KAPITEL ZWANZIG

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TAEHYUNG FÜHLTE SICH GEFANGEN in einem Rausch: angetrieben von den heißen Küssen, der Hitze zwischen ihnen, den forschenden Händen und ihren Lippen, die sich gierig gegeneinander bewegten. Taehyung hatte sich in so einer Situation schon mit unzähligen anderen Männern wiedergefunden, dennoch war es mit Jeongguk etwas völlig anderes. Die Wärme in seinem Inneren drohte zu explodieren, er konnte nicht genug von Jeongguks sinnlichen Lippen bekommen und egal wo er ihn berührte, es war einfach nicht genug. Die Leidenschaft zwischen ihnen war ein Gefühl, welches Taehyung zuvor noch nie verspürt hatte und er entlockte Jeongguk ein leises Keuchen, als er zu stark an dessen Haar zog. Er konnte es gar nicht abwarten, öffnete Jeongguks Mantel, den er achtlos zu Boden gleiten ließ und begann dann mit zitternden Händen, sein Hemd zu öffnen.

Ein elektrisierendes Gefühl durchschoss seinen gesamten Körper, als seine Hände auf Jeongguks warme Haut trafen, als er seine Seiten hinauf strich, die vernarbten Bauchmuskeln fühlte und spürte, wie sich Jeongguks Brustkorb rasch unter seinen Fingerspitzen hob und senkte.

Ihre Blicke trafen sich. Selbst als Taehyung noch von Abneigung gegenüber Jeongguk erfüllt gewesen war, hatte er den Ritter seit ihrer ersten Begegnung als attraktiv wahrgenommen. Die wohlgeformten, sinnlich geschwungenen Lippen, die gerade Nase und die dichten, dunklen Wimpern, die seine Augen umkränzten. Und auch jetzt, im fahlen Schein der Fackeln, fielen ihm all diese Details auf. Selbst die kaum sichtbaren Sommersprossen, die ihm das erste Mal aufgefallen war, als sie sich unmittelbar vor der Schlacht das erste Mal nach ihrer gemeinsamen Reise nahegekommen waren.

Jeongguk riss ihn aus diesen Gedanken, aus seiner Admiration seines Gegenübers, in dem er ihre Lippen hart, ohne jegliche Zurückhaltung, aufeinanderprallen ließ. Weg war die Zurückhaltung, die ihr Kuss zu Anfang dominiert hatte, ersetzt durch einen Hunger, eine Leidenschaft, eine unbändige Sehnsucht, die Taehyung noch nie zuvor verspürt hatte. Jeongguks Hände vergruben sich schmerzvoll in seinem Haar, zogen seinen Kopf näher heran, was Taehyung willig zuließ. Seine eigenen Hände hatte er in das Fleisch von Jeongguks Taille vergraben, während seine brennenden Lippen denen von Jeongguks nachjagten.

Taehyung verspürte seinen Herzschlag bis hinauf in den Hals, als Jeongguks Finger den ersten Knopf seines himmelblauen Wamses fanden und damit begannen, jegliche Knöpfe nach und nach — quälend langsam — zu öffnen. Unzählige Male hatte Taehyung dies bereits erlebt: dennoch fühlte sich es dieses Mal so an, als empfand er die Spannung, die Erregung, zum ersten Mal.

Ein Stöhnen stolperte über Taehyungs Lippen und sein Körper erzitterte, als Jeongguks Hände unter dem Stoff seines Hemdes auf seine nackte Haut trafen, seinen Oberkörper hinauffuhren und dann innehielten.

»Du bist wunderschön«, hauchte Jeongguk, seine Lippen kaum von Taehyungs lösend. Das waren die einzigen Worte, welche sie wechselten. Stattdessen strich Jeongguk ihm das Wams nun vollends von den Schultern.

Taehyung konnte sich nicht weiter in Geduld üben. Stattdessen küsste er Jeongguk erneut und biss ihm in die Unterlippe, was diesem ein Knurren entlockte. Dann spürte er die sinnlichen Lippen seines Gegenübers plötzlich an seinem Ohrläppchen, dann weiter hinab an seinem Hals. Plötzlich hielt Jeongguk in seiner Bewegung inne.

»Von wem sind die?«

Taehyungs rasender Puls dröhnte in seinen Ohren und sein Atem stockte bei Jeongguks Worten. Er war davon ausgegangen, dass man die Verfärbungen an seinem Hals, die Seojun dort hinterlassen hatte, nicht mehr sehen würde, vor allem nicht in dem spärlichen und flackernden Licht der Fackeln.

»Von niemanden, der von Bedeutung ist«, entkam es Taehyung.

»Du solltest niemanden an dich dran lassen, der für dich keine Bedeutung hat.«

Die Ritter der Krone ‒ Der neue Thron | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏDonde viven las historias. Descúbrelo ahora