Wolves- I will find you

B - Kapitel 27

"Was hat das alles hier zu bedeuten Price? Ich dachte wir hatten eine Abmachung. Oder willst du dich wirklich mit uns anlegen? Ich fürchte nämlich, dass das ein Krieg ist den du nicht gewinnen wirst."

Alphas, normalerweise entspanntes, Gesicht ist fast schon Wut verzehrt. Ich würde jetzt echt nicht gerne in Captain Prices haut stecken.

"Ich habe nicht vor den Deal zu brechen. Woher hätte ich wissen sollen, dass sie einer von deinen Leuten ist? Wir dachten sie würde zu dem Spion bei euch gehören."

In einer versucht beruhigenden Geste hebt er die Arme wie als ob er sich ergeben würde.

"Ich bin sicher wir können das klären, aber erstmal müsst ihr sie freilassen."

Mit einem kurzen Kopfnicken zeigt er zu mir rüber.

Kurz scheint Price zu überlegen. Der Fakt, dass drei Waffen in seine Richtung gerichtet sind, hat seine Entscheidung vermutlich vereinfacht. Nach wenigen Sekunden gibt er ein kurzes Handzeichen. Kurz frage ich mich was es bedeutet, doch als auf einmal die Hände von meinen Armen verschwinden und ich plötzlich auf dem Boden liege, beantwortet mir diese Frage schnell.

Leider sorgt der Fall dafür, dass starke Schmerzen durch meinen Körper strömen und ich wieder einmal um mein Bewusstsein kämpfen muss.

"Hey, lass schön die Augen auf Kleine."

Auf einmal taucht Scouts Kopf über mir auf. Blinzelnd versuche ich mich auf ihn zu konzentrieren. Am Rande kriege ich mit wie sich auch Doc mit seinem unendlichen Rucksack neben mir fallen lässt.

"Sagt ja der richtige. Warst du nicht derjenige von uns beiden, der durch den Kindereingang beim Sanifair Klo gegangen ist?"

Meine Stimme ist leicht rau und es schmerzt bei jedem Wort. Doch das Lächeln, was sich auf Scouts Lippen schleicht gleicht die Schmerzen fast schon aus.

"Möglich. Warum bist du eigentlich immer diejenige von uns beiden, die verletzt wird. Ich mache mir jedes Mal Sorgen. Lass es bitte, ich mag das nicht."

Ein warmes Gefühl durchströmt mich. Er hat sich also Sorgen um mich gemacht. Leider bleibt dieses warme Gefühl nicht lange. Eine Hustenwelle sorgt dafür, dass sich mein ganzer Körper anspannt. Mein Hals, sowohl als auch meine Lunge brennen als ob ich seit einer Ewigkeit nichts mehr getrunken habe. Liegt vielleicht daran, dass ich wirklich seit einer Ewigkeit nichts mehr getrunken habe.

Einen sarkastischen Kommentar kann ich mir allerdings trotzdem nicht verkneifen.

"Nun, wenn DU es nicht magst. Werde ich es lassen. Ist ja nicht so als ob ich es nicht kontrollieren könnte. Eigentlich hatte ich vor nächsten Monat von einem-"

"Wird einmal kurz kalt und es gibt einen kleinen Piecks."

Bevor ich allerdings wirklich richtig loslegen kann, unterbricht mich Doc. Tatsächlich wird es einmal kurz kalt als er meinen Handrücken mit einem Desinfektionsspray einsprüht. Schneller als ich gucken kann hat er sich meine Hand geschnappt. Seine schwarzen Latexhandschuhe fühlen sich dabei etwas komisch an. Schnell und gekonnt versenkt er den Zugang in einer Vene.

"Wie sieht es aus Doc?"

Gute Frage Scout. Mich würde es auch interessieren wie es mir geht.

"Ich fass es einfach mal kurz und einfach zusammen. Ich habe keine Ahnung wie du noch bei Bewusstsein bist. Zu deinem eigenen Schutz spritze ich dir gleich einmal Schmerzmittel und ein Narkotikum, damit dein Körper sich in Ruhe erholen kann. Wenn du gleich also etwas müde wirst, kämpf nicht dagegen an. Verstanden?"

Mit einem leicht mulmigen Gefühl in der Magengegend nicke ich nur.

Bevor ich meine Entscheidung allerdings ändern kann, versenkt Doc schon eine leicht milchige Flüssigkeit im Zugang. Nach nur wenigen Sekunden merke ich wie das Zeug wirkt und sich alles langsam anfühlt wie in Watte gepackt. Das letzte Mal habe ich mich so gefühlt, als meine Mutter mich vergiftet hat.

Auf einmal ist da allerdings Scouts warme Hand in meiner kalten. Dankbar schaue ich zu ihm hoch. Leicht verschwommen kann ich sein sanftes Lächeln sehen. Dann werden meine Augen zu schwer zum Offenhalten.

Das letzte was ich mitkriege ist ein warmer Atemhauch auf meiner Stirn und Scouts leise Stimme.

Keine Angst, ich passe auf dich auf, Püschel."