Epilog

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Ich lag schon eine ganze Weile wach und wartete, dass mein Wecker klingelte. Eigentlich liebte ich es, auszuschlafen und zögerte das Aufstehen so lange wie möglich heraus, aber momentan mied mich der Schlaf irgendwie. Und wenn ich dann wach lag und mich im Bett hin und her wälzte, kam der Gedankenstrudel. Wie würde es weitergehen? Würde ich das hinkriegen? Was war, wenn ich keine Wohnung fand?

Es war bereits Mitte September. Das Wintersemester begann in knapp zwei Wochen und ich hatte noch immer keine Bleibe in Manchester. Immatrikuliert war ich bereits, das Studium würde also im Oktober beginnen, aber ich konnte wohl kaum jeden Tag aus Doncaster pendeln. Und ein Hotelzimmer für den Übergang konnte ich mir auch nicht leisten. Ich hatte ja bereits vor unserer Heimfahrt aus Bournemouth vermutet, dass sich die Wohnungssuche schwierig gestalten würde, aber dass es so schwer werden würde...

Endlich machte sich mein Wecker bemerkbar und ich streckte mich zu meinem Nachttisch, um ihn auszuschalten. Normalerweise war das in meinem neunzig Zentimeter breiten Bett keine große Aufgabe. Wenn man sich dieses allerdings mit einer zweiten Person teilte, die einen um jeden Preis davon abhalten wollte, dass man aufstand, dann konnte sich so etwas Lapidares wie den Wecker abzuschalten zu einer Herkulesaufgabe entwickeln.

„Ich muss jetzt aufstehen, Harry.", kicherte ich, als ich versuchte, über meinen Freund zu klettern, um aus dem Bett zu kommen. Er hielt mich jedoch spielend leicht an der Hüfte fest und drehte sich mit mir, so dass ich am Ende wieder bäuchlings auf der Matratze lag.

„Harry, ich komme zu spät zur Therapie.", murrte ich halbherzig, weil Harry sich über mich gebeugt hatte und begann, meinen Hals und meinen Nacken zu küssen. Ich hatte genauso wie er nichts an, weil es zu zweit in einem Einzelbett doch recht warm werden konnte. Außerdem war ohne störende Kleidung so einiges einfacher und deutlich effektiver.

Ich wollte mich ja wehren. Tatsächlich. Aber Harrys Lippen auf meiner Haut machten jegliche Gegenwehr zu einem Ding der Unmöglichkeit. Er küsste sich meine Wirbelsäule hinab und streichelte mit seinen großen Händen über meine Schulterblätter und meinen unteren Rücken. Hauchzart fuhr er mit seinen Lippen über die feinen Härchen und sorgte für eine Gänsehaut, die sich über meinen Körper ausbreitete.

Ich hatte meine Augen geschlossen und mein Gesicht im Kissen vergraben. Immer wieder verließen wohlige Seufzer meinen Mund, während Harry eine feuchtwarme Spur auf meinem Rücken hinterließ. Er küsste sich über meine Rippenbögen, biss in die weiche Haut und strich über die Muskelstränge. Einmal mehr war ich Wachs in seinen Händen. Inzwischen kannte Harry mich so gut, dass er mich innerhalb von Sekunden willenlos machen konnte.

Je weiter er sich meinen Rücken hinabarbeitete, desto mehr drückte ich meinen Hintern in die Höhe. Es war eine unwillkürliche Reaktion, die ich gar nicht bewusst steuerte, doch schließlich stützte ich mich auf meine Unterarme und Knie und präsentierte mich ihm schamlos. Harry kannte eh jeden Zentimeter meines Körpers und es war ja auch nicht so, als hätte er genau diese Reaktion nicht herausgefordert.

Erneut strich er über meinen Rücken und meine Seiten bis hinunter zu meinem Po. Ich genoss die Streicheleinheiten, die fast einer Massage glichen. Seine Finger kneteten sich über meine Rückseite und ließen mich stöhnen und seufzen.

Ich war vollkommen in meinem eigenen Film, entspannt und angespannt gleichzeitig, als ich seine Zunge das erste Mal an meinem Eingang spürte. Feucht und heiß umkreiste sie den Muskelring und ließ mich abrupt hektischer atmen. Ich krallte meine Finger ins Bettlaken und versuchte, mich ihm nicht zu sehr entgegenzudrängen. Rimming war nicht jedermanns Sache, aber verdammt nochmal, ich stand drauf. Harrys Zunge zu spüren, die sich immer wieder vorsichtig in mich schob, machte mich an wie kaum etwas anderes. Hätte er in diesem Moment seinen Arm um mich gelegt und meinen Schwanz gepumpt, ich wäre auf der Stelle gekommen.

Roter SandWhere stories live. Discover now