B- Kapitel 15

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In diesem Kapitel wird Folter mit schwarzem und trockenen Humor beschrieben.

Abrupt werde ich aus der Dunkelheit gezogen. Bevor ich überhaupt realisiere was passiert und wo ich bin, wird mein Kopf Unterwasser gedrückt. Zappelnd versuche ich mich aus dem festen Griff um meine Oberarme zu befreien. Da ich allerdings auch noch an einen Stuhl gefesselt bin, ist das so gut wie sinnlos. Panisch suche ich nach einer Fluchtmöglichkeit, aber mir will einfach nichts einfallen. So wirklich konzentrieren kann ich mich allerdings auch nicht. Die Luft wird immer knapper und meine Panik immer höher. Kurz bevor ich dem Atemreiz nichtmehr wiederstehen kann, wird der Stuhl wieder auf alle vier Beine gekippt. Panisch schnappe ich überholt nach Luft und versuche die Situation zu erfassen.

Ich bin irgendwo in einem halbdunklen Raum mit Betonwänden und einem Abfluss im Boden. Ich bin komplett an einen Stuhl gefesselt und kann nicht sehen wer mich gerade eben ins Wasser getaucht hat. Zusammenfassend gesagt sieht es also nicht gerade prickelnd für mich aus. Hoffen wir einfach mal, dass die mein Notfallortungsgerät nicht finden. Dann bin ich so richtig am Arsch und muss mich hier irgendwie selber rausbringen.

Abrupt werde ich aus meinen Gedanken als mein Kopf zum zweiten Mal Bekanntschaft mit dem Eiswasser schließt. Diesmal bin ich allerdings wenigstens etwas vorbereitet und habe vorher die Luft angehalten. So kommt es auch, dass meine Panik langsam abflaut und mein Gehirn wieder mit seinem normalen scharfen Verstand arbeitet. Recht schnell werde ich wieder aus dem Eimer gezogen.

"Weckt ihr immer so unschuldige Zivilisten nachdem ihr sie von der Straße entführt habt? Ich würde es ansonsten mal mit Weckern probieren. Kommt besser bei den Leuten an." Schnell wird mir mein schiefes Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Von hinten hat eine behandschuhte Hand gemeint meine Wange besser kennenzulernen.

"Klappe. Wir wissen genau, dass du keine unschuldige Zivilistin bist. Was wolltest du bei Andrew Noble?"

Großer Fehler. Wenn die Stimme, die verdächtig der von Ghost ähnelt, mir befiehlt die Klappe zu halten, dann werde ich das auch konsequent durchziehen.

"Antworte verdammt nochmal!" Wieder schließt die Hand eine innige Beziehung mit meiner Wange. Hat die nicht kapiert, dass meine Wange nichts von ihr will? Vermutlich hat sie die langsam stärker werdende Rötung missverstanden. Oder es liegt daran, dass die Hand zu einem Mann gehört. Die können ja selten ein Nein von einer Frau akzeptieren.

"Was weißt du über die Wölfe? Gehörst du etwa zu der Gruppe, die einen Angriff auf sie plant?"

Uh, das ist interessant. Entweder er wendet umgekehrte Psychologie an oder die sind gar nicht gegen uns, sondern wollen uns helfen. Das würde auch erklären warum ich bei Noble nichts gefunden habe. Ich habe in der völlig falschen Richtung gesucht. Naja, vertrauen kann ich der ganzen Sache erst wenn ich das überprüft habe.

"Was für eine scheiße habt ihr geplant? Spucks aus und ich lasse dich vielleicht am Leben."

"Davon würde ich dir abraten, Ghost. Du magst zwar gut sein, aber Karma ist ne Bitch."

Kurz herrscht Stille in der kleinen Folterkammer und ich habe die Gelegenheit mich weiter umzusehen.

"Was soll das heißen."

Schnell findet das schiefe Lächeln wieder seinen Weg auf meine Lippen.

"Das wirst du sehen, wenn mein Partner herausgefunden hat, was du mit mir gemacht hast. Und dann mögen dir alle deine britischen Teegötter beistehen."

Wolves- I will find youWhere stories live. Discover now