S - Kapitel 2

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Mit einem etwas besorgten Gefühl in der Magengegend fahre ich zum nächsten Flughafen. Es ist ungewohnt zu einem öffentlichen Flughafen zu fahren und das dann auch noch alleine. Normalerweise fliegen wir entweder selber oder Fly fliegt uns.

Immer ein Auge auf die Umgebung habend, parke ich etwas vom Eingang entfernt. Schnell ziehe ich die Uniform der Bundeswehr an und suche den, eigentlich für Notfälle vorgesehen, Brief hervor. Mit diesem kriege ich umsonst ein Ticket nach Berlin und ich muss nicht durch die Sicherheitsstandards. Wie Alpha sowas organisiert bekommen hat will ich lieber nicht wissen.

Fertig umgezogen steige ich aus und schmeiße den Autoschlüssel in den nächsten Mülleimer. Das Auto ist eh ausrangiert gewesen, von daher wird es keiner vermissen. Mit meinem Gepäck mache ich mich auf dem Weg zum nächsten Schalter mit Flug nach Berlin. Nach einigem Verhandeln mit dem Herren dort habe ich dann doch noch ein Ticket bekommen und mache mich jetzt auf den Weg zur Sicherheitsschleuse.

Auch dort gibt es einige Probleme, da die Beamtin einfach nicht einsehen will, dass mein Gepäck nicht durchsucht wird. Irgendwann ruft sie die Flughafenpolizei und erwartet, dass ich aus dem Gebäude geworfen werde. Umso lustiger ist ihr Gesicht als die Polizisten mich durchwinken und zum Gate begleiten.

"Es tut mir sehr Leid für diese Unannehmlichkeit. Vielen Dank, dass Sie dem Land dienen. Falls wir Ihnen irgendwie noch behilflich sein können, dann scheuen Sie nicht uns zu fragen."

"Alles gut. Danke. Ihnen auch noch einen schönen Tag."

Höflich lächelnd wende ich mich ab und suche mir einen freien Platz. Von allen Seiten werde ich dabei beobachtet. Gekonnt ignoriere ich sie und lasse mich auf einen leeren Platz fallen. Seufzend ziehe ich aus meiner Hosentasche mein vibrierendes Handy. Alpha.

"Was gibt's?"

"Ich habe die anderen eben über Bugs Tod aufgeklärt. Ihr seid nachts durch den Wald gelaufen und habt euch dem Zielobjekt angenähert. Dabei ist sie dann auf eine Landmine getreten und bedauernsweise gestorben. Bist du schon am Flughafen?"

"Ja. Ich sitze gerade am Gate. Der Flieger nach Berlin geht in einer Stunde. Ich weiß noch nicht wann genau ich ankomme, hier zieht ein Unwetter auf und es kann sein, dass der Flug verschoben wird."

"Melde dich, wenn du gelandet bist. Einer von Fuchs Männer holt dich ab. Das Gebäude ist erstmal provisorisch repariert worden und sie sind wieder eingezogen. Robin oder Storm holen dich von dort aus im Laufe der Woche ab. Ich sage dir dann nochmal bescheid. Sonst noch Fragen?"

"Negativ. Ich melde mich dann wenn ich lande."

Noch bevor ich mich verabschieden kann, hat Alpha aufgelegt. Kopfschüttelnd stecke ich mein Handy wieder ein. Jetzt muss ich mir noch ein paar Details zu Löffels Tod einfallen lassen und mir die Geschichte einprägen. Am einfachsten wäre es vermutlich, wenn ich so tue als ob ich in tiefer Trauere wäre und nicht über ihren angeblichen Tod reden will. So ist es vielleicht sogar glaubwürdiger.

Um die Zeit etwas Rum zu kriegen kaufe ich mir beim Kiosk eine Zeitschrift. Nicht gerade erpicht auf den neusten Klatsch und Tratsch setzte ich mich wieder auf den Platz. Ab und zu werfe ich einen prüfenden Blick über dem Rand der Zeitschrift und scanne die Umgebung auf Gefahren. Nach einer halben Ewigkeit wird dann endlich mein Flug aufgerufen.

Wolves- I will find youWhere stories live. Discover now