33 | Mierda

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ZARALIA DIAZ

Am frühen Abend kamen wir wieder in der Penthouse Wohnung an, hatten aber jedoch immer noch keine Spur von Mason und Jayden. Kyran meint, ich sollte ab jetzt nicht mehr weggehen, was ich nicht gerade toll fand. Dennoch ist dieser Vorschlag wahrscheinlich am anständig und sichersten. 

„Zara, ich muss noch einmal schnell zu meinem Vater in die andere Etage. Dauert etwa eine halbe Stunde, okay?" sagte mein Ehemann, sobald ich mich auf die Couch gesetzt hatte. Ich fand es zwar Schade, aber es ist anscheinend wichtig. Somit bejahte ich seine Frage und bekam einen Kuss auf meine Stirn.

Kyran setzte sich in Bewegung zur Tür und war ein paar Schritte später auch schon aus dieser verschwunden. Nun saß ich wieder einmal alleine auf dem Sofa und überlegte, wie ich die nächste halbe Stunde verbringen könnte.

Ich entschied mich letztendlich dazu, einen Film anzuschauen, weswegen ich ein wenig die Genren durchstöberte. 

Fantasy
Horror
Komödie
Krimi
Mystery...

Letztlich wählte ich die Neuerscheinung einer romantischen Geschichte. Mit einem Druck auf den Startknopf entfaltete sich der Film vor meinen Augen, und der Film nahm seinen Anfang. 

Kaum waren zehn Minuten vergangen, als plötzlich ein lauter Knall den Flur durchdrang. Es folgten weitere, welche mit ängstlichen Schreien vermischt wurde. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und Unruhe breitete sich in mir aus. Die plötzliche Geräuschkulisse ließ meine Sinne schärfer werden, während eine Welle der Unsicherheit durch meinen Körper zog. Das unerwartete Geräusch schürte eine Mischung aus Angst und Neugier, die meine Gedanken gefangen nahm. Der Flur, zuvor unscheinbar, wurde zum Schauplatz einer unerklärlichen Spannung, und meine Nerven spürten jedes weitere Geräusch intensiver.

Ein kalter Schauer durchzog meinen Körper, als ich realisierte, dass es sich um Schüsse handelte. Meine Gedanken schwankten sofort zu Kyran und unangenehme Sorge und Angst breitete sich in mir aus. Da es laut war, konnte wohl niemand in diesem Gebäude die Geräusche überhören.

Auf einmal flog die Tür auf und ein aufgebrachter Kyran kam hereingestürmt. „Mierda, zum Glück geht es dir gut!" sagte er erleichtert, aber dennoch hektisch, während er auf mich zukam und anschließen hochstützte.

„Kyran, was ist hier los?" fragte ich ihn aufgebracht. „Ich weiß es nicht. Alles, was ich gerade im Kopf habe, ist es dich sicher aus diesem Gebäude zu schaffen." sprach er und schob mir in schnellster Geschwindigkeit meine Schuhe an, bevor er, zusammen mit mir, aus dem Apartment stürmte. 

Ich wurde augenblicklich überrumpelt, als ich sah, was hier vor ging. Überall waren Leute die Türen von weiteren Wohnungen ausstießen, herum kreischte, bewusstlos waren, aufeinander schossen und vielleicht sogar... tote?

Kyran zog mich nah an ihn und scannte die Umgebung ab. Da es dumm wäre, mit dem Aufzug zu fahren beschloss er die Treppen zu gehen, was nun mal auch die einzig übrige Option ist.

Wir waren bereits im elften Stock, als Kyran plötzlich abrupt stehen blieb. Gerade wollte ich mich fragen wieso, da hörte ich eine nur zu bekannte Stimme. „Wen haben wir denn da? Meine kleine bezaubernde Schwester. Ich fasse es nicht! Du gibst dich mit ihm ab? Wenn dein Vater das wüsste, hätte er dich als Strafe nicht nur geschlagen und ein einziges Mal vergewaltigt."

Sofort überkam mich ein erdrückendes Gefühl und mein Atem wurde schneller. Es war, als hätte Mason mir gerade mit bloßer und beschmutzter Hand mein Herz ausgerissen. Die Welt um mich herum verschwamm, während die schmerzhafte Leere in meiner Brust pulsierend spürbar wurde. Masons Worte hallten nach, und die Gewissheit, dass er noch nicht einmal log, hinterließ eine schmerzhafte Spur der Verletzung. Ein Gefühl der Betäubung breitete sich aus, und ich stand da, von einer unerklärlichen Mischung aus Schock und Verlust überwältigt.

Nicht nur das.

Neben ihm stand Jayden, der mich dreckig grinsend ansah. „Zara, Zara, Zara. Wie konntest du dich nur für ihn, anstatt mich entscheiden? Du bist wirklich eine wertlose unnütze Schlampe, weißt du das?" sprach er mit einem gespielt kindischem Ton.

Kaum eine Sekunde später, wurde er mit einem heftigen Schlag zu Boden gedrängt. „Bruder." spuckte Kyran gehässig aus. „Obwohl, so kann ich dich schon gar nicht mehr nennen. Ich mache es einfach kurz und ohne Umschwankungen. Du hast meine Frau beleidigt und ich denke mal du hast ihr auch sonst schon zu oft wehgetan, weswegen der Tod eine anerkennte Strafe ist, nicht wahr?" sprach Kyran weiter.

Mich schockierte es zwar kaum, dass er jemanden töten will, weil er mich beleidigte, aber mich schockierte es, dass es sein Bruder ist, welchem er das Leben nehmen will.

Jayden jedoch, lachte nur und hielt sich seine blutende Lippe. Mason hingegen nutzte die Möglichkeit, in der Kyran nicht aufpasste und zog mich stark zu sich. Er drückte mich mit meinem Rücken an sich und hielt seinen Arm direkt auf meine Schusswunde, um mich festzuhalten, weswegen ich schmerzerfüllt zischte. Des Weiteren spürte ich einen unangenehmen Stich in meinem Unterarm, welcher dafür sorgte, dass mir nach wenigen Sekunden schwindelig wurde.

„MASON, LASS SIE AUF DER STELLE LOS!!" Kyrans Stimme drang nur leise zu mir und ich spürte, wie der Druck an meinem Bauch nachließ und etwas zu Boden fiel. 

Ich bekam das weitere Geschehen kaum noch mit, da ich mit vielen und immer mehr werdenden schwarzen Punkten in meinem Sichtfeld zu kämpfen hatte.

Das Letzte, was ich mitbekam, war, wie jemand lautstark „Mi Amor!" rief.

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