Kapitel 9

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Sicht Jacky:

Ich konnte nicht glauben, dass Linnea meine Cousine war. Die, die meine Mutter mir für 14 Jahre verheimlicht hat.

 Sie sieht mich an, und ich sehe sie an. Wir fallen uns in die Arme. Ich sehe sie an und frage sie, wo sie denn jetzt wohnen will: bei meiner Mutter oder bei mir. "Warum kann ich denn nicht bei meinen Eltern leben?" fragt sie mich.

 Ich sage ihr die Wahrheit, auch wenn es nicht schön für sie werden wird: "Deine Eltern waren furchtbar traurig als du entführt wurdest. Als nach sieben Jahren noch immer keine Hinweise über deinen Aufenthaltsort ermittelt wurden, sprangen sie zusammen von einer Brücke. Sie sind tot. Sie haben einen Brief für dich geschrieben, den du bekommen solltest, wenn du wieder auftauchen solltest." 

Ihr steigen Tränen in die Augen und ich nehme sie in den Arm und streiche ihr über den Kopf. Immer und immer wieder. Sie tut mir so Leid. Sie musste soviel durchmachen.

 Plötzlich löst sie sich aus meiner Umarmung und sieht mir in die Augen. "Ich habe meine Eltern umgebracht. Es ist meine Schuld, dass sie gesprungen sind." sagt sie. "Was...? Es ist nicht deine Schuld, Maus. Es ist nicht deine Schuld, auf keinen Fall! Du kannst nichts dafür, dass du entführt wurdest. Du hättest nichts dagegen tun können. Du warst fünf! Alles wird gut, Linnea." beruhige ich sie.

Sie beginnt zu schluchzen, immer heftiger und heftiger. Mein T-Shirt wird von ihren Tränen durchnässt. Nach etwa einer halben Stunde wird ihr Kopf auf meiner Schulter schwerer. Sie ist wohl eingeschlafen. Ich entscheide mich dazu, auch mal ein wenig zu schlafen. Vorher gehe ich noch ein wenig auf der Station umher. Zufällig treffe ich auf Paula, die anscheinend heute Nachtdienst hat. Sie fragt mich , wie der DNA Test ausgefallen ist. Als ich ihr von dem Ergebnis erzähle, freut sie sich für mich, aber Linnea tut ihr auch Leid.

Am nächsten Morgen wird Linnea auf die Normalstation verlegt. Dieses mal allerdings von Paula und mir.

Um etwa 11:00 Uhr kommen Hannah(Becker) und Moritz (Breuer) von der Polizei, um Linneas Aussage aufzunehmen, allerdings muss Moritz draußen warten, da sie immer noch wegen ihres Vaters traumatisiert ist.

Ich muss auch draußen bleiben. Nach etwa einer halben Stunde kommt Hannah wieder raus. "Sie hat ihr Bestes gegeben, das sollte erstmal reichen. Bis dann." sagt sie. "Bis dann!" rufe ich ihr hinterher.

Der Wind in meinem GesichtWhere stories live. Discover now