• Kapitel 49 •

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Kapitel 49:
Lauf
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Sofort entglitten ihm alle Gesichtszüge, und sein Körper spannte sich an. Stille senkte sich über uns. Bis Leo sie räuspernd brach. „Was ist ein Schnapper?" Corey schluckte schwer. „Unser Zeichen dass wir nun endlich von hier verschwinden sollten." zischte er, packte mich am Arm und zog mich voran. Erneut rannten wir los.

„Hey, jetzt antwortet mir schon.. was ist ein Schnapper?" hakte Leo erneut nach. „Ein gefährliches Wesen.. bete einfach, dass du niemals einem begegnest." „Ich wusste gar nicht, dass sie sich auch in der Menschenwelt herumtreiben." keuchte ich verwirrt. Corey blickte ernst drein.

„Ich auch nicht."

Plötzlich begann es in den Gebüschen neben uns zu rascheln, woraufhin mir ein kleiner panischer Schrei entfuhr. Ich hatte schon einmal eine Begegnung mit so einem Teil gehabt, und ich wollte wirklich nicht, dass sie sich diese wiederholte.

Doch mein Wunsch sollte wohl nicht in Erfüllung gehen, denn keine Minute später sprang eines der Wolfartigen Wesenheiten aus dem Gebüsch, und stellte sich uns in den Weg. Leos Augen wurden groß vor Schreck. „Ach du scheiße-"

Selbst der sonst immer so gefasste Corey, fluchte nun vor sich her. „Verdammt." Leo versteckte sich hinter meinem Rücken, und lugte vorsichtig hervor. „Wieso sieht dieses Ding uns so an, als wären wir sein Abendessen?" fragte er ängstlich. „Weil wir es gleich sind, wenn nichts dagegen unternehmen." antwortete Corey, und ging in Kampfposition.

Plötzlich sprang aus dem Gebüsch auf der linken Seite, ein weiterer Schnapper. Doublefuck.

Die Sonne war mittlerweile komplett untergegangen, was das einschüchternde leuchten der lilanen Augen dieser Wesen nur noch grusliger machte.

Sie fletschten mit ihren spitzen Zähnen, und kamen langsam auf uns zu. Ich wich einen Schritt zurück, und starrte zu Corey hoch. „Was sollen wir jetzt machen?" wisperte ich. „Kämpfen." antwortete er mir ohne den Blick auch nur einmal von den Wesen zu nehmen. Ich schluckte schwer. Toll.

Ich schob Leo etwas weiter hinter mich. „Bleib schön hinter mir." raunte ich ihm zu. Er nickte ängstlich. „Als ob ich mich jetzt von der Stelle bewegen würde.. ich gehe nirgendwohin." Schlauer Junge.

Plötzlich setzte eines der Wesen zum Sprung an, doch Corey reagierte blitzschnell, und warf ihm einen Feuerball entgegen. Er traf den Schnapper am Bein, woraufhin er jaulend zu Boden ging.

Ich atmete zeitgleich mit Leo erleichtert auf. Doch es dauerte nicht lange, da stand das Ding wieder. Shit. Ich ging ebenfalls in Kampfposition. Die beiden Schnapper umkreisten uns, und blicken uns hasserfüllt an. „Kannst du nicht einfach wie damals den Boden unter ihren Füßen einreißen lassen?" wisperte ich Corey verzweifelt zu.

„Das verbraucht ne Menge Energie, außerdem befinden wir uns hier in der Menschenwelt. Es gibt gewisse Regeln, was das einsetzten von Magie angeht." „Jetzt scheiß doch mal auf die Regeln, ich habe keine Lust, gleich zu Abendessen zu verarbeitet werden!" erwiderte ich ängstlich. „Ich auch nicht." stimmte Leo mir von hinten zu. Corey zuckte gelassen mit den Schultern. „Das wird schon nicht passieren." Gott, wie konnte er nur so ruhig bleiben? Hatte der Typ denn keine Angst?

Und erneut entschied sich einer dieser Teile dazu, auf uns zu springen. Ich streckte reflexartig meine Hände nach vorne, aus denen sofort ein heftiger Wasserstrahl geschossen kam, und zuckte zusammen. Der Strahl traf den Schnapper direkt in den Augen, woraufhin dieser jaulte, und schließlich davon rannte. Geschockt und erleichtert zugleich, sah ich ihm ungläubig hinterher.

Leo jubelte auf. „Das war super! Voll Badass!" rief er freudig. Mir entfuhr ein unter Stress zustanden gekommenes Lachen. „Vorsicht!" rief Corey plötzlich, und zog mich zur Seite, während unser Freund Nummer 2 nun auch zum Angriff über ging.

Er stürzte sich in einer unmenschlichen Geschwindigkeit, auf uns. Corey konnte mich gerade so weg ziehen. „Pass besser auf verdammt!" zischte er mir unter Hochspannung zu. Ich schluckte schwer. Plötzlich kamen aus allen Richtungen, immer mehr Schnapper auf uns zu.

„Fuck. Das ist unser Ende." redete Leo drauf los. Mir klappte die Kinnlade nach unten, als ich sah, wie viele es waren. Scheiße. Verdammte Scheiße.

Mein Blick schnellte Hilfesuchend zu Corey herüber, dem eine nervöse Schweißperle über die Stirn lief. „Was machen wir jetzt?" wisperte ich verzweifelt. „Rennen." murmelte er leise. „Los jetzt! Lauft!" fuhr er brüllend fort. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen, und setzten uns schließlich in Bewegung.

In Höchstgeschwindigkeit sprangen wir über Wurzeln und Blätter, und gaben unser Bestes dabei, uns nicht aufs Maul zu legen. Heißer Schweiß lief mir über die Stirn, während mein Körper auf Hochtouren arbeitete. Mein Herz raste, und ich wagte es nicht, meinen Blick nach hinten zu richten. Sie waren immer noch hinter uns.

Ich hörte ihr gefährliches Zähne fletschen, und das Tappen ihrer Pfoten auf dem Waldboden.

„Rennt weiter!" rief Corey plötzlich, und blieb stehen. Und nun drehte ich meinen Kopf doch nach hinten. „Was machst du da?! Bist du wahnsinnig?" brüllte ich ihm atemlos entgehen. Er grinste.

„Ich verschaffe uns etwas Zeit."

Plötzlich leuchteten Flammen in seinen Handflächen auf, die sich in Windeseile auf dem Waldboden verteilten. Aber natürlich. Er wollte ihnen mit Feuer den Weg abschneiden. Ziemlich schlau.

Dies schien auch zu klappen, denn die Wesen machten abrupt halt, und scheuten vor den mittlerweile meterhohen Flammen zurück.

Verdammt Corey, ich habe dich noch nie so sehr geliebt, wie in diesem Moment.

Auch wenn er mit dieser Aktion wahrscheinlich den halben Wald abfackeln würde, aber immerhin waren wir dann zum Sonnenaufgang noch am Leben.

Ich rannte zu ihm zurück, und packte ihm am Handgelenk, welches glühte. „Komm schon!" rief ich, und zog ihn von den Flammen weg.

Schnell setzten wir uns wieder in Bewegung, doch diesmal war ich diejenige, die sich ganz vorne befand. Bis ich plötzlich gegen eine Art Barriere stieß. Ich spürte etwas hartes an meinem Oberkörper, und rechnete schon damit, gleich volle Kanne zurückgeschleudert zu werden, doch das geschah zu meiner Verwunderung nicht.

Ganz im Gegenteil..

Diese Art „Barriere" schien mein Körper eher einzusaugen. Ein warmes Kribbeln bereitete sich auf meiner Haut aus, und ich riss panisch meine Augen auf. Ich bekam gerade noch ein „Was zum Teufel" hervor, bevor alles um mich herum dunkel wurde.

Ich fiel in Ohnmacht. Und als ich wieder erwachte, traute ich meinen eigenen Augen kaum..

stars in the sky | rise Where stories live. Discover now