Kapitel 7.13 - Peter Pan

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Hier und da passierten sie leere Kuhlen, in die Peter manchmal die Hand drückte um zu prüfen ob sie noch warm waren. Man konnte nie ganz sicher sein, ob nur ein Reh aufgeschreckt war oder sich ein Wolf hinter dem nächsten Baum anschlich. Tatsächlich hielt Pan die kleine Gruppe zwei Mal an, bedeutete ihnen sich in die Sträucher zu ducken und wartete ab, bis leise Schritte sich wieder entfernten. 


Es waren kaum wahrnehmbare Zeichen, die er zu deuten wusste und die zu lesen vielleicht selbst Slightly Probleme bereitet hätten. Eine Spur im feuchten Boden, leises Kratzen an Rinde in einigem Abstand oder ein verdächtig schnaubender Atemzug, der die Witterung aufnahm? Doch kein Tier entdeckte die drei Jungen, die sich unter Peters Führung eilig voran bewegten, bis sie endlich die ausladenden Palmwedel einige Meter voraus erkannten, zwischen denen sich der Waldboden in silberweißem Sand verlor.


Peter hielt Inne, warf einen Blick über die Schulter zu Jake... er brauchte nicht auszusprechen was sie alle dachten. Der Pip hatte nicht ihren Weg durch die Wälder genommen, kein Zeichen von Luke auf dieser Route und wenn die anderen Gruppen ihn nicht doch noch gefunden hatten... Es gab ein Signal, dass die Verlorenen in solchen Fällen benutzen und das auch Jake schon beherrschte. Der verzerrte Ruf einer Schleiereule, für Tiere nicht von den Vögeln zu unterscheiden, doch menschliche Ohren vermochten den sehr feinen Unterschied von Stimmbändern zu dem Krähen einer Eule sehr wohl wahrzunehmen. 


Hätten sie Luke gefunden, Peter war sich sicher, dass Crow und Nibs oder die Zwillinge einen Ruf ausgestoßen hätten um die anderen Gruppen zu sich zu holen. Doch kein Signal hatte sie angehalten... und so musste Peter wohl oder übel eingestehen, dass sie nur noch auf der Jolly Roger nachsehen konnten. 


Mit einem leichten Wink bedeutete er Slightly und dem Pip ihm zwischen die Palmen zu folgen und sobald sie sich durch die glatten, kaum Schutz bietenden Stämme schoben dämpfte der weiche Sand jeden Schritt. Das vereinfachte zumindest die Fortbewegung etwas. Peter kniff die Augen ein wenig zusammen und spähte nach vorne, wo sich zwischen den Palmen schon kleine Strandhütten auftaten. 


Die behelfsmäßigen Lagerhäuser für wertloseren Tand hatten die Piraten zwischen den ersten Palmen in der Cove erbaut, hielten dort ein paar Frischwasserfässer, Segeltuch und Taue vorrätig... sowie andere Kleinigkeiten, die man an seinem Heimatankerplatz schnell zur Hand haben musste. Es gab auch ein etwas größeres Haus, das durchaus gewisse Ähnlichkeit mit einer Taverne aufwies, allerdings nicht dessen Funktion erfüllte. Darin bewahrten die Piraten Alkohol und ein paar Vorräte auf, für jene die zum Wache halten am Strand zurückgelassen wurden. Es gab ein paar Tische und Bänke, aber keinen Wirt oder Koch... das Meiste mussten sich die Seeräuber schon selbst holen, wenn sie etwas wollten. 


Peter und die Verlorenen waren hier schon öfter eingebrochen als er zählen konnte, doch es gab nie Schätze oder andere Dinge die sich zu stehlen lohnte. Manchmal holten sie sich hier Decken oder Seil, mehr allerdings auch nicht und diese Überfälle hatten dazu geführt, dass die winzige Piratensiedlung stets streng bewacht wurde. In der Ferne glommen ein paar Lichter aus den Fenstern, durch den Überfall an Deck waren auch die Männer hier in Alarmbereitschaft versetzt worden. Peter vermutete allerdings, dass die Piraten nicht mit einem zweiten Angriff rechneten... zumindest nicht in dieser Nacht. Man musste jeden Vorteil nutzen den man bekam. Bedeutsam wies er Slightly und Jake an, sich neben ihm hinter vier dichtstehende Palmen zu knien.


»Peter...« (...) »Denkst du... es besteht die Chance das er noch lebt..., wenn sie ihn haben?« (Jake)

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⏰ Last updated: Jul 02, 2023 ⏰

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A Neverland Tale - HOOKED (de)Where stories live. Discover now