S - Kapitel 37

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Kurz bevor ich bei Bugs Wohnung ankomme, werde ich abrupt ausgebremst. Der komplette Highway ist dicht und von Rettungsgasse hat hier auch noch niemand was gehört. Genervt schalte ich den Motor aus. Hier bewegt sich so schnell nichts.

Eine halbe Stunde später bin ich nicht einen Meter weitergekommen. Dafür bin ich aber kurz vor dem durchdrehen. Um mich herum hämmern alle wie wild auf ihre Hupen ein und ein Stück weiter vorne steht ein schwarzer Land Rover mit Sirene. Um der ganzen Geräuschkulisse noch den Feinschliff zu geben, schreit irgendwo ein Baby. Schlimmer kann es echt nicht werden.

Wenige Sekunden wird mir gezeigt, dass es immer noch schlimmer geht. Warum habe ich überhaupt daran gedacht? Das ist wie Murphys Gesetzt und wenn man sagt, dass die Schicht ruhig wird.

Irgendwo neben dem Highway gibt es einen lauten Knall und eine riesige Stichflamme mit allem Drum und Dran. Meinen Schätzungen zufolge war es vermutlich Bugs Bunny, die soeben mal wieder irgendetwas in die Luft gejagt hat. Seufzend schnalle ich mich ab und hole meine Ausrüstung aus dem Kofferraum. Dadurch, dass jetzt natürlich auch noch alle aus ihren Autos steigen, um zu sehen was da passiert, wird das hier definitiv nichts mehr. Da kann ich auch laufen. Bugs war ja netterweise so freundlich und hat ihre Position mehr als deutlich markiert. Gerade als ich das Auto anschließen will, werde ich von hinten angesprochen.

"Hände hoch und langsam umdrehen."

Entspannt heb ich die Arme und gucke in der Reflexion von der Autoscheibe wer da hinter mir steht. Anzug, Sonnenbrille und gegellte Haare. Vermutlich FBI, CIA-Agenten haben ein anderes Auftreten. Der Agent sieht noch recht jung aus und ist sichtlich mit der Situation überfordert. Seine Waffe zittert leicht in seinen Händen und der Zeigefinger zuckt immer wieder leicht in Richtung Abzug. Langsam und möglichst deeskalierend drehe ich mich um, Alpha hätte sicherlich keine Lust dem FBI zu erklären warum einer ihrer Agenten erschossen wurde.

Kurz hascht Überraschung über sein Gesicht, vermutlich hat er nicht damit gerechnet, dass ich seinem Befehl gehorche. Gerade als er zu einem weiteren Befehl ansetzten will, wird er von einem seiner Kollegen unterbrochen.

"Carson, was machst du da? Steck die scheiß Waffe weg! Du kannst doch nicht einfach so Zivilisten bedrohen."

"Aber er hat eine Waffe."

"Ja, wie jeder fünfte auf diesem Highway. Jetzt steck das Teil weg!"

Gerade als er dieser Carson zum Protest ansetzten wird, kommt sein Kollege hinter einem Auto hervor. Eher wiederwillig steckt er die Waffe weg und ich kann meine Arme wieder senken.

"Entschuldigen Sie meinen Kollegen, er ist noch recht neu im Außendienst."

Mitten auf dem Weg zu mir hält er in seiner Bewegung an und scheint mich erst jetzt richtig wahr zu nehmen. Bevor es wieder eskalieren kann, ergreife ich das Wort.

"Ich kann das erklären."

Ich weiß, nicht sehr kreativ, aber immerhin richten sie nicht ihre Waffen auf mich.

"Na, dann fangen Sie mal an. Wir hören zu."

"Äh, nun ja. Die Sache ist etwas komplizierter und erst ab Sicherheitsstufe 7 freigegeben. Von daher kann ich nicht allzu viel sagen, aber meine Partnerin und ich verfolgen gerade einen weltweit gesuchten Terroristen. Für die Explosion ist sie vermutlich verantwortlich und ich sollte sie unterstützen. Genaueres klären Sie einfach mit Ihrem Vorgesetzten."

Unbemerkt habe ich eine Rauchgranate entsichert und lasse sie jetzt fallen. Den dichten Qualm nutze ich um zu verschwinden und mich auf den Weg zu Löffel zu machen.

Wolves- I will find youWhere stories live. Discover now