte.
Genervt stoppte ich in meinem Tun. Eigentlich wollte ich jetzt nur noch meine Ruhe haben. Zumal man deutlich sah, dass ich geweint hatte.
Schnell wischte ich mir übers Gesicht in der Hoffnung, dass es etwas ändern würde.
Doch als ich die Tür öffnete, entglitten mir sowieso wieder alle Gesichtszüge. Dort stand mir Jannis gegenüber. Er sah ähnlich fertig aus wie ich. Ein rotes, um die Augen etwas aufgeqoullenes Gesicht, zerzauste Haare und nur einen kleinen Rucksack auf dem Rücken.
Ich war wie erstarrt, konnte mich nicht einen Zentimeter bewegen. Stattdessen starrte ich ihn einfach nur an.
"Jannis", hauchte ich ungläubig, nachdem ich mich aus meiner kleinen Schockstarre gelöst hatte.
"Ja Kai, ich...", begann der Blonde, brach dann aber wieder ab.
Sein Blick senkte sich auf meine Hände; ich folgte ihm und beobachtete, wie er zögerlich meine Hand in seine nahm.
Erst wollte ich sie wegziehen, aber ich konnte nicht. Es fühlte sich viel zu gut und vertraut an.
Und so sehr ich auch versuchte, von ihm wegzukommen, ich schaffte es einfach nicht.
"Darf ich reinkommen?", fragte mein Gegenüber unsicher.
Kurz überlegte ich, nickte dann aber doch.
Ich trat mit gesenktem Blick zur Seite, was dazu führte, dass meine Hand aus der von Jannis glitt.
Leise seufzte der Ältere auf, ehe er meiner stillen Aufforderung nachkam und ins Innere der Wohnung ging.
"Willst du was trinken?", wollte ich mit gedämpfter Stimme wissen, als wir das Wohnzimmer erreicht hatten, doch Jannis schüttelte den Kopf.
Eine Weile verfielen wir wieder in ein unangenehmes Schweigen. Während Jannis zu Boden sah und fieberhaft zu überlegen schien, fand ich die weiße Wand interessanter als alles andere.
Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen oder tun sollte. Irgendwie war ich komplett überfordert mit der ganzen Situation. Vor nicht mal vier Stunden hatten Jannis und ich uns so doll gestritten wie schon lang nicht mehr und jetzt stand er bei mir vor der Tür. Ich hatte keinen Plan, wie ich ihm gegenüber treten sollte.
Auf der einen Seite war ich total sauer auf ihn, weil er mir solche Sachen vorgeworfen hatte und auf der anderen Seite
Jannis atmete angespannt aus, ehe er das Wort ergriff.
"Kai, ich....", stotterte er unbeholfen," Ich....ich."
"Warum bist du hier?", fragte ich, versuchte so gelangweilt wie möglich zu klingen, obwohl mir das sichtlich schwer fiel," Um mir zu sagen, dass ich schuld bin, dass ich dich vermisse und dass ich unsere Beziehung mehr oder weniger zerstört habe? Dann kannst du auch gleich wieder gehen."
Es fiel mir schwer diesen Satz auszusprechen. Vor allem weil es irgendwie gut tat, dass er hier war, aber ich konnte meine Wut einfach nicht verbergen.
Sofort schüttelte der Blonde den Kopf, sah mich schon fast panisch an und überbrückte den letzten Abstand zwischen uns.
Wieder meine Hand nehmend sah er unsicher zwischen unseren Händen und meinem ebenfalls zögernden Blick hin und her.
"Ich...", druckste der gebürtige Bremer weiter und ich meine, Tränen in seinen blauen Augen erkennen zu können," Kai, ich bin ein verdammter Vollidiot."
Unbeeindruckt lachte ich auf.
"Gleich und gleich gesellt sich gern."
Nun musste auch mein Gegenüber leicht lächeln, bevor er wieder ernst wurde.
"Ich hätte dir sowas nicht sagen dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass dich das verletzt und dass du es falsch verstehen könntest.... es war nicht so gemeint, Kai, das musst du mir glauben. Bitte."
Flehend, fast schon hilflos und verzweifelt, blickte Jannis mir in die Augen. Es tat weh, ihn so zu sehen und gleichzeitig musste auch ich mir die Tränen verkneifen. Ich war so dumm. Natürlich war es nicht ernst gemeint gewesen. Warum musste ich auch direkt so übertreiben?
Leise seufzte ich auf und drückte seine Hand sachte.
"Ich bin auch ein Arsch, Jannis", gab ich nun belegter Stimme zu," Ich... man, als du das gesagt hast, ist bei mir einfach ne Sicherung durchgebrannt und ich habe erst gar nicht darüber nachgedacht, dass du das nicht ernst gemeint haben könntest, weißt du? Mir ist klar, dass ich mit dem Wechsel unsere Beziehung mehr oder weniger zerstört habe und das tut mir auch unendlich leid, aber..."
"Hey hey hey", stoppte mein Freund mich in meinem Redefluss, indem er seinen Zeigefinger auf meine Lippen legte und mir tief in die Augen sah.
"Hör auf. Du hast unsere Beziehung nicht kaputt gemacht. Es war falsch, dir das an den Kopf zu werfen. Du bist an nichts Schuld, okay? Du verwirklichst deine Träume und machst mich damit zum stolzesten Freund der Welt."
Es entstand eine kurze Pause, in der Jannis seine Hände an meinen kühlen Wangen platzierte und seinen Blick nicht eine einzige Sekunde von meinem löste.
"Können wir uns einfach darauf einigen, dass wir beide Vollidioten sind?", murmelte Jannis mit leise Stimme, während ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen zu erkennen war und auch meine Mundwinkel bogen sich ganz automatisch etwas nach oben.
Vielleicht passt das ja wirklich ganz gut zu uns.
Lächelnd nickte ich.
"Wir sind beide unfassbar große Vollidioten.", bestätigte ich ohne meinen Blick von dem Älteren zu nehmen, während meine Arme sich um die Taille des Älteren schlangen.
Jannis' Gesicht kam meinem ganz langsam näher, doch ich bemerkte es erst, als seine Nase meine fast berührte und der Atem des Blonden meine Lippen sanft kitzelte.
"Können wir dieses blöde Missverständnis nicht einfach vergessen?", wisperte ich unsicher. Zu groß war meine Angst, dass Jannis noch sauer auf mich war, doch er sah mich nur erleichtert an und nickte schließlich.
Auch ich musste nun unwillkürlich lächeln. Wir waren so dämlich.
Grinsend drückte ich den Älteren an mich heran, legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und inhalierte seinen vertrauten Duft.
"Ich liebe dich", hauchte ich leise, während meine linke Hand über den Hinterkopf des Bremers fuhr.
"Ich dich auch, Harvy."
Jannis näherte sich mir so, dass unsere Lippen wenig später sanft aufeinander lagen.
Der Kuss war vorsichtig und irgendwie unsicher, wurde aber mit der Zeit forscher und verlangender.
Mittlerweile hatte Jannis seine Hände in meinen Haaren vergraben und atmete schwer, als wir den Kuss kurz lösten, damit ich sowohl mich als auch ihn von unseren störenden Oberteilen befreien konnte.
Knutschend stolperten wir, fast wie ferngesteuert, zur Couch, nur um uns, ohne uns auch nur einen Millimeter voneinander zu lösen, auf diese fallen zu lassen.
Ich atmete nur noch stoßweise, als der Ältere meine Brust zu küssen begann.
Und als dann noch seine Hände in meine Hose griffen, war es um mich geschehen.
Laut stöhnte ich auf, ehe ich uns umdrehte und so die Kontrolle selbst übernahm.
"Kai", hauchte Jannis verlangend, als ich einen Finger in ihn einführte, um ihn vorzubereiten. Unter keinen Umständen wollte ich, dass der Ältere Schmerzen hatte.
In mir wuchs ebenfalls das Verlangen, die Lust, den Blonden endlich wieder zu spüren und ihm ganz nahe zu sein. Denn auch wenn wir unseren Streit schnell wieder geklärt hatten, hatte ich das Gefühl, dass wir diese gegenseitige Nähe jetzt brauchten.
Lautes, langgezogenes Stöhnen erfüllte den stickigen Raum, als ich meine Erektion langsam in den Älteren gleiten ließ.
Haltsuchend krallte ich meine Finger in Jannis' Hüfte, während ich kurz innehielt, damit er sich an meine Größe gewöhnen konnte.
Die Enge und die Wärme, die mich umhüllten, machten mich nahezu verrückt und als ich dann noch anfing, mich in fließenden Bewegungen in meinem Freund zu bewegen, konnte ich nicht mehr an mich halten. Dieses Gefühl war nicht annähernd zu beschrieben; es war so unheimlich geil.
Es wurde immer hitziger, immer intensiver.
Ich wusste, dass es nicht mehr viele Stöße brauchte, bis ich kommen würde und auch Jannis, der wie Wachs in meinen Händen unter mir lag und mit halboffenen Augen vor sich hin stöhnte, sah ich an, dass sein Höhepunkt kurz bevor stand.
Noch drei oder vier Mal stieß ich in ihn; bevor Jannis' Unterleib zu zucken begann und sich um mich zusammenzog.
Leidenschaftlich stöhnte ich auf, als ich spürte, wie mein Penis zu pulsieren begann und nur wenige Augenblicke nach Jannis' Orgasmus auch mich ein atemberaubender Höhepunkt.
Erschöpft sackte ich über dem Älteren zusammen, nachdem ich mich ihm entzogen hatte.
Ebenfalls außer Atem und entkräftet zog Jannis mich daraufhin in seine Arme und platzierte meinen Kopf auf seiner Brust.
Meine Augen schließend lauschte ich seinem Herzschlag, der sich langsam aber sicher beruhigte und wieder in den Normalbereich kam.

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