36 | Forever

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ZARALIA DIAZ

Es waren bereits zwei Tage vergangen, seitdem ich erfahren habe, dass ich schwanger war und immer noch konnte ich kaum in Worte fassen, wie sehr ich mich freute, bald ein kleines Baby in meinen Armen halten zu dürfen. Allerdings hatte ich Kyran immer noch nicht gesagt, dass er in ein paar Monaten, Vater werden würde. 

Denn ich hatte keinerlei Ahnung, wie ich das anstellen sollte.

Seufzend schnallte ich mich ab und wollte gerade Autotür öffnen, als diese noch bevor ich den Griff umfassen konnte, von meinem Mann aufgemacht wurde. Dieser lächelte mich an und bot mir seine Hand an, welche ich annahm, während ich ebenfalls zu lächeln begann. 

Zusammen liefen wir zu dem Restaurant, in welchem wir heute Abend essen werden. Die Fassade des Gebäudes strahlte Eleganz aus. Die Fenster mit dezenten Vorhängen verrieten nicht zu viel, aber ließen das warme Licht nach außen dringen. Die Eingangstür, in sattem Holzton gehalten, wurde einladend von einem Angestelltem geöffnet, während der diskrete Schriftzug des Namens auf stilvollem Schild die Aufmerksamkeit auf sich zog. Der rote Teppich vor dem Eingang verlieh dem Gesamtbild einen Hauch von Luxus, welcher mich nicht irritierte, da mein Mann schließlich Kyran Diaz ist und dieser sich anscheinend zu stolz ist, in ein „normales" Restaurant zu gehen.

Kaum betraten wir den Essenssaal, wurden wir sofort von einem Kellner empfangen, der sich, ich denke mal auf spanisch, mit Kyran austauschte.

Kurz darauf führte er uns zu einem Zweiertisch, Kyran schob mir galant den Stuhl zurecht, damit ich Platz nehmen konnte, und schob ihn anschließend sorgfältig zurück.

-

Zusammen liefen wir nach unserem gemeinsamen Abendessen Hand in Hand zu Kyrans Auto, während mein Ehemann dabei schon einmal den Autoschlüssel zückte. Immer wieder dachte ich an das kleine Baby in meinem Bauch und an die Tatsache, dass der Vater selber es noch nicht einmal wusste. 

Ich fand einfach nicht den richtigen Moment dafür, es Kyran zu sagen.

Mein Verstand sprach die ganze Zeit "sag es ihm", aber erklärte mir nicht wie. Auf welche Weise sollte ich Kyran erklären, dass er bald ein weiteres Familienmitglied hatte, wenn ich selbst noch zu überrumpelt von Aufregungs- und Glücksgefühlen war.

sag es ihm
sag es ihm
sag es ihm
...

Ruckartig blieb ich stehen und trennte somit unsere Hände, weil Kyran erst noch ein paar Schritte ging. 

Ich wusste es nun. 

Ich brauche keine Erklärung wie, da ich diese schon hatte. Jeder einzelne Moment mit ihm, ist ein wahres Wunder, weswegen der richtige Moment auch nicht kommen wird.

Dieser ist nämlich schon da.

Zwar sprach, wie ich annahm, mein Unterbewusstsein, aber dennoch kamen Worte aus meinem Mund. Worte, welche viel mehr sind als nur zwei Sätze. Es sind wahrheitsgemäße Tatsachen, welche mein Herz so schnell zum Schlagen brachte, dass ich dachte, es könnte mir aus der Brust fallen. 

"Ich bin schwanger... du wirst Vater"

Alles wurde plötzlich leise und ruhig.

Die Stille lag schwer in der Luft. Kein Laut durchbrach die Ruhe, welche sich über den Parkplatz gelegt hatte, während ich aber innerlich das Schreien vor Angst seiner Reaktion hörte.

Kyrans Irritation, welche sich wegen meines abrupten Stehens aufgelegt hatte, verwandelte sich urplötzlich in einen Schock. Er schaute mich einige Sekunden einfach nur stillstehend an.

Es war, als wurden gerade jegliche Körperteile von ihm überwältigt.

Doch dann, begann er zu stark zu lächeln und die Körperteile, welche gerade eben noch tot hätten sein können, begannen plötzlich imaginär zu glänzen.

„Wirklich?" fragte mein Ehemann mit einem hoffungsvollen Unterton.

„Ja"

Und kaum versah ich mich, überbrückte er die restlichen Meter zwischen uns und drückte liebevoll seine Lippen auf meine. Als diese sich mit meinen trafen, durchzog mich ein elektrisierendes Kribbeln. Die Welt schien für einen Moment stillzustehen, während wir in diesem innigen Augenblick verweilten. Sein Atem vermischte sich mit meinem, und ich konnte den scharfen Geschmack seiner Lippen spüren. Ein feuriges Prickeln breitete sich in meinem Inneren aus, als würde dieser Kuss mein inneres Aufleuchten.

Kyran löste sich von mir und sah mir tief in die Augen, als wolle er diese mit seinen verbinden.

„ich werde Vater. Ich bekomme ein Kind. Weißt du eigentlich, wie unglaublich dankbar und glücklich du mich gerade machst, Mi Amor." sagte dieser freudig und wirbelte mich einige Sekunden später im Kreis herum.

Ich begann zu lachen und realisierte, dass dieser Mann, welcher so unfassbar dunkel und kaltblütig schien, mich auf eine Weise geheilt hatte, von der ich nicht einmal wusste, dass sie existieren könnte. Er hatte als die Düsterkeit in meiner Seele ausgelöscht und hatte mir dafür Liebe und Nähe geschenkt, wie es niemand zuvor gemacht hatte.

Ich liebe ihn - so intensiv - und das für immer und ewig...

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