Heute Ist Nicht Der Tag

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"I'm still standing"


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Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich am Fenster an wo mein Haken sich festgehakt hatte.

Mit meinen Armen hielt ich mich an der Fensterbank fest um nicht runter zu fallen.

Allerdings war es nicht das richtige Stockwerk. Das heißt das mein Enterhaken sich beim Fall in eines der da drunter liegenden Fenster festgeklammert hat.

"Verdammt.." flüsterte ich.

Mit einem Arm, klammerte ich mich fest an die Fensterbank und mit der anderen Hand griff ich nach dem Haken.

Bin ich froh das ich gelernt habe mein eigenes Gewicht zu halten obwohl es trotzdem schwer war, sich mit einem Arm fest zu halten. Der Gedanke das ich sterben würde wenn ich nachlasse, gab mir genug Kraft.

Somit holte ich aus und warf den Enterhaken nach oben, ins obere Fenster.

Kurz prüfte ich ob es fest war und kletterte weiter, noch ein Stockwerk nach oben.

Es muss das richtige Fenster sein.

Und als ich endlich dort ankam, klammerte ich wieder meine Arme an die Fensterbank. Mein Gott.

Endlich. Endlich.

Oh mein Gott. Heilige Scheiße.

Meine Kraft war einfach am Ende.

Mein Atem war alles andere als unter Kontrolle.

Ich investierte meine wenig verbleibenden Kräfte, beugte mich über die Fensterbank und rollte mich einfach auf den Boden.

Endlich, war ich drinne. Bevor ich noch irgendwas machte, musste erstmal Luft in meine Lungen kommen als ich seitlich auf dem Boden lag.

Aber noch war ich nicht bereit aufzugeben.

Dad braucht Hilfe.

Alles was ich jetzt noch an Kräften hatte, nutzte ich und stand schwer atmend auf.

Dieser Riese..er stand einige Meter vor mir. Er bemerkte mich erst jetzt und sah zu mir.

Mein Gesicht war immernoch am bluten und hier stand ich nur.

Nicht tot. Immernoch lebend.

Ich legte mein Kopf leicht in den Nacken und fing an breit zu grinsen.

Er hatte es nicht geschafft mich zu töten. Er hat es nicht geschafft mich umzubringen!

Das Grinsen war so breit, das ich glaubte es ging über mein Gesicht.

Diese Freude die ich gerade hatte war unbeschreiblich.

Er hat mich aus dem Fenster geworfen und hier bin ich, lebend.

Mein halbes Gesicht war voller Blut und zu gerne hätte ich meinen eigenen Anblick gesehen.

In meinem Grinsen steckte so viel. Wut, Freude, der Wille an Rache, 'Haha, Atlas fucking Dixon lebt noch!'.

Scheiße ich lachte ihn aus.

Aus meinem Augenwinkel sah ich wie Dad...aus dem Boden gekrochen kam aber mein Blick blieb starr auf dem Riesen.

"Was bist du?" flüsterte er als er sich zu mir drehte.

Was bin ich?

Bevor ich aber mit Stolz meinen Namen sagte, fiel mir was anderes ein und das Grinsen ging noch weiter.

"Der weiße Ara" brachte ich, auch noch mit voller Stolz heraus.

Genau in dem Moment rannte Dad los und schubste den Giganten in den Fahrstuhl hinein.

Das war's. Fertig. Fertig.

Das war das Ende.

Mein Grinsen fiel und somit fiel ich auch einfach auf meine Knie, als meine Kraft aufgab.

"Atlas!" rief Dad und lief auf mich zu.

Da war so viel Besorgnis in seiner Stimme.

Sofort kniete er sich zu mir runter, schlang seine Arme um mein Nacken und drückte meinen Kopf an sich.

Ich hatte nicht mal die Kraft meine Arme zu heben um ihn zurück zu umarmen.

Mein Kinn lag auf seiner Schulter und ich schmiegte meinen Kopf an seinen, und seinen Nacken während ich die Augen schloss.

Sicherheit. Zuhause.

Endlich.

Dad drückte mich immer fester zu sich und ich konnte seine Erleichterung spüren.

Er hat zugesehen wie ich aus dem Fenster geflogen und ich wollte mir echt nicht vorstellen was er in dem Moment gefühlt haben muss.

"Pa? Ich kann nicht mehr.." flüsterte ich mit einer röchelnden Stimme.

Daryl:"Atlas?"

Es ging einfach nicht mehr.

"Nein nein nein nein. Atlas! Bleib bei mir! Hörst du mich?? Atlas!" war das einzige was ich von seiner Stimme hörte bevor ich das Bewusstsein verlor.













Ich spürte einen Druck auf meinem Bauch als ob irgendwas hinein gedrückt wurde.

Meine Augen öffneten sich und ich hörte ein Piepen in meinen Ohren.

Das einzige was ich sah war der Boden unter mir. Und Füße die am gehen waren.

Was..?

Ein Schritt nach dem anderen.

Dann spürte ich wie mir etwas hochkam aber dann wurde wieder alles schwarz.











Das nächste Mal als ich meine Augen öffnete saß ich irgendwo drauf und da waren Menschen um mich herum die meinen Arm im festen Griff hatten.

"Halt sie still, halt sie still!" hörte ich eine Stimme und obwohl gerufen wurde war es...so leise. Als ob die Stimmen weit weg waren.

Über wen sprachen die?

"Nein. Nein" murmelte ich als ich eine Spritze erkennen konnte.

Mein Arm wurde noch fester gepackt und ich hörte mehr Stimmen aber keine Worte. Und irgendwie riefen einige Stimmen den Namen meines Bruders. War er hier??

Als ich meinen Kopf hob um mich nach ihm umzusehen aber dann fiel mein Kopf so weit in den Nacken das ich ihn wieder hängen ließ.

Ich versuchte mich gegen die Spritze zu wehren aber der Griff dieser Leute war zu stark.

Auch als ich meinen anderen Arm heben wollte, wurde der gepackt und ich konnte mich nicht mehr bewegen.

"Nein..was wenn es Drogen sind? Ich will keine Drogen! Dad! Dad Hilfe! Ich will keine Drogen! Pa! Pa!! versuchte ich zu schreien aber es kam nur ein Nuscheln raus.

Dann sah ich wie die Nadel der Spritze in meine Haut gestochen wurde und mir war danach zu kotzen.

Dann wurde wieder alles schwarz.

His Little Soldier 2Where stories live. Discover now