Kapitel 34

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Jackys Sicht: (J=Jacky, D=Dustin, N=Nano) 

J: "Dustin, das ist Linnea Weiß, 14 Jahre alt."

 Linnea liegt halb vor, halb in dem Spielhaus. Ich bin so erleichtert, dass sie nicht mehr in diesem Keller ist. Die Frage ist: wie ist sie auf dem Schulhof einer Realschule gelandet? Sofort Knie ich mich zu ihr runter und nicke dem Mädchen mit den braunen Locken dankend zu. Linnea lehnt an der Wand des Spielhauses. Sie trägt eine dünne Pyjamahose und eine viel zu große, dunkelblaue Jacke. Ihr Hals ist Blutverschmiert, genauso ihre Hände. Als sie in meine Augen blickt, scheint sie mich nicht zu erkennen. 

D: "Habt ihr irgendwelche Informationen zu ihr?" 

N: "Nein, sie ist nicht mal auf dieser Schule." 

Langsam nähere ich mich Linnea. 

J: "Linnea... Hey, ich bin's. Jacky." 

Sie reagiert nicht, weshalb ich mich ihr langsam nähere. Also sie immer noch nicht reagiert, nehme ich mir einen Verband und fange vorsichtig an, ihren Hals zu verbinden. Doch sobald meine Fingerspitzen sie berühren, zuckt sie zusammen und schlägt meine Hand weg. Sie fixiert mich mit ihrem Blick, der irgendwie glasig wirkt. Im Hintergrund bekomme ich mit, wie Dustin den Dreien vom Schulsanitätsdienst dankt und sie weg schickt. 

 J: "Linnea? Erkennst du mich? Was ist los?"


 Linneas Sicht:

 Eine Hand berührt mich am Hals. Es muss er sein. Er will mich erwürgen. Er hat mich gefunden und will mich jetzt umbringen. Schnell schlug ich die Hand weg. Auf einmal nimmt er mich in den Arm. Ich muss mich wehren. Mit meinen Fäusten trommle ich gegen seine Brust. Der Druck von seinen Armen um mich wird stärker, was mich dazu bringt, zu weinen. Langsam wiegt er mich hin und her. Warum sollte er mich so liebevoll behandeln? das ist bestimmt wieder eine seiner komischen Pädo-Stimmungsschwankungen, die er manchmal hat. Noch stärker trommle ich gegen seine Brust, aber langsam schwindet meine Kraft und mein Adrenalin genauso. Meine verbrannten Arme, meine Handgelenke, mein Kopf. Alles. Kalt ist mir auch. Seine Arme drücken sich fest an mich. Ich gebe auf. Wenn er mich umbringen will, wird er das schaffen. Egal was ich tue. Es hat doch sowieso keinen Zweck.  Ich bin verletzt und er ist tausendmal stärker als ich. Weinend und schluchzend hänge ich nun an seiner Brust, aber er hat mir immer noch nichts getan. Das ist nicht er. Ich öffne meine Augen und reiße meinen Kopf hoch. Kurz müssen sich meine Augen an das Licht gewöhnen. Ich blinzle und blicke Jacky ins Gesicht. Meiner Jacky. Gottseidank hat sie mich gefunden. Ich war dem Schicksal noch nie so dankbar wie jetzt. Ich bin so verdammt froh, dass sie hier ist. Ich falle ihr um den Hals und fange wieder an zu schluchzen. Auf einmal wird alles schwarz. Kurz darauf sehe ich mich schon wieder um, woraufhin wieder alles schwarz wird.



Der Wind in meinem GesichtTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon