Kapitel 22

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Paulas Sicht:

Ich hasse es beim "Schweinchen in der Mitte"-spielen das Schweinchen zu sein. Zu viert stehen wir im hüfthohen Wasser. Der Ball fliegt über meinen Kopf hinweg zu Jacky, die ihn zu Linnea wirft. Ein weiteres Mal habe ich keinen Erfolg bei meiner Mission den Ball zu fangen. Linnea läuft ein paar Schritte, um den ihr zugeworfenen Ball zu fangen, dann ist sie auf einmal weg. Jacky und Dustin brauchen wohl länger als ich um zu der Stelle zu gelangen, wo Linnea gerade noch stand. Ich sehe mich um, sehe sie aber nirgends. Wenige Meter vor uns sieht man für eine Millisekunde eine Hand aus dem Wasser ragen, dann ist sie schon wieder weg. Dustin sprintet zu der Stelle und taucht unter. Auch Jacky und ich laufen jetzt zu der Stelle. Die letzten Meter gehen wir vorsichtig, was letztendlich auch eine gute Idee war, da sich vor uns eine Untiefe befindet (für die, die nicht wissen, was eine Untiefe ist, es ist nicht so wie man vielleicht denken würde eine Stelle die sehr flach ist sondern eine Stelle an der es plötzlich sehr tief ist, man kann damit aber auch eine flache Stelle beschreiben, somit ist es ein Januswort, hier ist eine Stelle im Wasser gemeint die sehr tief ist. Ich musste es auch erst googeln xD). Aus dem Wasser steigen Luftblasen auf, nach wenigen Sekunden sieht man Dustin mit Linnea im Arm aufsteigen. 


Jackys Sicht:

Ich stehe neben Paula vor der Untiefe. Auf einmal sehe ich aus meinem Augenwinkel einen hellroten Fleck im Wasser. Zuerst denke ich es ist ein Ball oder ähnliches, doch als ich es genauer ansehe, erkenne ich dass es eine Qualle ist. Eine rote Qualle. Eine Feuerqualle. Sie kommt aus der Untiefe heraus und scheint keine Tentakeln zu haben. Wer sich allerdings schon mal ein kleines bisschen mit Quallen beschäftigt hat, weiß dass die Tentakeln der Feuerqualle mehrere Meter lang sein können und fast unsichtbar im Wasser scheinen. Mit meinem Ellenbogen stupse ich Paula an: "Paula... Guck mal." und zeige in Richtung der Qualle. Mittlerweile sind Dustin und Linnea so nah an der Oberfläche, so dass Paula und ich sie ein wenig aus dem Wasser hieven. Erleichtert schnappt Dustin nach Luft. Linnea ist bewusstlos. Ich rüttle an ihren Schultern, doch es hilft nicht. Zusammen tragen wir, also Paula und ich, sie an den Strand, da Dustin sich erstmal erholen soll. Ihre Beine sind rot und angeschwollen, genauso wie ihre Arme. Am Ufer angekommen legen wir sie auf ein Handtuch, ich krame mein Handy aus der Tasche und rufe den Rettungsdienst während Paula in einer Wasserflasche Meerwasser holt, um die Nesselzellen abzuwaschen so gut es geht. Derweil versuche ich weiterhin, Linnea wachzubekommen, was wieder nichts bringt. "Wurdest du auch von der Qualle berührt?" frage ich Dustin, der auf seinem Handtuch sitzt und verschnauft. "Nein, alles gut. Kümmert euch erstmal um Linnea, mir geht's gut." sagt er.

*3 Minuten später*

Ich höre schon die Martinshörner. Ich stehe auf der Düne und winke die Rettungskräfte zu uns. Es ist schon komisch die Melderin zu sein.

Der Wind in meinem GesichtWhere stories live. Discover now