4. Alex

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Alex

Der erste Tag mit Shaila und schon versuchte sie meine Grenzen aus zu loten. Verdammt Mädel! Zwing mich nicht dazu! Ging es mir durch den Kopf. Doch ich ließ sie nicht aus den Augen, wahrte den Schein völliger Kontrolle, obwohl sie mich dazu brachte die Kontrolle zu verlieren. Sie hatte ziemlichen Mumm in den Knochen, dass musste man ihr lassen.

Doch je länger ich sie anstarrte, desto mehr bröckelte ihre Abwehr. Hab dich. Grinste ich innerlich und jubelte. Es dauerte nicht mehr lang, dann stieß sie einen frustrierten Seufzer aus und meinte genauso gefrustet und zickig wie zuvor: „Na schön. – Aber jedes mal werde ich sicher nicht um neun zuhause sein."

Ich nickte und meinte ruhiger als ich innerlich war: „In Ordnung. Dann gehen wir jetzt. – Nach ihnen Miss Taylor.", ich hielt meinen Arm hoch und zeigte in Richtung Ausgang.

Sie stampfte beleidigt an mir vorbei und ich schüttelte innerlich den Kopf. Zum Glück bist du normal geworden Mädchen. Dachte ich nach und atmete ruhig aus während ich ihr folgte. Tja, Alex. Jetzt hast du den Scheiß. Eine kleine achtzehn jährige die dir die Stirn bietet, obendrein noch süß aussieht und dich wie einen verdammten Teenager die Kontrolle verlieren lässt. FUCK! Rügte ich mich innerlich selbst.

Sie marschierte schnurstracks durch die Kampfsport Schule und am Eingang wartete sie auf mich. Drehte sich zu mir um und ihre Augen schickten Blitze in meine Richtung: „Kann ich jetzt zur Tür raus oder muss ich erst noch warten ob du angegriffen wirst?", fauchte sie mich an.

Ich antwortete ihr ganz normal und so professionell wie möglich: „Nein Miss Taylor. Sie sind mein Schatten wenn wir zum Auto laufen. Ich will das sie nah bei mir bleiben." Sie knurrte kurz, und brummte dann: „Wenn es unbedingt sein muss." Ich nickte zur Bestätigung und stellte mich zur Bekräftigung meiner Worte direkt neben sie, legte meinen Arm knapp um sie herum ohne sie zu berühren.

Sie zuckte zusammen, da ich sie um eineinhalb Köpfe überragte. Aber anscheinend war ihr das in den letzten Stunden nicht aufgefallen. Jetzt jedoch fiel es ihr auf. Allerdings hatte ich es auch darauf angelegt mich zu meiner vollen Größe aufzurichten.

Dann öffnete ich die Tür, drehte meinen Kopf in alle Richtungen und behielt alles im Blick, so wie ich es immer getan hatte. Da sie so dicht bei mir stand, konnte ich ihren natürlichen Duft wahrnehmen, trotz des schweißtreibenden Trainings.

Sie ist ein Job, du verdammtes Arschloch! Sie ist MEIN Job! Könntest du mich jetzt bitte MEINEN scheiß Job machen lassen und mich nicht mit ihrem wunderbaren Duft aus dem Konzept bringen?! Scheiß Hirn! Verfluchte ich mich selbst und sog erneut ihren Duft ein, ehe wir das Auto erreichten.

Ich öffnete die Tür für sie und sie stieg schnell ein. Hüpfte schwungvoll auf den Sitz, nahm Platz und als ich die Tür schloss, nahm sie bereits einen Fuß auf den Sitz und setzte sich auf ihn drauf, ehe sie ihr Handy raus kramte und ihre Kopfhörer reinsteckte.

Ich sah mich nochmal um, lief um den Wagen herum, um auf der Fahrerseite einzusteigen. Als ich mich setzte drehte sie demonstrativ ihren Kopf in die andere Richtung und ich ließ es stehen. Schon klar das sie sauer auf mich ist. Sie hat ihr ganzes Leben leben können wie sie wollte und dann kommt so ein beschissener Typ wie ich, der sie zum Einen beschützen soll und zum Anderen, plötzlich der Meinung ist das er alles über sie weiß und ihr zusätzlich auch noch vorschreiben will, was das Beste für sie ist. Alex! Du hast verkackt. Und das richtig! Stellte ich gedanklich fest und startete den Motor.

Den Weg zu Shaila kannte ich auswendig, immerhin war ich ihn im letzten Jahr oft genug gefahren. Sie schwieg beharrlich und ich versuchte, nicht mit ihr zu reden. Es war vermutlich auch besser so. Denn sie würde sowieso nicht reagieren.

Bodyguards zum verliebenWhere stories live. Discover now