"Hey Channie, wie war die Schule?"
Heute war Jungkook einer der ersten Eltern an der Vorschule, welche Chanhyun momentan kurz besuchte. "Großartig! Wo ist Jimin?" Aufgeregt schaute Chanhyun durch den gut besuchten Flur, während er seinen Vater an die Hand nahm. "Jimin ist auch noch in der Schule. Wir holen ihn gleich ab." "Danbi! Wo ist Danbi?" "Danbi ist bei Onkel Namjoon. Er hat heute frei und euch vermisst. Onkel Jinie muss heute wieder viele Fotos machen." "Oh, darf ich auch Fotos machen gehen? So wie Onkel Jinie?" "Wenn du größer bist, dann darfst du alles machen." "Ich mache Polizist!" "Channie, es heißt 'Ich werde Polizist'."
"Oh. Dann werde ich Polizist."
"Du kannst sehr gerne Polizist werden. Aber jetzt müssen wir Jimin abholen." "Ja! Ich habe Jimin vermisst!" "Mehr als mich?"
Kurz schwieg der Junge, ehe er schüchtern nickte. Und deshalb begann Jungkook laut zu lachen, ehe er mit seinem Sohn an der Hand aus dem Schulgebäude lief.
"Warum muss Jimin in die Schule?" Fragend kletterte Chanhyun auf die Rückbank, ehe er sich in seinen Kindersitz setzte. "Weil Jimin Koreanisch lernen muss. Er lernt sehr viel Koreanisch. Damit wir bald miteinander reden können." "Ich muss auch Koreanisch lernen", antwortete Chanhyun ihm, weshalb Jungkook nickte. "Ja, aber du hast da mehr Zeit als Jimin. Er kann ja auch schon richtig schreiben. Er muss es nur in dieser Sprache lernen." "Das ist unfair! Er kann das viel schneller lernen als ich." "Er ist aber auch viel älter als du. Wir müssen jetzt los, schnallst du dich bitte an?" Nickend kam der Junge der Aufforderung seines Vaters nach, weshalb sie wenige Minuten später an der Sprachenschule von Jimins Au Pair Agentur angekommen waren. Aufgeregt saß Chanhyun im Auto, während Jungkook Jimin aus dem Gebäude abholen wollte. So hatten sie es ausgemacht.
Und als Jungkook das Gebäude betrat, konnte er viele ausländische Gestalten ausmachen. Zumindest tippte er darauf, da die Menschen auf diesen Gängen alle keine asiatischen Züge aufwiesen. Wahrscheinlich andere Au Pair, die momentan wie Jimin hier zur Schule gingen. Und tatsächlich konnte Jungkook Jimin in einer der kleineren Grüppchen ausmachen, weshalb er ihn lächelnd zu sich rief. Jimin verabschiedete sich schnell von einigen Mitschülern, ehe er zu Jungkook aufschloss.
"Hallo Jimin, wie war der Unterricht?" Jimin schien kurz nachzudenken. Und danach lächelte er. "Schule war gut. Wir haben gelernt manche Grammatik. Bisschen Vokabeln." "Hattest du Spaß?" "Sorry, I don't understand." Schnell hielt ihm Jimin sein Handy unter die Nase, weshalb Jungkook seine Frage in den Übersetzer eingab. "Oh, ja. Viele Spaß." "Chanhyun wartet im Auto. Wir fahren zu einem Freund von mir." Erneut gab Jungkook alles parallel in den Übersetzer, weshalb Jimin verstehend nickte. "Name von Freund?" "Oh, wir fahren zu Namjoon und Seokjin. Meine besten Freunde." "Namjoon and Seokjin?" "Genau. Da ist Danbi gerade." "Danbi bei Freunde?" "Ja, genau."
Jungkook war beeindruckt, wie viel Jimin in zwei Tagen gelernt hatte. Denn er konnte plötzlich einfache Sätze verstehen.
Am Auto angekommen klopfte Chanhyun aufgeregt gegen die Scheibe, weshalb Jimin lächelnd die Autotür öffnete. Und danach umarmte er Chanhyun, der die Umarmung nur zu gerne erwiederte. "Ich habe dich vermisst, Jimin!" "Hallo Chanhyun. Wie war Schule?" "Ich liebe die Schule, Jimin! Ich habe heute neue Buchstaben gelernt!" "Schön", antwortete Jimin ihm, ehe er die Autotür vorsichtig schloss. Danach stieg er vorne ein und nahm neben Jungkook Platz, der den beiden lächelnd zugeschaut hatte.
Jimin gab sich wirklich große Mühe. Er wusste, dass ihre familiären Verhältnisse nicht perfekt waren. Aber er wusste auch, dass es Jimin genügte.
"Jetzt fahren wir zu Onkel Namjoon und Onkel Seokjin." "Ja!", rief Chanhyun glücklich von der Rückbank, während Jimin andauernd die beiden Namen versuchte perfekt auszusprechen. Anscheinend wollte er keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Und dieses Verhalten fand Jungkook mehr als nur niedlich.

"Joonie!" Aufgeregt rannte Chanhyun in das Apartment, vor welchem sie gerade standen. Namjoon beugte sich kurz ein Stück vor, ehe er den Jungen auf den Arm nahm. "Es ist schön dich zu sehen, mein Schatz", lächelte er, ehe er dem Jungen einen Kuss auf die Wange hauchte. Und Chanhyun drückte sich glücklich enger an den Mann, ehe er auch schon wieder abgesetzt wurde. "Jinie ist im Schlafzimmer. Er ist heute sehr müde. Und deine Schwester spielt im Wohnzimmer." "Okay. Darf ich zu Jin?" "Aber nur kurz. Außer er erlaubt dir, länger zu bleiben." "Danke Joonie!" Schnell flitzte der Junge in das Apartment, weshalb Jungkook seinen Freund kurz umarmte.
"Namjoon, das ist Jimin. Unser Au Pair für ein Jahr." "Jimin, ein schöner Name. Woher kommt Jimin? Und wie gut spricht er Koreanisch?" "Er lernt noch viel. Er ist aus Amerika."
"Amerika. Sehr schön!"
Lächelnd streckte Namjoon Jimin seine Hand hin. "Hello Jimin. Nice to meet you, I'm Namjoon." Überrascht schaute Jimin zu dem Mann, ehe er lächelte. "Nice to meet you too. I didn't exspect someone speaking English to me. Quite a pleasure." "My husband is working abroad a lot. So we both speak English fluently." "Your husband's name is Seokjin, right?" "Yes, Kim Seokjin, to be exact. He's a model for various luxury brands."
Überrascht weiteten sich Jimins Augen. "The Kim Seokin? You're kidding!" "I am not! I'm his agent. We met while working in America."
"Jungkook", begann Jimin dann. "Du mir just sagen his name! Not that he's beruhmt!"
Fragend schaute Jungkook zu seinem Freund. Er hatte nicht viel von dem verstanden, was Jimin aufgeregt von sich gegeben hatte. "Er meint, dass du ihm nicht gesagt hast, dass Seokjin berühmt ist. Sondern ihm nur unsere Namen erzählt hast." "Hätte ich das machen müssen? Ich wollte nicht einfach an seinem erstem Abend gestern ankommen und 'Hey übrigens, meine Freund Seokjin modelt für Marken wie Louis Vouitton und Coco Chanel' sagen. Das hätte er mir nie geglaubt." "Wir haben viele Bilder mit deinen Kindern. Du hättest ihm so ein Bild zeigen können."
"Lass uns einfach in dein Apartment, okay?"
Lachend ließ Namjoon seine Gäste in sein Apartment eintreten. Jimin schien sich bei Jungkook abzugucken, wo er seine Schuhe hinzustellen hatte. Denn er hatte heute in der Schule gelernt, dass man als erstes die Schuhe auszog, wenn man ein Haus oder eine Wohnung betrat. Genau so wie immer der älteste Mensch am Tisch das Essen begann. Er fand die Kultur teilweise schwerer nachzuvollziehen als die Sprache und ihre Grammatik. Denn die Kultur seines Landes schien voller Tücken gefüllt zu sein. Oder er vestand noch nicht den Sinn hinter allem, aber er war sich sicher, dass das alles mit der Zeit kommen würde.
"Hey meine Kleine!" Jungkook hockte sich sofort zu seiner Tochter, die ihn verschlafen anschaute. Anscheinend hatte sie bis gerade ihren Mittagsschlaf genossen. Und als sie ihren Vater sah, fing sie sofort zu weinen an.
"Danbi ist heute extrem am fremdeln", seufzte Namjoon, während Jungkook seine Tochter fest in seinen Arm nahm. "Sie hat sich kaum ans Schlafen bekommen. Jin hat mit ihr zusammen gelegen, bis sie eingeschlafen ist." "Wie lieb von euch. Hat sie lange geschlafen?" "Circa zwei Stunden, ich weiß nicht genau, wann sie eingeschlafen ist. Das müsstest du Seokjin fragen. Aber dem geht es gerade nicht so gut. Wie war die Arbeit?"
"Anstrengend wie immer. Ich habe auch noch viel vor den Füßen liegen. Eigentlich müsste ich jetzt weiter machen." "Überarbeite dich nicht. Das wird dir niemand danken." "Mein Kontostand freut sich." "Und deine Kinder vermissen Appa."
Still nickte Jungkook, ehe er seiner Tochter einen Kuss gab. Und sofort wurde diese ein wenig ruhiger. "Jimin, wärst du so lieb?"
Jungkook hielt dem Mann sein Handy hin, weshalb dieser nickte. Und danach lief er in den Flur, in dem Chanhyun verschwunden war.
"Holt er Channie?" "Ja, er soll Seokjin nicht nerven, wenn es ihm nicht gut geht." "Er sollte wenigstens kurz 'Hallo' sagen dürfen. Sonst wäre er den ganzen Tag schlecht gelaunt." "Du kennst ihn manchmal besser als ich." "Ich kenne meinen Mann. Und ich rede über ihn, nicht über deinen Sohn." Namjoon grinste breit, weshalb Jungkook nur schmunzelnd seinen Kopf schütteln konnte. Er hatte Namjoon echt gerne.
"Chanhyun, aufpassen!" Jimin flitzte schnell hinter einem noch schnelleren Chanhyun her, ehe er vor den beiden Männern stehen blieb. Denn Jungkooks Sohn klammerte sich an dessen Bein, ehe er ihm die Zunge rausstreckte. Vorsichtig schaute Jimin zu den Männern, um ihre Reaktionen zu erfassen.
"Chanhyun, nicht!" Jungkook schaute mahnend zu seinem Sohn, der sich daraufhin schnell vor Jimin verbeugte. Und Jimin verbeugte sich ebenfalls. Er hatte gelernt, sich immer zu verbeugen.
"Chan is really playful these days", grinste Namjoon, weshalb Jimin verstehend nickte. "Please help me translating that sentence."
"Chanhyun ist wirklich verspielt diese Tage."
"Chanhyun ist wirklich verspielt diese Tage?" Verunsichert schaute Jimin zu Jungkook, der mit großen Augen nickte. Denn der Amerikaner hatte den Satz fast akzentfrei wiederholt.
An seinem zweiten Tag in Korea.
"Du sprichst richtig gut, Jimin", lächelte Jungkook den Mann an. Und anscheinend schien Jimin das zu verstehen, denn seine Augen begannen zu strahlen, ehe er lächelte.
Jungkook erwiderte das Lächeln sofort, ehe er seine Tochter wieder absetzte. Und sofort nahm Chanhyun sie an seine Hand, ehe er sie mit sich mitzog.
Namjoon und Seokjin hatten in der Ecke ihres Wohnzimmers einen kleinen Tisch mit Malsachen für die Kinder, da die beiden oft bei ihren Onkeln waren. Und dafür war Jungkook ihnen sehr dankbar.
"Jungkook, hast du letztens mit Yoongi gesprochen?" "Nein, wieso sollte ich?" "Wegen dem Privatunterricht für Jimin? Du hattest mir letzte Woche erzählt, dass du gegebenenfalls einen Privatlehrer engagieren wolltest." "Habe ich total vergessen."
"Möchtest du einen haben? Ich kann ihn auch anrufen." "Ich möchte das erst mit Jimin abklären. Er wird derjenige sein, der entscheidet." "Ich rede noch ein mal mit ihm darüber."
"Danke."
"Möchtest du in mein Büro? Du scheinst dich nur auf deine Gedanken zu konzentrieren. Und deine Gedanken hängen fast immer bei der Arbeit." "Ja, ich muss noch ein paar Mails beantworten."
Damit stand der Familienvater auf, um in den gewünschten Raum zu kommen.
Namjoon machte sich mittlerweile große Sorgen um seinen Freund. Der Jüngere war andauernd am arbeiten und nicht am richtigen leben. Er hoffte, dass Jimin ihm ein wenig damit helfen konnte. Denn dieser schien sich demnächst intensiv um die Kinder zu kümmern.

Au Pair ^JiKook^Where stories live. Discover now