28.1: Goretzka×Kimmich

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Genre: drama, (a little cute)

Für Bromances123

Pov. Leon:

Mein Blick wurde immer unsicherer; meine Hände begannen merklich zu zittern und meine Körperhaltung wurde irgendwie wackelig.
Warum sagte er denn nichts? Kein Ja und kein Nein.
Er schaut einfach nur auf mich herab; sein Blick wechselt zwischen meinen Augen; die inzwischen schon brannten, und meinen Händen, in denen sich die rote, mit Samt eingefüllte Schatulle befand.
Langsam aber sicher wurde mir klar, dass ich hier wohl keine Antwort mehr erwarten konnte. Und wie heißt es so schön? Keine Antwort ist auch ne Antwort. In diesem Fall wohl eindeutig Nein.
Schluckend stand ich auf und senkte meinen Blick zu Boden.
Fuck, fühlt sich das mies an.
"Ich... ich..."; brachte Josh nun doch drucksend hervor," Leon, es tut mir leid, aber... aber ich kann dich nicht heiraten."
Sofort erstarrte ich; fühlte mich wie ohnmächtig. Und das obwohl mir eigentlich schon klar war, dass er mir nicht die Antwort geben würde, die ich eigentlich erwartet hatte.
Enttäuscht nickte ich; biss meine Zähne so sehr zusammen, dass meine Kieferknochen schmerzten und wahrscheinlich auch etwas hervor traten.
Als Josh entschuldigend eine Hand auf meine Schulter legen wollte, zuckte ich sofort zurück. Seine nähe war gerade das Letzte, was ich wollte.
Ein paar Sekunden brauchte ich noch, ehe ich mich aufrappeln konnte und in Richtung Haustür stürmte, wo ich mir schnell Schuhe und Jacke anzog.
"Le, jetzt warte doch", flehte Joshua, welcher mir gefolgt war," Lass uns doch bitte darüber reden." Anstatt zu antworten schüttelte ich lediglich den Kopf; konnte ihm nicht einmal in die Augen sehen; und war wenige Moment später schon aus dem Haus verschwunden.
Ich hatte keinen Plan, wo ich hin sollte oder was ich tun wollte. Am liebsten würde ich einfach nur schreien; ganz laut schreien. Doch mir war auch klar, dass das in der Öffentlichkeit nur für negative Schlagzeilen sorgen würde. Stattdessen rannte ich ziellos durch die Gegend, während mir unzählige Tränen über die Wangen rannen.
Ich war so verletzt. Wie kam ich auch auf die Idee, Josh einen Heiratsantrag zu machen? Hätte mir nicht eigentlich klar sein müssen, dass er nein sagt? Aber woher hätte ich das wissen sollen? Immerhin waren wir schon mehr als vier Jahre glücklich miteinander. War es dann nicht langsam mal an der Zeit, den nächsten Schritt zu wagen und sich in ein neues Abenteuer zu stürzen?
Doch die aller größte Frage, die ich mir stellte, war, warum hatte Josh nein gesagt?
Liebte er mich nicht? War er nur noch aus Mitleid mit mir zusammen oder wollte demnächst eigentlich Schluss machen? War das das Ende unserer langjährigen Beziehung? Hatte ich sie kaputt gemacht mit meiner im Nachhinein sehr dämlichen Aktion?
Laut seufzte ich; unterdrückte dabei einen verzweifelten und zugleich wütenden Schrei. Was sollte ich jetzt tun? Wo sollte ich hin?
Mit vor Tränen brennenden Augen sah ich auf und blickte auf unser Haus. Unser Haus.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich einmal im Kreis gelaufen war und jetzt wieder vor unserem zu Hause stand. Kurz überlegte ich, wieder umzudrehen, aber dann entschied ich mich doch dagegen. egal wo ich gleich hingehen würde, ich bräuchte ein paar von meinen Sachen. Eins stand jedenfalls fest: Hier konnte ich nicht bleiben. Das halte ich nicht aus. Zumindest nicht, wenn Josh auch hier ist.
Schnell wischte ich mir die Tränen beiseite, bevor ich den Schlüssel ins Schloss steckte und aufschloss.
Kaum war ich drinnen, stand der Jüngere auch schon vor mir.
Ganz kurz blickte ich in seine Augen, er hatte ebenfalls geweint, bevor ich mich kopfschüttelnd abwendete und ins Schlafzimmer eilte, um die wichtigsten Sachen ungeordnet in eine Tasche zu schmeißen.
"Leon, bitte bleib hier"; flehte Joshua, welcher mir gefolgt sein musste, und nun hinter mir stand.
Ich schwieg; würde jetzt beim besten Willen kein Wort herausbekommen.
"Bitte lass uns reden, ich..."
Wütend drehte ich mich um. Jetzt konnte ich doch nicht mehr an mich halten; zu verletzt war mein Stolz von seiner unerwarteten Abfuhr.
"Über was willst du denn reden?", spuckte ich ihm zornig vor die Füße," Darüber, dass du mir den größten Korb meines Lebens gegeben hast? Darüber, dass du mich nicht heiraten willst? Darüber, dass ich mich vor dir unendlich blamiert habe? Oder darüber, dass du mich anscheinend nicht mehr liebst? Sag mir, worüber willst du reden, mh?"
Erschrocken wich der Blonde einige Schritte zurück, während er seine Hände zu einer beruhigenden Geste hob.
"Beruhig dich, Leon, ich...."
"Nein, ich beruhige mich nicht. Ich plane diesen scheiß Antrag seit Wochen, okay? Nur damit du dann Nein sagst und dann von mir willst, dass ich mich beruhige? Willst du mich eigentlich verarschen?"
"Nur weil ich dich....nicht heiraten will, heißt dass ich dich nicht liebe, aber...ich bin einfach noch nicht bereit. Kannst du das nicht verstehen?"
Unsicher sah der Blonde mich an, während ich verächtlich schnaubte und mit dem Kopf schüttelte.
"Nein, kann ich nicht. Wir sind seit fast fünf Jahren zusammen. Warum bist du noch nicht bereit?"
"Ich will mich einfach noch nicht binden", erklärte der Jüngere aufgebracht.
"Falls wir uns doch noch trennen oder was?"
"Nein", stritt der Jüngere sofort ab, bevor er wieder leise wurde und ein paar Schritte auf mich zuging. Diesmal ließ ich es zu; keine Ahnung warum.
"Was würde eine Hochzeit denn ändern? Ist nicht alles so perfekt wie es ist gerade?"
"Gib doch einfach zu, dass du mich nicht heiraten möchtest, weil du nicht weißt, ob du mit mir alt werden möchtest."
"Nein, so ist das nicht, aber... aber ich habe Angst, dass wir mit einer Hochzeit alles kaputt machen könnten. Ich... ich liebe dich wirklich über alles und ich möchte mein Leben mit dir verbringen und irgendwann will ich nichts lieber als dich heiraten, Le. Aber jetzt ist enfach nicht der richtige Zeitpunkt. In ein paar Jahren, wenn wir unsere Karrieren beendet haben und es ruhiger um uns geworden ist, dann vielleicht ja, aber doch noch nicht jetzt."
Enttäuscht senkte ich meinen Blick.
Dass er mich erst in fünf oder zehn Jahren heiraten wollte, machte das Ganze nicht wirklich besser für mich. Hieß das, dass er sich für mich schämte? Nicht wollte, dass andere von uns wussten? Wahrscheinlich hätte er in diesem Moment alles sagen können; ich hätte es sowieso negativ interpretiert.
Leise seufzte Josh, während seine Finger den Saum meines Shirts berührten.
"Leon, ich kann verstehen, dass du verletzt bist, ich wäre das auch, aber dass ich nicht ja gesagt habe, hat nichts mit dir zu tun."
"Womit dann?"
"Eine Hochzeit ist ein großes Ding, Le", erklärte er, während er mir tief und eindringlich in die Augen sah," Was ist, wenn wir uns damit zu großen Druck machen? Druck, dass wir ab jetzt das Vorzeigepaar sein müssen und ein perfektes Leben führen müssen?"
In meinem Kopf ratterte bei diesen Worten alles. Joshuas Blick sprach Bände.
"Du hast wirklich Angst, oder?", fragte ich unsicher, woraufhin Josh lediglich nickte.
"Ich will nicht, dass wir das später bereuen. Die Öffentlichkeit wird uns viel mehr unter die Lupe nehmen als sowieso schon. Was, wenn wir daran zerbrechen?"
Kurz überlegte ich. Hatte erwirklich recht?
"Ich will uns nur beschützen"; hauchte Josh mit tränenden Augen.
Es stimmte schon, dass die Presse wird uns bei jedem kleinen Schritt, der unser Privatleben betraf, auseinander nehmen; vor allem weil wir zwei Männer waren. Und das würde unsere Beziehung schon belasten. Ich meine, wir stritten uns jetzt schon ab und zu mal wegen solchen Sachen.
"Also keine Hochzeit jetzt und dann die Traumhochzeit in zehn Jahren?", vergewisserte ich mich mit verunsichertem Blick. Josh musterte mich überrascht; hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich dies nun sagen würde.
Nickend bejahte der Blonde.
"Aber so lange will ich gar nicht warten."
Kurz bereute ich meine Worte wieder, dachte ich würde jetzt wieder einen Streit auslösen, doch Josh reagierte ganz anders als erwartet.
"Dann lass uns doch jetzt und hier heiraten", schlug er leichtfertig vor," Unsere eigene kleine Hochzeit."
"Wie jetzt?", gab ich verwirrt zurück.
"Wer brauchst schon ein Standesamt zum Heiraten. Lass uns doch jetzt heiraten. Wir beide; ganz alleine."
Ehe ich antworten konnte, hatte Josh schon meine Hände genommen und drückte diese sanft.
"Ich, Joshua Walter Kimmich, verspreche dir, Leon Christoph Goretzka, dass ich immer für dich da sein werde, dir immer zur Seite stehen werde und niemals aufhören werde, dich zu lieben. In guten wie in schlechten Zeiten."
"Ich, Leon Christoph Goretzka, verspreche dir, Joshua Walter Kimmich, dass ich immer für dich da sein werde, dir immer zur Seite stehen werde und niemals aufhören werde, dich zu lieben. In guten wie in schlechten Zeiten,"; wiederholte ich seine Worte verliebt.
Breit lächelnd sahen wir uns an, während wir schwiegen. Meine Hände lagen inzwischen auf Joshs Wangen.
"Dann sind wir jetzt wohl verheiratet... irgendwie", schmunzelte ich überglücklich.
"Ja, das sind wir. Fehlt nur noch der Hochzeitskuss."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und beugte mich sanft vor, um unsere Lippen zu einem verliebten, zärtlichen Kuss verbanden.
Josh am Rücken stützend lehnte ich mich noch etwas weiter vor, während unser Kuss immer intensiver wurde.
"Ich liebe dich, Josh"; hauchte ich an die weichen Lippen des Jüngeren, nachdem wir uns notgedrungen voneinander gelöst hatten.
"Und ich liebe dich."

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