~Kapitel 38: Doch noch ein schöner Abend~

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P.O.V. V/N:

Ich bemerkte nach dem Kuss die fragenden und überraschten Blicke der Gäste, die uns beobachtet hatten. Doch jetzt waren sie mir egal, ich blendete sie für diesen Moment einfach aus, denn das, was Ciel zu mir gesagt hatte war für mich das Wichtigste in diesem Moment. Wir beide standen gemeinsam noch eine Zeitlang am Buffett und unterhielten uns ein wenig oder beobachteten die Gäste und Ciel erzählte mir etwas über sie, wenn er sie gut genug kannte.

Wenn jemand kam, um etwas zu fragen übernahm Ciel mit einer Leichtigkeit und führte das Gespräch mit seinem Charm immer wieder weg von dem Thema „unsere Zukunft". Das gab mir Sicherheit und ich beobachtete, wie Sebastian langsam das nächste Lied auf seiner Geige anstimmte zum tanzten. Die meisten Gäste machten die Tanzfläche frei uns sahen mich und Ciel an. Sollten wir den Tanz eröffnen?

„Möchtest du tanzen Rose?", fragte mich Ciel mit seinem liebevollen Lächeln und reichte mir seine Hand wehrend er eine leichte Verbeugung machte.

Wie ich es bei Sebastian in den Unterrichtsstunden über das Verhalten gelernt hatte, versuchte ich einen Knicks und nahm die Hand dankend an: „Sehr gerne."

Er führte mich auf die Tanzfläche und fing an mit mir einen langsamen Walzer zu tanzen. Jeder einzelne Schritt brachte mich zum Lächeln. Ciel führte mich und so sah es aus als wurden wir beide einfach über die Tanzfläche fliegen. Die Gäste stellten sich um uns rum und sahen uns zu. Der Lord der mit seiner Partnerin tanzte. Was ein Anblick, nicht wahr? Bevor ich Ciel kennenlernte, hätte ich mir das niemals vorstellen können. Ich ein Waisenmädchen auf einem Ball? Und tanzend mit einem Lord der mich liebte? Nein diese Vorstellung hatte ich nicht mal im Traum. Auch während dem Unterricht bei Sebastian hatte ich meine Zweifel, ob ich jemals gut genug sein würde für so einen Ball. Doch jetzt war ich das. Ich tanzte mit Ciel der mich liebte vor seinen Gästen auf einem Ball. Und das machte mich an dem Abend zu einem der glücklisten Mädchen.

Tatsächlich erhaschte ich auch einen Blick von Lizzy beim Tanzen. In diesem Blick spiegelte sich so viel Freude und Erleichterung das ich einfach lächeln musste. Es war so schön zu sehen das meine beste Freundin sich so sehr für mich freute und andersrum war es nicht anders. Ich freute mich für sie und Alois auch. Sie mussten sich auch nicht mehr verstecken und Lizzy hatte ihr bezauberndes Lächeln, wenn sie von ihrem Alois sprach. Das hatte ich bei den Gesprächen, die wir über Ciel geführt hatten, nie an ihr gesehen immer nur einen bedrückten oder traurigen Blick.

Am Schluss blieben Ciel und ich auf der Tanzfläche stehen und die anderen kamen zu uns. Sebastian fing nach einer kleinen Pause an einen Wiener Walzer zu spielen und es fingen ein paar Leute mit uns an den Wiener Walzer zu tanzen. Sogar Lizzy und Alois tanzten mit. Es war wunderschön die beiden tanzen zu sehen und ich merkte die Freude in diesem Saal.

In Ciels Armen hatte ich das Gefühl von Sicherheit und konnte nicht aufhören zu lächeln und er eben so wenig. Mich freute es das er zeigte das er auch anders sein konnte. Nicht der kaltherzige Lord Phantomhive den so viele kannten der nicht lächelte und eher mit der kalten Schulter handelte. Die Seite, die er mehrere Jahre einfach versteckt hatte um sich und andere nicht zu verletzten.

Als auch dieser Tanz vorbei war machte ich eine Pause vom Tanzen und stellte mich etwas abseits. Lizzy kam zu mir und lächelte mich an. Sie trug ein wunderschönes Kleid was ihrem Lächeln schmeichelte.

„Vielen Dank (V/N).", meinte sie zu mir und nahm mich in den Arm.

Ich sah sie nur verwirrt an und fragte nach: „Für was denn?"

„Das du Ciel sein Lächeln zurückgegeben hast. Er sieht mit dir an seiner Seite so viel glücklicher aus.", erklärte Lizzy mit einem Lächeln auf den Lippen.

Das brachte mich zum Schmunzeln und ich erwiderte: „Ich habe nichts weiter gemacht als da zu sein. Er selbst hat entschieden seine kalte Maske abzulegen, die er all die Jahre getragen hat."

Lizzy nickte nur und sah mit mir über die Tanzfläche. Viele der Gäste tanzten noch. Es waren viele Paare dabei und am anderen Ende entdeckten wir unsere beiden Männer. Alois und Ciel verstanden sich gut, auch wenn ich durch die damaligen Erzählungen von Lizzy die beiden eher als Rivalen gesehen habe. Doch um so praktischer ist es für mich und Lizzy, wenn sich die Beiden gut verstehen.

„Wie geht's dir mit den ständigen Fragen (V/N)?", kam es nach ein paar Minuten aus Lizzy ihrer Richtung.

Sie war meine beste Freundin also verheimlichte ich ihr nichts und antwortete: „Wenn ich ehrlich bin, überhaupt nicht gut. Ich fühle mich noch nicht bereit zu heiraten noch, um Kinder zu bekommen. Es würde nicht heißen das ich es nicht möchte nur eben jetzt noch nicht. Ciel und ich machen grad selbst für uns einige Fortschritte."

„Ich verstehe dich. Bei mir und Alois ist es ungefähr genauso. Wir lassen uns auch noch etwas Zeit, da wir erst noch ein bisschen die Welt sehen wollen, bevor wir eine Familie haben.", erwiderte Lizzy mit vollem Verständnis.

Wie froh ich doch war sie als meine beste Freundin an meiner Seite zu haben. Sie hat mich zu Ciel gebracht und war in jeder schweren Situation für mich da. Auch als ich ihr Zimmermädchen noch war, war es ein freundschaftlicher Umgang anstatt des Umgangs mit Bediensteten. Diese junge Frau bedeutete mir sehr viel und gehörte zu meiner Familie.

„Über was reden denn unsere hübschen Damen?", kam es von Alois der mit Ciel zu uns gekommen war.

„Nichts, was euer Interesse entspricht.", lachte Lizzy leicht und sah Alois an.

Alois sah Lizzy mit einem Schmunzeln an und erwiderte: „Ich werde es zu Hause schon noch rausbekommen, du kannst Dinge relativ schlecht für dich behalten meine Liebe."

Ich musste schmunzeln, als ich die Beiden sah. Ciel kam an meine Seite und legte den Arm um meine Taille. Lizzy und Alois diskutieren mit ein wenig Humor ein paar Minuten weiter, bevor sie uns beide ansahen.

„Wir danken euch für den bezaubernden Abend.", kam es von ihnen und sie nahmen uns zum Abschied in den Arm.

Nach ihnen gingen immer mehr Gäste und am Ende standen nur noch ich und Ciel im Saal. Er zog mich noch einmal in die Mitte und fing an mit mir allein nochmal zu tanzen. Unsere Blicke lagen jeweils auf dem anderen. Es war ein Tanz nur für uns. 

Ciel x Reader Liebe verändert dichWhere stories live. Discover now