• Kapitel 25 •

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Kapitel 25:
Wer bin ich?
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Als der Tag vorbei war, schmiss ich mich heulend in mein Bett. Keine Ahnung wieso, aber es war mal wieder einer dieser Momente, in dem mir einfach alles zu viel wurde. Ich kam in dieser beschissenen Akademie einfach nicht zurecht. Ich passte nicht in ihre Welt.. Ich war nicht so grausam und skrupellos, und ich wollte es auch gar nicht sein.

Alles was ich wollte, war zu wissen, wer ich bin. Wer meine echten Eltern sind, und wo ich sie finden konnte. Und was es mit dieser verdammten Brandnarbe auf meinem Handgelenk auf sich hatte..

Plötzlich wurde die Zimmertür mit einem Bogen aufgerissen, und Raven trat mit einem Pizza Karton in der Hand herein. Als sie mich erblickte, verfiel sie in eine Art Schockstarre.

„Oh oh.. Lebenskrise.." murmelte sie perplex, und marschierte rückwärts wieder aus unserem Zimmer heraus. Es hatte nicht mal 5 Sekunden gedauert, da war sie wieder verschwunden.

Ich wurde aus diesem Mädchen einfach nicht schlau. Immer wenn ich emotional wurde, machte sie einen Abflug. Keine Ahnung ob das daran lag, dass sie mit Gefühlen von anderen nicht umgehen konnte, oder ob sie mir einfach etwas Privatsphäre lassen wollte..

Oh man. Reyna, die Heulsuse. Ganz klasse.

Es war sogar so schlimm, dass ich meine Zimmergenossin aus ihrem eigenen Zimmer vergraulte. Ich drückte meinen Kopf wieder zurück in mein weiches Kissen. Gerade wünschte ich mir nichts sehnlicher, als in meinem Zimmer auf meinem eigenen Bett zu sitzen, und zu lesen.

Dieser Raum hier, fühlte sich nach wie vor so fremd an. Er war nicht mein Zuhause. Genauso wenig wie dieser Ort, oder diese Welt.

Ich gehörte in die Menschenwelt.

Nach ein paar Minuten hörte ich auf zu schluchzen. Mir kam eine Idee, die wahrscheinlich nicht die beste war. Aber was soll's..

Es war überall besser, als hier.

Schnell striff ich mir meine Jacke über, die mehr oder weniger das einzige war, was mir aus meiner alten Welt geblieben war, und schnappte mir mein Handy. Danach schlüpfte ich aus meinem Zimmer, und rannte die Gänge entlang.

***

So nah am Tor, war ich das letzte mal bei meiner unfreiwilligen Ankunft hier gewesen. Ich hatte absolut keine Ahnung, ob es verschlossen war, aber ich schätze, dass würde ich wohl gleich herausfinden.

Ich sah mich gut zu allen Seiten um, und als ich erleichtert feststellte, dass die Luft rein war, umfasste ich mit meinen Fingern die kalten Metallstäbe des Tors, und drückte. Sofort gaben sie unter meinem Druck nach, und ich atmete froh auf.

Es war nicht verschlossen.

Hastig schlüpfte ich hinter dem Tor vor, und verschloss es wieder sorgfältig hinter mir. Doch sobald ich es raus geschafft hatte, überkam mich ein anderes Gefühl.. Angst. Bedrückende Angst.

Nervös sah ich mich um. Mich umgab Wald. Meterhohe Bäume, und Büsche lächelten mir von allen Seiten entgegen. Ich schluckte den riesigen Kloß in meinem Hals herunter, und setzte einen unsicheren Schritt nach dem anderen auf den steinigen Weg.

stars in the sky | rise Where stories live. Discover now