29 | I love you

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ZARALIA DIAZ

Langsam schlug ich meine Augen auf. Das gedämmte Licht des Schlafzimmers, ermöglichte es mir einigermaßen schnell meine Augen an die Helligkeit zu gewöhnen. Schritt für Schritt bauten sich die Erinnerungen auf, an welche ich mich zuletzt besinne. Ich war mitten in einer Art Kampf. Überall sind Schüsse ertönt und letztendlich hat auch einer von ihnen mich getroffen, an meinen Bauch wenn ich mich recht entsinne.

Meine Vermutung bestätigte sich, denn nun, wenn ich daran denke, lösen sich Schmerzen rund um meinen Bauchnabel. Scheiße was habe ich nur-

„Du bist tatsächlich wach." vernahm ich ein Raunen von der Rechten Seite des Schlafzimmers, welches ich dem Penthouse zugeordnet hatte.

Es war die von Kyran.

Ich blickte zu Seite und sah ihn, aber gleichzeitig auch nicht. Er hatte nämlich tiefe Augenringe, sowie rote Augen. Ich war sprachlos, denn so wie ich das vernahm, hatte Kyran Diaz, der eiskalte Mafiaboss, geweint. Trotz dass er nicht so wie „normal" aussieht, erwärmte sich mein Herz, ihn nach einer unerträglichen Kälte, in der ich gefangen war, ihn wieder zu sehen.

„Mach das bitte nie wieder! Weißt du eigentlich in wie viel Sorge du mich gebracht hast!? Fucking zehn Tage warst du nicht ansprechbar. Als du dort blutend in meinen Armen lagst, hatte ich gedacht, dass du verdammt noch mal stirbst!"

Ich fing auf seine Worte hin fast an zu weinen. Ich weiß nicht wieso, aber ich tue es fast.

„Ich... Oh mein Gott ich bin fast gestorben." sprach ich die Realität aus, während ich merkte, dass meine Stimme brüchig war. Mein Ehemann nickte nur zustimmend und setzte sich an die Bettkante zu mir. „Ja, fast. Zara, ich weiß nicht wie oft ich das jetzt schon sage, aber es war meine Schuld. Ich hätte das alles nicht zulassen dürfen."

„Nein, es ist nicht deine- Scheiße, ist er? Ist Nelio tod?" Ein Schlag traf mich bei dem Word Schuld schlagartig. Angst baute sich abermals in mir auf, während es still wurde.

Totenstill.

Ich blickte weiterhin in Kyrans Gesicht, welches traurig wurde. Es versetzte mich in eine zerbrechende Lage ihn so schmerzerfüllt zu sehen. Bitte sag das ist nicht die Wahrheit.

„Nein, ist er nicht." ich verdrehte meine Augen wegen Kyrans Antwort. Dieser fing aber nur an zu lachen, worauf hin ich einstieg.

Mein Ehemann beugte sich zu mir vor und flüsterte in mein Ohr. „Es ist so schön dich lachen zu sehen."

Ich verstummte augenblicklich wieder, weil mir abermals Erinnerungen in meinen Kopf schossen. Sie waren traurig und schön zugleich. Sie stammten von Kyran. „Ich habe dich gehört. Ich habe deine Stimme gehört. Während ich... nicht wach war, da habe ich nichts machen können. Doch eine einzige Sache schon. Ich konnte hören was du zu mir gesagt hast."

Er verstärkte sein Lachen.

„Du weißt gar nicht wie unfassbar stolz du mich gerade machst, mi Amor."

-

Vorhin war noch ein Arzt dar, der uns sagte, dass die Heilung nur ein bis drei Monate dauerte, bis die Wunde wieder komplett verheilt war. Anscheinend war meine Verletzung nicht die, die mich in einen etwas längeren Schlaf versetzt hatte, sondern einfach nur intensiver Schock.

Nun lagen Kyran und ich zu zweit im Bett und schauten uns einfach nur still an. Dieser Mann hatte in dem letzten Monat so viele Gefühle in mir hervorgehoben, von denen ich dachte sie wären längst weg gewesen. Anfangs hatte ich ihn fast so sehr wie meinen Vater gehasst und nun...

...nun liebe ich ihn.

Ich war ein wenig überrascht von der Sicherheit die in meinem Gedanken lag, während ich mich mit dieser Feststellung auseinandersetzte. Schneller als ich überlegen konnte schoss aus meinem Mund der Satz, von dem ich nie gedacht hätte ihn je wieder zu verwenden.

„Ich liebe dich, Kyran."

Seine Hand, welche gerade noch beruhigend über meine Hüfte auf und ab geglitten ist, blieb abrupt in ihrer Position stehen. Er schaute mich zuerst überrascht und dann plötzlich erstaunt an.

„ich dich auch, mi vida. Mehr als du dir je vorstellen könntest."

-

„Stop! Zara du tust viel zu viel Pfeffer drauf." lachte Kyran, während er mir vorsichtig den Streuer aus der Hand nahm. Er stellte ihn neben den zwei tellern mit Rührei ab, die ich gerade eben noch gewürzt habe, und schaute wieder zu mir.

Langsam stellte er sich zwischen meine Beine, die von demKüchentresen herunterhingen. Selbst jetzt, wenn ich auf einer Erhöhung saß, war Kyran noch ein paar Zentimeter größer als ich.

Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher und näher, während er abwechselnd in meine Augen und zu meinen Lippen schaute. Er streife mit seinen Lippen meine und legte dabei sanft, aber dennoch bestimmend seine rechte Hand an meinen Hinterkopf. Kaum versah ich mich lagen unsere Lippen aufeinander. Die Intensität des Kusses verstärkte sich, als sich unsere Zungen begegneten. Seine Hand ruhte behutsam auf meinem Hinterkopf, während wir uns in diesem leidenschaftlichen Moment verloren. Die Zeit schien stillzustehen, und jede Berührung wurde zu einem Ausdruck von Gefühlen, die zwischen uns flammten.

Dieser Mann war wie eine Heilung.

Er schien all die schrecklichen Dinge, welche mir passiert waren, nacheinander zu zerstören, indem er sie durch schöne ersetzte.

Only oneWhere stories live. Discover now