B - Kapitel 3

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Immer noch ohne einen vernünftigen Plan zu haben sitze ich am Küchentisch und stochere in den Fertignudeln herum. Warum gibt es keine einfachere Möglichkeit den Spion und seinen Partner zu finden? Kopfschüttelnd beantworte ich mir die Frage selber. Wir Wölfe sind schließlich dafür ausgebildet worden unentdeckt zu operieren und die CIA legt ebenfalls einen großen Wert auf Geheimhaltung. Vor allem bei einer so riskanten Operation werde ich nicht im nächstbesten Büro aufschlagen können und die Akten dort offen rumliegend finden.

Seufzend schiebe ich die letzten Nudeln mit der Gabel von links nach rechts. Die einfachste Spur, der ich im Moment folgen kann, ist Andrew Noble. Sehr zu meiner Frustration ist er im Moment meine Schlüsselfigur. Und schon bin ich wieder bei meiner aller ersten Frage. Wie komme ich unauffällig an diesen Typen ran? Bis ich einen richtig ausgefeilten Plan habe, kann ich ihn ja erstmal weiter beobachten. Das ist immerhin besser als gar nichts tun. Mit viel Glück kommt er bei der Nachricht, dass ich tot bin und Scout die Ermittlungen abgebrochen hat aus seiner Deckung.

In Schutz der Dunkelheit lege ich mich, wie auch schon vor ein paar Tagen, im Waldstück etwas von seinem Haus entfernt auf die Lauer. Alleine ist es einfach nur eintönig. Andrew scheint noch nicht Zuhause zu sein, denn im ganzen Haus ist das Licht aus und es rührt sich nichts. Auch gegen drei Uhr nachts tut sich nichts. Vor mich hin gähnend spiele ich mit dem Gedanken einfach eine Kamera anzubringen und zurück in die Wohnung zu gehen. Doch dazu fehlen mir erstens die Ressourcen und zweitens kann ich dann im Notfall nicht schnell genug reagieren. Wenn Scout noch hier wäre, dann könnten wir uns wenigstens Abwechseln und einer könnte nebenbei schlafen. Aber nein, ich muss das jetzt alleine durchziehen.

Zum weiderholten Male in den letzten Stunden seufze ich und verschiebe meine Schießmatte leicht um es mir wieder etwas gemütlicher zu machen. Eine weitere halbe Stunde harre ich in dieser Position aus und starre nur zum Haus rüber. Auch wenn mich langsam die Müdigkeit überkommt, sind meine Sinne noch scharf und ich habe alles im Blick. In meiner Ausbildung haben uns die Ausbilder teilweise fast zehn Stunden an einer Stelle liegen lassen ohne, dass wir auf Klo, etwas essen oder trinken durften.

Einige Zeit später wird meine Geduld endlich belohnt. Zwei dunkle Gestalten schleichen um das Haus herum und inspizieren die Gartentür. Während die eine Person sich mit dem Schloss zu beschäftigen scheint, beobachtet die andere Person nervös die Umgebung. Mich entdeckt sie allerdings dabei nicht. Zufrieden grinse ich und beobachte einfach nur. Mal sehen was zwei Vermummte in dem Haus von einem CIA-Agenten wollen. In diesem Business gibt es schließlich keine Zufälle.

Nach einigen Minuten haben sie sich Zutritt zum Haus verschafft und verschwinden in diesem. Allzu erfahren können sie allerdings dann doch nicht sein, denn wenige Sekunden nachdem sie in der Dunkelheit verschwunden sind, schalten sie ihre Taschenlampen ein und ich kann genau verfolgen wo sie gerade sind. Scheinbar zielsicher bewegen sie sich durchs Haus. Richtig interessant wird es aber erst als sich noch eine dritte Gestallt um das Haus bewegt. Mit meinem Feldstecher beobachte ich wie Andrew Noble sich mit gezogener Waffe seiner aufgebrochenen Gartentür nähert und langsam sein Haus betritt. Wie schnell eine langweilige Observierung doch interessant werden kann.

Wolves- I will find youWhere stories live. Discover now