Kapitel 33

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Nano's Sicht:

Ein Gong kündigte eine Durchsage an: "Wir brauchen bitte einmal den Schulsanitätsdienst!" tönt es laut aus den Lautsprechern. Ich springe auf, verlasse den Klassenraum und jogge zum Sekretariat. Dort schnappe ich mir den Notfallrucksack und treffe auf Timo und Marie. Ich bin seit etwa drei Jahren beim Schulsanitätsdienst, diese Woche bin ich Kopfhelferin. Wir laufen auf den Schulhof, wo der Hausmeister uns zu sich winkt. Im Spielhaus lege ein verletztes Mädchen, sagt er. Als ich einen Blick hineinwerfe, läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Erstens ist das Mädchen nicht an dieser Schule und zweitens ist sie verdammt schwer verletzt. Sie trägt eine dünne Pyjamahose und eine viel zu große Jacke darüber. Ich gehe einen Schritt in das Spielhaus und überprüfe die Atmung. Sie atmet. "Marie, hilfst du mir einmal sie hier raus zu tragen, hier kann man ja nicht arbeiten und Timo, rufst du bitte einen Rettungswagen?" sage ich. Timo bestätigt mir "Rufe Rettungswagen." und Marie steht schon neben mir. Gemeinsam tragen wir das Mädchen aus dem Spielhaus. Draußen hat Timo auch schon eine Rettungsdecke ausgebreitet, auf die wir sie drauf legen. Sie ist unglaublich leicht und dünn. "Rettungswagen ist in 10 Minuten da." informiert Timo mich, was ich auch direkt zurück spiegele. Ich verbinde ihre Platzwunde am Kopf und schiene ihren Arm. Meine Hände zittern, aber nicht weil es kalt ist, sondern weil ich mir nicht sicher sein kann, ob dieses Mädchen ihre Verletzungen überhaupt überleben wird. Natürlich bin ich keine Ärztin, aber die Verletzungen sehen wirklich schlimm aus. Aus der Ferne hört man schon das Martinshorn. 

Jackys Sicht:

Leider habe ich auf der Wache so schnell niemanden mehr gefunden, der mit mit Dienste tauschen konnte, weswegen ich heute morgen schon wieder arbeiten musste. ich wurde vor erst drei Tagen von dem Kidnapper meiner Cousine rausgeworfen. Zum Glück hatte Paula heute auch Dienst auf der Wache, so dass sie mich ein bisschen mental unterstützen konnte. Mein Pieper riss mich aus meinen Gedanken. Etwa eine Minute später saß ich schon neben Dustin. Wir haben einen Einsatz an einer Schule in der Nähe. Der Hausmeister winkt uns auf den Schulhof.

Linneas Sicht:

Sirenen. Immer lauter werdende Sirenen. Wo bin ich? Was ist passiert? Langsam erinnere ich mich wieder. Ich schlage die Augen auf. Neben mir hockt ein Mädchen, das meine Arme verbindet. Auf  meiner anderen Seite ein Junge. Ich sehe mich mit großen Augen um. Panik steigt in mir auf. Ist er mir gefolgt? Hinter den Beiden steht noch ein anderes Mädchen. Ein alter Mann kommt auch auf uns zu. "Hey, ich bin Nano vom Schulsanitäts-" fängt das Mädchen mit den braunen Locken an, doch ich unterbreche sie: "Fass mich nicht an. Fass mich nicht an. Bitte geh weg. GEH WEG!" schreie ich, obwohl ich damit eher den Jungen meinte der immer noch neben mir hockt. Er tritt zurück. "Alles ist gut, wir wollen dir nur helfen." versucht das Mädchen  mich zu beruhigen. Meine Sicht verschwimmt und meine Atmung beschleunigt sich. Der alte Mann verwandelt sich in einen der alten Männer aus dem Keller. Ich sehe auf meine blutverschmierten Hände, die zittern wie verrückt und erinnere mich an die Messerattacke auf ihn gestern Abend. Tränen laufen meine Wangen hinunter. Mit meinem halb verbundenem Arm flüchte ich zurück in das Spielhaus in dem ich gelegen hatte. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, was fast unmöglich ist da diese so sehr zittern. Langsam wird mein Blickfeld dunkler und mein Körper bemüht sich um Sauerstoff. 

Jackys Sicht:

Als wir auf dem Schulhof zum Stehen kommen, sehe ich auf dem Spielplatz der Schule kleine Gestalten. Jemand schreit. Dustin nimmt sich den Notfallrucksack und wir laufen los.

Als wir vor dem Spielhaus stehen und ich einen Blick hineinwerfe, glaube ich meinen Augen nicht.

Der Wind in meinem GesichtDär berättelser lever. Upptäck nu