• Kapitel 39 •

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Kapitel 39:
der Bund
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Zögernd sah ich sie an, und ergriff ihre Hand schließlich. „Beim Bund?" hakte ich währenddessen nach. Sie nickte. „Ich erkläre dir gleich genau, was das ist. Erstmal möchte ich mich vorstellen.." sagte sie, und lies meine Hand wieder los.

„Mein Name ist Yuna Gallon. Du hast sicher schon einmal von mir gehört.. und wahrscheinlich nichts gutes." grinste sie schief. Überrascht starrte ich sie an. Yuna Gallon.. Der Name sagte mir tatsächlich etwas. Sie war die Schwester der Speziellen, die die Reiche erschaffen hatte und verschwunden war.

Mr.Wood hatte uns im Unterricht davon erzählt. Genauso, wie er uns vor den Speziellen gewarnt hatte. Wer wusste schon, wie viel von dem, was er uns gesagt hatte, Wahrheit war, und wie viel davon Lügen gewesen waren.

Als ich realisierte, dass sie noch auf eine Antwort von mir wartete, nickte ich schnell. „Ja.."

Sie seufzte, und lies sich wieder auf ihren Stuhl nieder. „Ich wette man hat dir gesagt, wie gefährlich ich bin.." Ich folgte ihr, und setzte mich auf einen der leeren Stühle ihr gegenüber. Corey blieb stehen, und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen eines der Regale. Zögerhaft nickte ich.

„Ähh ja.. in der Akademie wird uns beigebracht, dass Spezielle äußerst bedrohlich sind." räusperte ich mich. „Das sind Lügen." erwiderte Yuna.

„Das hat mir Corey schon gesagt.." murmelte ich, und blickte schnell zu ihm rüber. „Aber wieso lügen sie uns an?" schob ich verwirrt hinterher. Yuna lehnte sich zurück, und spielte mit dem Ehering an ihrem Finger herum. „Nun was dann angeht, müssen wir eine kleine Zeitreise machen. Und zwar zu dem Tag, an dem sich die Welt für immer verändert hat. Der Tag, an dem meine kleine Schwester die Reiche erschaffen hat.."

Neugierig starrte ich sie an, während mir Cyrena einen dampfenden Kräutertee vor die Nase stellte. Schnell bedankte ich mich bei ihr.

„Ich weiß nicht in fern sie euch über das unterrichten, was vor der Teilung geschehen ist, aber egal was sie auch sagen, ich werde dir jetzt die Wahrheit erzählen." fuhr sie fort.

„Alles begann mit einem Mann, der absolut machtbesessen war. Sein Name war Torin, und er war mein Vater." Überrascht sah ich sie an. „War?" Sie nickte. „War. Denn ich habe ihn getötet." Ein eiskalter Schauer rannte mir über den Rücken, als ich ihr in diesem Moment in die Augen blickte.

„Er hat einen Zirkel gegründet, der die Menschen ausrotten wollte. Das hat er jedoch nicht geschafft. Meine Schwester und ich haben ihn aufgehalten.." erklärte sie mit todernster Miene.

Ich schluckte schwer, und umklammerte die warme, rosafarbene Teetasse vor mir mit meinen kalten Fingern. Sie hielt einen Moment die Luft an, bevor sie weitersprach. „Als wir ihn besiegt hatten, herrschte 1 ganzes Jahr lang Frieden."

Plötzlich lächelte sie und starrte nach unten. „Dieses Jahr war das schönste meines ganzen Lebens. Ich habe eine Schule gegründet, und bin wirklich glücklich gewesen.." Neugierig sah ich sie an. „Was ist dann passiert?" Ihr Lächeln erlosch, und sie seufzte in Erinnerungen schwebend.

„Dann ist er zurück gekehrt. Der Zirkel meines Vaters.. sie töteten eine Menge Menschen, Hexen und Feen. Es war schrecklich.."

Ich biss mir auf die Unterlippe, und dachte an das, was Corey mir in der Zelle erzählt hatte.

Sie schwieg einen Moment, und der blondhaarige Mann der neben ihr saß, umklammerte ihre Hand. Dankbar lächelnd sah sie zum hoch.

stars in the sky | rise Where stories live. Discover now